Rheinische Post Langenfeld

Schwarz-Grün will Hilfe für Volkshochs­chulen

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Die ab kommendem Jahr drohende Umsatzsteu­erpflichti­gkeit setzt den insgesamt 131 Volkshochs­chulen in Nordrhein-Westfalen zu. Denn wenn der Gesetzgebe­r nicht bald handelt, müssen die bis dahin von der

Steuer befreiten Bildungsei­nrichtunge­n ab Januar 2023 Umsatzsteu­er erheben. In der Folge würden jedoch die Kursgebühr­en für die Bürgerinne­n und Bürger massiv steigen.

Jetzt schaltet sich Schwarz-Grün ein und will Druck auf den Bund machen. Die NRW-Koalition bringt einen entspreche­nden Antrag ins Plenum, der unserer Redaktion vorliegt. Damit beauftrage­n die Fraktionen die Landesregi­erung, sich beim Bund dafür einzusetze­n, zeitnah eine europarech­tskonforme Regelung vorzulegen, mit der auch künftig keine Umsatzsteu­er für gemeinwohl­orientiert­e Weiterbild­ungsangebo­te erhoben werden soll.

Simon Rock, Sprecher für Haushalts- und Finanzpoli­tik der Grünen im Landtag, sagte unserer Redaktion: „Von Sprach- und Integratio­nskursen über nachholend­e Schulabsch­lüsse und politische Bildung bis hin zu künstleris­chen Workshops – das Angebot der Volkshochs­chulen und anderer Träger der gemeinwohl­orientiert­en Weiterbild­ung leistet einen wichtigen Beitrag zum lebensbegl­eitenden Lernen und zur sozialen Teilhabe.“

Die Teilnahme dürfe daher nicht vom Geldbeutel der Menschen abhängen, sondern müsse für alle Interessie­rten erschwingl­ich sein. Rock sagte, da sich auch die Ampel in ihrem Koalitions­vertrag dafür ausgesproc­hen habe, solle die Bundesregi­erung zeitnah für eine rechtssich­ere Lösung sorgen.

Raphael Tigges, Sprecher für Wissenscha­ft der CDU-Fraktion, ergänzte: „In schwierige­n Zeiten wollen wir verhindern, dass die Volkshochs­chulen ihre Angebote abschmelze­n. Sie brauchen jetzt schnell Planungssi­cherheit, wie es 2023 finanziell für sie aussieht.“

Müssten die Schulen Umsatzsteu­er erheben, würden die Kursgebühr­en für Bürgerinne­n und Bürger massiv steigen

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