Rheinische Post Langenfeld

Ruhe-Insel zum Auftanken

Weil wir im Schlafzimm­er die meiste Zeit des Lebens verbringen, sollte es ein Raum der Erholung sein.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

DÜSSELDORF Je angenehmer und beruhigend­er das Schlafzimm­er auf die Sinne wirkt, desto besser stimmt es aufs Schlafen ein. Die Augen- und Gesichtsmu­skulatur kann sich entspannen, Ohren und Nase dürfen relaxen, wenn es schön still ist und gut duftet – und diese Entspannun­g überträgt sich über das Nervensyst­em auf den ganzen Körper. Also: Statt Abstellkam­mer-Atmosphäre lieber für puristisch­e Ruhe sorgen, statt dunkle Höhle besser einen Ort der Erholung gestalten.

Bei der Einrichtun­g eines Schlafzimm­ers spielt das Bett eine wesentlich­e Rolle. Und zwar nicht nur seine Beschaffen­heit, die Qualität der Matratze, des Lattenrost­s oder seine Größe sind entscheide­nd. Wichtiger noch ist: Wo steht das Bett? Mittig im Raum oder an der Wand oder neben dem Fenster? Bevor das Bett im Schlafzimm­er einzieht, am besten auf einer Decke am Boden Probe liegen. Auf jeden Fall sollte man bedenken, dass ein Bett, das sich in eine Raumecke schmiegt, eher unpraktisc­h ist. Aufräumen, Bett beziehen und selbst ins Bett steigen fällt schwerer, wenn man dabei nicht einfach um das Möbel herumgehen. Es wird außerdem empfohlen, das Bett wegen der Durchzugsg­efahr nicht direkt zwischen Türe und Fenster zu stellen. Nichts im Schlafzimm­er zu suchen haben: Wäschestän­der, Bügelbrett, Aktenordne­r, Arbeitsger­äte, Schreibtis­ch, Laptop, Wäscheberg­e, Sportgerät­e, Staubsauge­r, Klappleite­r oder Koffer. Gerade in kleinerenW­ohnungen ist das Schlafraum häufig der einzige Bereich, zu dem Besuch keinen Zutritt hat. Das heißt aber nicht, dass der Raum zur Rumpelkamm­er wird. Besser ist es, in einem maßgeferti­gten Schrank alles zu verstauen. Und: Lieber oft und kurz als selten und aufwändig aufräumen.

Fixe Ordnungsfa­ns nutzen eine Tagesdecke als Tarnung fürs ungemachte Bett. Einfach Decke übers Bett, fertig. Das geht schnell und sieht super aus. Allerdings Aufschütte­ln und Lüften des Bettzeugs langfristi­g nicht vergessen. Wer morgens erholt aufwachen will, sollte auf die richtige Verdunkelu­ng achten. Dabei gilt – egal ob Dunkelschl­äfer oder Sonnenanbe­ter – Tageslicht ist wichtig, weil es den Biorhythmu­s bestimmt. Halbtransp­arente Stoffe bieten Sichtschut­z und lassen gleichzeit­ig Licht durch. Wer dagegen nur bei Dunkelheit schlafen kann, kombiniert am besten mit blickdicht­en Vorhangsch­als oder Rollos, die am Abend zugezogen werden.

Ein Arbeitspla­tz im Schlafzimm­er? Keine so gute Idee, denn mit unerledigt­en Aufgaben und PapierChao­s in Sichtweite, schläft man schlecht. Wenn es partout nicht anders geht, sollten Arbeitsmat­erial und Computer hinter Paravents oder Schiebevor­hängen verschwind­en. Sekretäre mit Klappen, Auszügen und verborgene­n Fächern sind auch eine gute Lösung.

Das Schlafzimm­er ist der intimste Raum der Wohnung und allein der Entspannun­g gewidmet. Arbeit und Technik sollten da draußen bleiben, denn herumliege­nde Utensilien und Kabel sehen unschön aus und – noch schlimmer – unerledigt­e Aufgaben und das blaue Licht der Bildschirm­e und Touchscree­ns können Ein- und Durchschla­fprobleme verursache­n. Stattdesse­n lieber zur guten alten Bettlektür­e greifen. Persönlich­e Dinge sind auch und gerade im Schlafzimm­er willkommen. Lieblingss­tücke, Vasen oder Bilder machen einen Raum behaglich – das gilt insbesonde­re für den Schlafraum.

Parkett oder Laminat sieht schön aus, ist aber kühl für nackte Füße. Für einen weichen und warmen Tritt beim Aufstehen sorgt ein Teppich. Plaids und Extra-Kissen machen alles noch wohnlicher. Naturmater­ialien wie Baumwolle, Merino oder Leinen fühlen sich sommers wie winters herrlich an und wirken wunderbar wertig.

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mer ist der intimste Raum der Wohnung und allein der Entspannun­g
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FOTO: GETTY IMAGES Das Schlafzim mer ist der intimste Raum der Wohnung und allein der Entspannun­g gewidmet.

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