Die Immobilie mit Kunst aufwerten
Mit Kunstwerken und Co. lassen sich Immobilien interessant gestalten – und ein Vermögen mit Ästhetik aufbauen.
Das eigene Haus oder die eigene Wohnung ist für viele Menschen Lebenstraum und Lebensmittelpunkt. Daher soll es dort auch besonders schön sein. Fußböden und Wände, Einrichtung und Balkon oder Garten sollen dem individuellen Geschmack entsprechen und die Lebensqualität erhöhen. Dabei spielen auch Accessoires, Kunstgegenstände und Antiquitäten eine Rolle. Denn diese sind nicht nur hübsch anzusehen und können den Charakter einer Immobilie und den persönlichen Stil der Bewohner unterstreichen. Sie sind auch dazu geeignet, einVermögen mit Ästhetik aufzubauen.
Denn Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Glaskunst und Co. gelten, abhängig von Qualität, Rang des Künstlers und Einzigartigkeit, als interessante Vermögenswerte, die das investierte Kapital nicht nur vor Schwankungen und Inflation schützen können, sondern über die Jahre hinweg auch im Preis steigen. Man kann sich also an Kunstwerken erfreuen und zugleich dabei zusehen, wie sich das Geld vermehrt, sagt Manuela Scheubel von der Frankfurter Kunstberatung Truffle Art Advisory. Sie nennt aktuelle Zahlen: „Der internationale Kunstmarkt ist kontinuierlich aufWachstumskurs und wies 2021 ein Volumen von 65 Milliarden US-Dollar auf. Kunst ist zugleich eine globale, direkt handelbare harte Währung mit hoher Mobilität. Der Index für zeitgenössische Kunst beispielsweise ist in den vergangenen 20 Jahren um 10,71 Prozent pro Jahr gestiegen. Das zeigt die Werthaltigkeit.“Mit einer Sammlung zu beginnen, ist aber kein Selbstläufer, warnt Manuela Scheubels Partner Matthias Batz. Ein Kunstportfolio, gerade auch mit Blick auf eine heimische Sammlung, sollte mit Bedacht, abgestimmt auf die persönlichen Ziele des Eigentümers, aufgebaut werden.
Dabei geht es vor allem um das zur Verfügung stehende Budget und immer auch um den individuellen Geschmack. Schließlich kann, darf und soll Kunst auch gefallen. Immerhin soll sie langfristig Teil der eigenen vier Wände werden. Er rät dazu, hochwertige Kunst, die eine Sammlung begründen und Werte erhalten und ausbauen soll, nicht ohne Beratung zu erwerben. Kunstberater würden den internationalen Markt kennen, Preise richtig einschätzen und Sammlungen zukunftsorientiert aufbauen können. Das verhindere teure Fehlentscheidungen, so der Experte.
Manch einer mag jetzt denken, dass das eigene Budget nicht groß genug ist, um unter dem Aspekt der Vermö
gensentwicklung und des Vermögensschutzes in Kunst zu investieren. Natürlich, Werke bedeutender Künstler können leicht einen sechs- oder auch siebenstelligen Preis haben. Aber: „Es gibt auch hochwertige Kunst im Einsteigerbereich. Es muss nicht direkt Andy Warhol, Banksy oder ein Meister aus Renaissance oder Barock sein. Sammler und An
leger können klein anfangen und dann gemeinsam mit ihrer Sammlung wachsen“, sagt Finanzberater Thomas Hack (Value Brain), der häufig Kunst in der Geldanlage einsetzt. Werke bekannter Fotografen in limitierten und signierten Editionen beispielsweise böten einen guten Einstieg. „Sie sehen gut aus, steigen im Wert und sind zum Teil für wenige
1000 Euro erhältlich. Durch gezielte Käufe kann so auf Dauer ein spannendes Portfolio aus Fotografien entstehen, das den Charakter einer individuellen Sammlung hat.“
Wer seine Kunst zu Hause sammelt, um sich daran zu erfreuen und diese vielleicht auch anderen zu präsentieren, sollte natürlich die Sicherheit der Kunstwerke im Blick behalten. Denn je mehr Kunst zusammenkommt, desto höher werden dieVermögenswerte – und desto höher kann der Schaden sein, wenn etwas passiert, ob Einbruch oder Sachschaden. Daher sollten (angehende) Sammler nicht an einer professionellen Kunstversicherung sparen. Häufig gelten diese Gegenstände als Wertsachen. In der Hausratversicherung unterliegen sie damit bestimmten Entschädigungsgrenzen – meist 20 Prozent derVersicherungssumme, schreibt dazu das Portal „Die Versicherer“, das Verbraucherportal des Gesamtverbands der DeutschenVersicherungswirtschaft (GDV).
„Sammelt man eher unbekannte Künstler und der Wert der Sammlung ist überschaubar, kann der Schutz durch eine Hausratversicherung ausreichend sein“, sagt Alexander Küsel vom GDV. Allerdings seien die über eine Hausratversicherung gedeckten 20 Prozent schnell erreicht. Versicherungen bieten deshalb für wertvolle Kunstwerke, Plastiken oder Designermöbel eine spezielle Kunstversicherung – oft inVerbindung mit der Hausratversicherung.
MancheVersicherungen bieten zum Beispiel eine Schätzung und kunsthistorische Einordnung der zu versicherndenWerke an, schreibt dasVerbraucherportal weiter.