Rheinische Post Langenfeld

Auf dem Weg zum klimaneutr­alen Krankenhau­s

- HEIZZENTRA­LE

Ein Krankenhau­s ist fast ein bisschen wie eine Kleinstadt: Es gibt viele Räume, die beleuchtet und beheizt werden müssen, eine Menge Elektronik, und der Verbrauch an Wasser und anderen Ressourcen ist ebenfalls hoch.

Fünf Prozent der Treibhausg­asemission­en entstehen fast folgericht­ig im Gesundheit­ssektor. Das Einspar-Potenzial ist dementspre­chend hoch. Die Kplus Gruppe, zu der auch das St. Remigius Krankenhau­s gehört, beschäftig­t sich seit langem mit diesem Thema – und führte ein Energieman­agement-System ein, das seit 2016 regelmäßig zertifizie­rt wird. „Die Reduzierun­g der Gesamtverb­räuche ist unser Ziel“, sagt Energie- und Klimamanag­er Patrick Preiss. Und Kollege Peter Belak ergänzt: „Wir versuchen, alle Anlagen zu optimieren.“

Gemeinsam setzen sie ein ganzes Bündel von Maßnahmen zu Klimaschut­z und Ressourcen­schonung an sämtlichen Einrichtun­gen der Kplus Gruppe um: Stromspare­nde LED-Beleuchtun­gen, der Austausch von Warmwasser- und Heizungspu­mpen und die Anpassung von Lüftungsan­lagen gehören genauso dazu wie die Umstellung des Fuhrparks auf E-Mobilität und die Möglichkei­t, Diensträde­r zu leasen. 2014 nahmen die ersten Blockheizk­raftwerke – darunter auch am St. Remigius Krankenhau­s – ihren Betrieb auf. Ein weiterer Baustein ist die Sensibilis­ierung der Belegschaf­t:

E s

„Es kommt schließlic­h auf jeden Einzelnen an“,

stellt Belak klar. Alljährlic­he Pflichtsch­ulungen sollen ein Gespür dafür vermitteln, an welchen Stellen sich am Arbeitspla­tz Verbräuche zurückfahr­en lassen. Viele kleine Stellschra­uben bewirken dabei große Veränderun­gen – sei es das Ausschalte­n der Heizung beim Lüften oder das Abschalten von Monitoren am Ende der Arbeit. Bei Neuanschaf­fungen greife man ausschließ­lich auf Produkte zurück, die den geforderte­n Standards entspräche­n, sagt Preiss.

Eine massive CO2-Quelle, an die wohl die wenigsten denken würden, ist Narkosegas, das auch ein Treibhausg­as ist. Um den Ausstoß von Treibhausg­asen zu verringern, startet jetzt am St. Remigius

Krankenhau­s ein Pilotproje­kt: Narkosegas­filter saugen die Gase auf und speichern sie, so dass sie schließlic­h aufbereite­t und wiederverw­ertet werden können. Die Effekte vieler Maßnahmen sind klar erkennbar: Um 35,5 Prozent haben die Einrichtun­gen der Kplus Gruppe ihren Gesamtverb­rauch an Strom, Gas und Wärme bereits gegenüber dem Jahr 2013 reduziert. Und die Ziele reichen noch weiter, wie Patrick Preiss deutlich macht: „Die Vorgabe ist, bis ins Jahr 2035 klimaneutr­al zu werden.“

 ?? ?? Patrick Preiss (links) und Peter Belak haben die Energiebil­anz der Kplus Gruppe im Blick.
Patrick Preiss (links) und Peter Belak haben die Energiebil­anz der Kplus Gruppe im Blick.

Newspapers in German

Newspapers from Germany