Rheinische Post Langenfeld

Sechs Mio. Euro mehr – Grundschul­bau wird doppelt so teuer

- VON SUSANNE GENATH

LEICHLINGE­N Auf die Stadt kommen nach Angaben von Tycho Kopperschm­idt, dem Leiter der Technische­n Betriebe, „erhebliche Mehrkosten“bei den öffentlich­en Neubauten zu. „Die explodiere­nden Materialko­sten sind das Problem“, erläuterte er in der jüngsten Sitzung des Infrastruk­tur-, Mobilitäts- und Betriebsau­sschusses. Der Krieg in der Ukraine und die Energiekri­se ließen die Preise für Baumateria­lien wie Bauholz, Betonstahl, Bitumen und Halbzeug aus Kupfer um 40 bis 60 Prozent in die Höhe schnellen. Diese Entwicklun­g werde den städtische­n Haushalt in den nächsten Jahren stark belasten.

„Lieferkett­en sind unterbroch­en. Und teilweise bekommen wir auf Ausschreib­ungen gar keine Angebote, weil Unternehme­n nicht das Risiko eingehen wollen, an Preise gebunden zu sein“, ergänzteWo­lfgang

Kalski, Amtsleiter der Gebäudewir­tschaft. Von den fünf derzeit laufenden großen städtische­n Bauprojekt­en seien vier betroffen:

Grundschul­e Büscherhof Dort habe man 13,5 Millionen Euro für Um- und Neubau bereitgest­ellt. „Nach den ersten Ausschreib­ungsergebn­issen ist festzustel­len, dass zusätzlich­e Mittel bereitgest­ellt werden müssen, um die Deckung weiterer Ausschreib­ungen zu gewährleis­ten“, sagte Kalski. Denn bei ersten europäisch­en Ausschreib­ungen seien keine Angebote eingegange­n. Nun müsse jeweils ein zweites Verfahren durchgefüh­rt werden. Insgesamt seien nun 6,2 Millionen Euro Mehrkosten einzuplane­n: 2,1 Millionen noch dieses Jahr, 4,1 Millionen Euro im nächsten Jahr.

Kindergart­en-Neubau an der Grundschul­e Uferstraße Hier habe man nach ersten Kostenschä­tzungen sieben Millionen Euro in den Haushalt eingestell­t. Nötig seien voraussich­tlich aber nun fast das Doppelte, nämlich zwölf bis 13 Millionen Euro. Grund seien allerdings nicht nur gestiegene Baukosten, sondern auch die Umplanung aufgrund des Schulentwi­cklungspla­nes, wonach die Grundschul­e künftig nicht nur zweizügig, sondern 2,5-zügig werden solle.

Sanierung und Umbau des „Alten Rathauses“zu einem soziokultu­rellen Zentrum: Hier sind laut Stadt aufgrund der allgemeine­n Baukostens­teigerunge­n 700.000 Euro mehr nötig als ursprüngli­ch angesetzt. In dem Gebäude hatte es zunächst einen Wasserscha­den gegeben, dann wurde der Keller durch das JuliHochwa­sser fast gänzlich geflutet.

Bei der

Hochwasser­sanierung von Hauptschul­e, Sporthalle und Aula

schätze man die Kosten mittlerwei­le auf 4,5 statt drei Millionen Euro. Diese Kosten könne sich die Stadt aber später über Fördermitt­el zurückhole­n.

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