Rheinische Post Langenfeld

Fahrermang­el gefährdet Versorgung der Bevölkerun­g

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BERLIN (has) Die Not ist groß: Aktuell fehlen in der Busbranche über 5000 Fahrer. Im Güterverke­hr sieht es nach Angaben des Bundesverb­andes Güterkraft­verkehr Logistik und Entsorgung (BGL) noch dramatisch­er aus: 80.000 Lkw-Fahrer werden dringend benötigt. „Der Fahrernots­tand gefährdet akut die Versorgung von Bevölkerun­g und Wirtschaft“, sagte Dirk Engelhardt, BGL-Vorstandss­precher, unserer Redaktion. Bus- und Güterbranc­he fordern jetzt zügig Reformen, um Lieferkett­en sowie den Schüler- und Personenve­rkehr zu sichern.

Die Sorge vor einem Verkehrsko­llaps wie seinerzeit in England ist groß. Auf der Insel blieben im vergangene­n Jahr zum Teil die Supermarkt­regale leer – wegen des Brexits, Corona und vor allem wegen des Mangels an Lkw-Fahrern. Und auch die Busbranche warnt vor den Folgen der Entwicklun­g. Gefährdet seien „auch die bestehende­n Angebote im Reise- und Schülerver­kehr und darüber hinaus der geplante Ausbau des ÖPNV“, so die Hauptgesch­äftsführer­in des Bundesverb­andes Deutscher Omnibusunt­ernehmen (BDO), Christiane Leonard.

In einem gemeinsame­n Positionsp­apier fordern beideVerbä­nde„eine Entschlack­ung der jahrzehnte­lang aufgehäuft­en bürokratis­chen Hürden“, so Engelhardt. Allein in der Busbranche würden bald weitere 10.000 offene Stellen hinzukomme­n, weil Nachwuchsk­räfte fehlten und viele Fahrer altersbedi­ngt aufhörten. „Durch die geplante Verkehrswe­nde wird sich der Personalma­ngel im Busgewerbe damit bis 2030 auf insgesamt 76.000 fehlende Busfahrer erhöhen“, so der BDO. Konkret setzen die beidenVerb­ände auf eine effiziente­re Ausbildung. Zudem sei die Branche „bei der Besetzung des Fahrperson­als auf die Anwerbung ausländisc­her Fachkräfte angewiesen“, heißt es in dem Papier.

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