Die Klimakatastrophe findet weiterhin statt
Der Klimastreik ist zurück, allein in Berlin gingen am Freitag nach Polizeiangaben rund 22.000 Menschen für konsequenteren Klimaschutz auf die Straße. In vielen anderen Ländern der Welt demonstrierten Zehntausende für Klimagerechtigkeit.
Und das ist gut so. Eine Weile schien es so, als gerate das Mahnen von „Fridays for Future“und anderen Organisationen in den Hintergrund angesichts der multiplen Krisen. Viele ärgerten sich über die nervigen Aktionen von Aktivisten, die sich auf die Straße klebten und Autobahnen blockierten. Krieg in Europa, Energiekrise, Inflation, drohende Rezession und wieder mehr Corona-Zahlen. Da drohte die Dürre der vergangenen Monate schon wieder in Vergessenheit zu geraten. Doch die Klimakatastrophe findet weiterhin statt. Hier und in vielen anderen Ländern. Daher ist es richtig und notwendig, dass wieder mehr Menschen auf die Straße gehen und auf mehr Klimaschutz dringen.
Denn jetzt ist es wichtig, bei den Reaktionen auf die vielen Krisen den sozialen Klimaschutz konsequent mitzudenken – und wo es möglich ist, diese sogar nach klimafreundlichen und sozialverträglichen Maßgaben auszurichten. Jetzt entscheidet sich, wie Mobilität in Deutschland neu gedacht wird. Mit günstigen, deutschlandweit gültigen Tickets. Mit einer Neuausrichtung von Subventionen für Autos. Mit Preismodellen für Energie und Treibstoffe. Die vielen Krisen dürfen den Klimaschutz nicht blockieren oder bremsen, die Reaktionen darauf sollten diesen beschleunigen. Im November trifft sich die Staatengemeinschaft in Ägypten zur nächsten Klimakonferenz. Es wird nun auch auf Länder wie Deutschland ankommen, in diesen Krisenzeiten mit guten Beispielen voranzugehen und die Weichen hin zu mehr Klimaschutz richtig zu stellen.