GOTT UND DIE WELT Die Welt ist uns nur geliehen
Im Ukraine-Krieg gerät der Klimaschutz aus dem Blick – ein großes Versäumnis.
Ab Sonntagabend feiern wir Rosch Haschana. Es ist nicht nur das Neujahrsfest, sondern auch „Harat Olam“, also der Geburtstag der Welt. Wir feiern die Erschaffung der Erde durch Gott und auch die besondere Stellung, die der Mensch hat, als Krone der Schöpfung. Doch unsere Privilegien sind an Verantwortung geknüpft. Wir sollen, wie es in der Bibel steht, die Welt „bearbeiten und hüten“– aber nach Gottes Wünschen, nicht nach unseren. Gott schuf die Welt in vollkommener Harmonie. Nach jedem Tag der Schöpfung heißt es: „Und Gott sah, dass es gut war.“Was aber passierte, nachdem Gott uns als Partner für die Vollendung seiner Schöpfung erwählte? Wir zerstörten die Harmonie und das Gleichgewicht unserer Welt, weil wir nicht in der Lage waren/sind, mit dieser Verantwortung umzugehen. Die Welt gehört uns nicht, wir sind nur die „Verwalter“. Natürlich sollen wir die Welt zu unserem Vorteil nutzen, aber uns muss gleichzeitig immer bewusst sein, dass uns diese Erde nicht gehört. Wir müssen Gott danken, dass wir seinen Reichtum, den er uns geschenkt hat, nutzen dürfen. Ohne einen solchen Dank gibt es keine Verantwortung. Wir dürfen die Welt brauchen, wir sollen sie formen, nutzen, bebauen, vervollkommnen. Allerdings dürfen wir gleichzeitig die Welt nicht durch übermäßigen Gebrauch vernichten. Gott zeigte uns am Beginn der Schöpfung die Schönheit der Welt und mahnte uns, sie zu schützen, wie der Midrasch erklärt: „Zu der Zeit, als Gott Adam erschuf, führte er ihn an jedem Baum in Gan Eden vorbei und sagte zu ihm: ‚Siehe, wie schön und rühmenswert meine Schöpfungen sind. Alles, was ich geschaffen habe, habe ich für dich geschaffen. Pass auf, dass du meine Welt nicht beschädigst oder zerstörst, denn wenn du sie beschädigst, wird es niemanden geben, der sie nach dir repariert.’“Auch in Zeiten des Krieges und der Gaspreisprobleme dürfen wir nicht vergessen, dass der Umweltund Klimaschutz ein ganz existenzielles Thema bleibt.