Keine Angst vor Eingriffen
ANÄSTHESIE Der Gedanke an eine bevorstehende Operation löst wohl in fast jedem ein Gefühl der Beklemmung aus: Das liegt nicht zuletzt an der Angst vor Komplikationen. Noch immer steckt die Befürchtung, nicht mehr aus der Narkose aufzuwachen, in vielen Köpfen – ist aber in den allermeisten Fällen unbegründet.
ordnet Dr. Gerhard Schuler, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin am St. Remigius Krankenhaus, ein. In den letzten Jahrzehnten hat es viele Fortschritte gegeben: So seien inzwischen viele Medikamente entwickelt worden, die sowohl den Eintritt der Narkose als auch das Aufwachen beschleunigten, berichtet Schuler. Fortschritte gebe es sowohl bei Narkosegasen als auch bei Schmerzmitteln und Muskelrelaxantien. Zudem könne man die Medikation besser steuern und die Narkose überwachen – und auf mögliche Probleme sofort reagieren. Die Narkosetiefe etwa kann mithilfe der Hirnstrommessung über ein EEG kontrolliert werden. Und schließlich trage ein „differenzierter Umgang mit Medikamenten“dazu bei, Narkosefolgen wie starke Müdigkeit oder Übelkeit zu vermeiden.
Bevor es aber überhaupt zu einem Eingriff kommt, steht erst einmal ein Prämedikationsgespräch an, um zu klären, welches Anästhesie-Verfahren sich am besten eignet. Eine seit Jahren wachsende Bedeutung kommt der Regionalanästhesie zu, die nur im betroffenen Körperareal wirkt. Der Einsatz von Ultraschall habe die Qualität dieses Verfahrens erhöht, sagt Schuler.
Auch der Umgang mit möglichen Blutverlusten hat sich verändert: Wurden früher relativ häufig Fremdblut-Konserven verabreicht, haben sich in den letzten Jahren neue Vorgehensweisen etabliert, die Fremdblutgaben nicht selten unnötig machen und ein geringeres Risikopotential mit sich bringen. Das „Patient Blood Management“bietet heute ein ganzes Bündel an Maßnahmen, von Eisengaben im Vorfeld bis zum Auffangen, Aufbereiten
und Zurückgeben des Blutes während der Operation. An 5500 Eingriffen pro Jahr ist die Anästhesie an St. Remigius beteiligt und versorgt darüber hinaus Menschen mit komplexen postoperativen Schmerzproblemen. Zugleich unterstützt die Abteilung auch die Palliativmedizin und die Notfallmedizin. „Besonders spannend an der Anästhesie“, fasst Schuler zusammen, „sind die Einblicke in sehr viele Bereiche der Medizin.“
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„Die D Sterblichkeit während w einer Narkose hat sich inzwischen auf 0,003 Prozent reduziert“,