Fuchs und Fisch bewachen den Spielplatz
Gemeinschaftswerk: Drei Mosaikbänke zieren die Langenfelder „Kinder-Wildnis“.
„Mosaike wurden immer schon von vielen gemeinsam geschaffen“Ute Scholl-Halbach, Künstlerin
LANGENFELD Schmetterlinge, Füchse, Schnecken und Katzen – all das kann sich auch in der Realität in der neuen „Kinder-Wildnis“am Möncherder Weg aufhalten. Fische wohl weniger – auch wenn es genug gewollte Wasserpfützen gibt. Dafür kann man die Tiere aber alle auf drei wunderschönen Mosaikbänken bewundern, die seit Ende August auf dem naturbelassenen Kinderspielplatz ein echter Blickfang sind.
Initiiert wurden die bunten Kunstwerke von Tanja Hermann-Hurtzig, Präsidentin der Lady Lions Langenfeld. „Es war eigentlich ein Zufall“, sagt Herrmann-Hurtzig, dass sie in der Reha die Glas- und Projektkünstlerin Ute Scholl-Halbach aus Wuppertal kennenlernte. Ihr Konzept, generationenübergreifend Menschen in ihre Arbeiten einzubeziehen, und die wunderschöne farbenfrohe Mosaikbank der Künstlerin, die in Wuppertal-Ronsdorf steht, haben es der Langenfelderin sofort angetan. „Ich fand die Idee gut und das Produkt optisch toll und praktisch“, sagt sie. Die Stadtspitze teilte die Begeisterung der Lions-Präsidentin und half aus verschiedenen Töpfen bei der Realisierung.
Das, was heute so bunt, munter, kindgerecht aber zugleich professionell aussieht, ist eine Gemeinschaftsarbeit von insgesamt 60 Langenfelder Kindern ab sechs Jahren: Bei den Vorarbeiten ab April diesen Jahres haben Jungen und Mädchen der benachbarten Kita MöWe sowie Kinder der Förderschule an der Virneburgstraße, Leos, Lions und Lady Lions mitgemacht. Sie haben die Vorlagen für jedes einzelne Tier gemalt. „500 Stunden haben wir gemeinsam an der Realisierung gear
beitet“, sagt Tanja Herrmann-Hurtzig mit Begeisterung in der Stimme. „Drei Tage haben wir allein Fliesen gekloppt.“
In alle Arbeitsprozesse seien die Kinder eingebunden gewesen, nur nicht in das Zerkleinern der frostund wetterfesten Fliesen zu Mosaiksteinen und dem Abschleifen der spitzen Kanten. Wohl aber später wieder beim Aufkleben der kindlichen Motive auf Netze für die Bänke.
Mit ihrem Konzept, Mosaike in Ge
meinschaftsarbeit mit Behinderten, Dementen, Kindern und Erwachsenen zu schaffen, ist die Künstlerin Ute Scholl-Halbach deutschlandweit unterwegs. „Mosaike wurden immer schon von vielen gemeinsam geschaffen“, sagt sie. „Eigentlich sollten unsere Kinder nur hiesige Tiere in der Luft, auf dem Boden und im Wasser malen“, sagt Herrmann-Hurtzig. Dass sich nun das ein oder andere exotische Zootier unter die Motive verirrt hat, tut der
Schönheit keinen Abbruch.
Die Arbeit in Langenfeld hat der Wuppertaler Künstlerin besonders viel Freude gemacht. „So viel engagierte Erwachsene, die gemeinsam mit den Kindern an den Bänken gearbeitet haben, das war schon etwas Besonderes. Zumal sie alle aus unterschiedlichen, nicht pädagogischen Berufen kamen“, sagt SchollHallbach. Besonders die Lady Lions hätten sich mit handfester Arbeit hervorgetan.
Bisher blieben die Bänke unbeschadet, bis auf eine Schnecke, die gesprungen ist und nun ersetzt werden soll. Für die Lady Lions, die mit ihren Ständen auf Stadt- und Sommerfesten mit Sammel- und Spendenaktionen, selbst gemachten Marmeladen und Glücksrad-Aktionen viele Menschen unterstützen, ist die Gemeinschaftsarbeit auf dem Wildnis-Kinderspielplatz eine herausragende Aktion gewesen, die immer ein Blickfang bleiben wird.