Schaefer mahnt zu Ruhe und Geduld
Der Nachwuchschef behält im Abstiegskampf der U23 die Nerven.
Seit der 2:4-Pleite gegen Schalke II hat der Abstiegskampf für Düsseldorfs U23 begonnen. Hinter den Kulissen machen sich zum jetzigen Zeitpunkt weder Unruhe noch Nervosität breit. Trainer Nico Michaty sprach zuletzt bereits von einer „extremen Herausforderung“, diesmal die Klasse zu halten, und sagte: „Dessen sind wir uns zu einhundert Prozent bewusst.“
Auch Nachwuchschef Frank Schaefer stimmt in diesen Chor ein. „Die Herausforderung gehen wir in aller Professionalität, verantwortungsvoll, aber auch in aller Ruhe an – und vor allem gemeinsam“, betont er. „Das wird unsere Aufgabe sein. Wir müssen uns in dieser Saison auf einen langen Atem einstellen.“Der Weg zum Klassenerhalt wird womöglich so steinig wie bislang noch nie in der inzwischen mehr als vierjährigen Amtszeit von Trainer Michaty.
Das hat mehrere Gründe. Zuvorderst schwächt das schier unglaublicheVerletzungspech der Profis auch die U23. Dass KapitänTom Geerkens und Innenverteidiger Niko Vukancic zuletzt sowohl im Training als auch in den Spielen fehlten, machte sich deutlich bemerkbar. Zudem wiegt der langfristige Ausfall von Rechtsverteidiger Takashi Uchino schwer. Hinzu kommt, dass sich der stets im Umbruch befindliche und ohnehin immer schon schmale Kernkader der Michaty-Truppe aus finanziellen Gründen im Sommer noch einmal verkleinert hat. Vor demselben Hintergrund konnte Nachwuchschef Schaefer auf dem Transfermarkt keine großen Sprünge wagen.
All das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zur Verfügung stehenden Akteure nicht an ihre Grenzen gehen – oder kommen. „Wir suchen nicht nach Alibis“, sagt Schaefer und ergänzt: „Natürlich erwarten wir mehr von der Mannschaft. Auch die Spieler erwarten mehr von sich selbst.“Konkret bezieht er sich dabei auf Partien wie bei der U23 von Borussia Mönchengladbach (0:3) oder zuletzt gegen Schalke. „Da haben wir – auch unter Berücksichtigung der Kaderkonstellation – eine andere Erwartungshaltung an die Leistung, nämlich eine deutlich höhere.“
Die orientiere sich „daran, dass wir die Art und Weise des Fußballs, für den wir stehen wollen und der uns in den vergangenen Jahren ausgezeichnet hat, wieder auf den Platz bringen müssen“, betont der Nachwuchschef. „Dies ist bei einer neuen Mannschaft aber immer ein Prozess.“
Schaefer legt den Finger auch in die Wunde. „Gerade im Bereich von Intensität und Konsequenz haben wir die größte Luft nach oben“, sagt er. „Wir wussten, dass wir gegen einen so starken Gegner wie Schalke in unserer personellen Situation nur eine Chance haben, wenn nahezu alles passt. Unter dieser Prämisse darf eine 1:0-Führung nicht so leichtfertig verspielt werden, wie dies dann geschehen ist. Die Jungs müssen einfach lernen, mit einer solchen Führung bewusster umzugehen, und deutlich konsequenter auftreten.“
DemTeam und Chefcoach Michaty bringt Schaefer dennoch sein Vertrauen entgegen, besonders vor dem Hintergrund der gegebenen Voraussetzungen. „Wir haben eine extrem junge Mannschaft, die in Adam Bodzek nur einen älteren Spieler in ihren Reihen hat. Trotzdem sind viele interessante und spannende Jungs dabei“, konstatiert er. „Und wir haben vor allem ein sehr gutes und erfahrenes Trainerteam. Dies ist nach wie vor die Basis für alles.“
Obwohl nach der Länderspielpause einige Schwergewichte der Liga – unter anderem Kaan-Marienborn, Oberhausen, Münster und Wuppertal – auf die Fortuna wartet, wird Schaefer nicht bange zumute. „Wir sind zuversichtlich, dass die Mannschaft gut aus der Pause herauskommen wird“, sagt er. „Natürlich wäre es für uns wichtig, auch mal Punkte zu holen, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Das würde den Jungs guttun und die Ausgangssituation sofort verbessern.“