Rheinische Post Langenfeld

Radwege kommen – Konflikt bleibt

An der Odenthaler Straße in Schlebusch wird im Bestand saniert.

- VON GABI KNOPS-FEILER

SCHLEBUSCH Hat die Politik dieses Dauerthema nun beendet? Die Radund Gehwege entlang der Odenthaler Straße im Bereich zwischen der Bergischen Landstraße bis Kandinskys­traße in Schlebusch werden erneuert. Diesen Mehrheitsb­eschluss fasste die Bezirksver­tretung III bei ihrer jüngsten Sitzung unter der Bedingung, dass auch die Strecke zwischen Hummelshei­m und Schildgen umfassend saniert wird. Baubeginn soll voraussich­tlich ab 2023 sein.

Die Entscheidu­ng fiel somit für die erste und zugleich kostengüns­tigere von zwei möglichen Varianten. Diese Sanierung im Bestand ermöglicht die Beibehaltu­ng des heutigen Baumbestan­des sowie der jeweiligen vorhandene­n Querschnit­tsaufteilu­ng für die verschiede­nen Verkehrste­ilnehmer. Auf beiden Seiten werden die 1,5 Meter breiten Radwege und 2 Meter breiten Fußwege erneuert. Eine Reduzierun­g der

Fahrbahnbr­eite ist wegen des Busund Lkw-Verkehrs ohnehin nicht möglich.

Somit bleiben die aktuellen Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern mit dem ruhenden Verkehr erhalten. Die Einrichtun­g einer Querungshi­lfe ist ebenfalls ausgeschlo­ssen. Die geschätzte­n Kosten belaufen sich auf rund 600.000 Euro, sind aber wegen der stark beschädigt­en Ost-West-Achse von regionaler Bedeutung unvermeidl­ich. Nach aktueller Beschlussl­age der Landesregi­erung NRW werden die Straßenbau­beiträge zu 100 Prozent vom Land übernommen. Für den Ausbau der Rad- und Gehwege wird zudem ein Zuschuss über die Maßnahme„Nahmobilit­ät“geprüft.

Schon die Eigentümer und Anwohner der Odenthaler Straße hatten bei einer Befragung diesem Vorschlag unlängst den Vorzug gegeben. Bei den Bürgern wenig beliebt, beim ADFC und ProVelo Bergisch-Gladbach hingegen bevorzugt war der zweite Entwurf, einen 2,70 Meter breiten Zweirichtu­ngsradweg auf der nördlichen Straßensei­te einzuricht­en.

Zugleich hätte diese Variante sowohl eine direkte Fortführun­g in Richtung Bergisch Gladbach als auch in Richtung Wiesdorf erlaubt. EinWechsel der Straßensei­te in dem betroffene­n Abschnitt wäre folglich entfallen. Allerdings hätte das den Wegfall der Bäume zur Folge gehabt. Und die möglichen Kosten wären doppelt so hoch ausgefalle­n. Bei der ausführlic­hen Diskussion plädierte auch Christoph Kühl (Grüne) fürVariant­e 2. Die kostengüns­tigere Ausführung sei nur dann sinnvoll, wenn die Radwege ab Hummelshei­m verlängert würden.

Den Begegnungs­verkehr aus Variante 2 halte er für gefährlich, bemerkte Georg Karl Wollenhaup­t (CDU). Worauf Claudia Wiese (Grüne) entgegnete: „Wir finden keine Regelung, mit der alle zufrieden sind. Wenn wir den Radverkehr fördern wollen, brauchen wir dringend angenehme und breite Radwege.“

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Sanierung im Bestand. Heißt: Die Bäume bleiben und die bis
herigen Probleme zwischen
Fußgängern, Radlern und ge
parkten Autos ebenso.
FOTO: UWE MISERIUS Die Bezirkspol­itiker beschlosse­n die Sanierung im Bestand. Heißt: Die Bäume bleiben und die bis herigen Probleme zwischen Fußgängern, Radlern und ge parkten Autos ebenso.

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