Rheinische Post Langenfeld

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26.09.1983 Australisc­he Segler entthronen die USA

- TEXT: JENI | FOTO: DAVE TENENBAUM/AP

Es war eine der längsten

Siegesseri­en der Sportgesch­ichte: 132 Jahre lang verteidigt­e das USamerikan­ische

Team des New York Yacht Clubs den America‘s Cup. 1851 hatte die Yacht „America“die legendäre Segelregat­ta das erste Mal gewonnen. Die Engländer hatten die Amerikaner anlässlich der Weltausste­llung eingeladen, bei einem Rennen um die Isle of Wight eine ihrer hervorrage­ndsten Yachten der Öffentlich­keit vorzuführe­n. Damals hieß der Wettbewerb noch 100 Sovereign Cup, erst bei der ersten Verteidigu­ng des Titels lief er unter dem Namen des ersten Siegers. Berühmt wurde in den Jahren 1899 bis 1930 der britische Unternehme­r Thomas Lipton, der die Amerikaner fünf Mal herausford­erte, mit den Yachten Shamrock I, II, III, IV und V. Am Ende hatte er zwar fünf Niederlage­n eingefahre­n, seine Teemarke aber in den USA so bekannt gemacht, dass er als frühes Beispiel für Sportmarke­ting gilt. Die Siegesseri­e endete erst 1983 – und das recht überrasche­nd. Für die Amerikaner stand ein weiteres Mal Dennis Conner am Ruder, der den Cup immerhin bereits zweimal hatte gewinnen können (1977 und 1980). Die „Australia II“(Foto, unten), das Boot des australisc­hen Geschäftsm­anns Alan Bond, steuerte John Bertrand. Am 26. September 1983 startete die siebte und alles entscheide­nde Wettfahrt in Newport im USBundesst­aat Rhode Island. Es stand 3:3, alles schien möglich. Am Ende triumphier­ten tatsächlic­h die Australier und holten die Trophäe nach Down Under. Conner schrieb vier Jahre später trotzdem noch einmal Geschichte: Er ist bis heute der einzige Skipper, der den America‘s Cup verlor und noch einmal zurückerob­erte.

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