Ruhrpott-Leiche landet in Klinikum-Pathologie
Mittlerweile schaffen es schon Leichen aus dem Ruhgebiet bis in die Pathologie des Klinikums Leverkusen – allerdings nur im Film.
LEVERKUSEN Tote gehören grundsätzlich zum normalen Alltag der Pathologen im Klinikum Leverkusen. Nicht jedoch eine Leiche, bei der die Wasserschutzpolizei Duisburg vor Ort anwesend ist. Den Grund für diese außergewöhnlichen Umstände lieferten am Freitag die Dreharbeiten des Ersten Deutschen Fernsehens für die zweite Staffel der Kriminalserie „WaPo Duisburg“, die in den Kellerräumen des Städtischen Krankenhauses stattfanden.
Zum ersten Mal waren die Ermittler der Vorabendsendung aus dem Ruhrpott zu Gast in den Katakomben am Gesundheitspark. In den Folgen eins bis acht, der ersten Staffel, die Anfang des Jahres in der ARD ausgetragen wurden, löste die Wasserschutzpolizei am Duisburger Hafen Fälle von Drogenschmuggel und Überfällen, bis hin zu Entführung und Mord. Im Mittelpunkt stehen dabei der von der Mordkommission unfreiwillig zur Wasserschutzpolizei versetzte Gerhard Jäger, gespielt von Markus John, sein niederländischer Kollege Frank van Dijk, dargestellt von Niklas Osterloh und seine KolleginYasemin Cetinkaya in der Rolle der ehemaligen Leistungsschwimmerin Arda Turan.
Für die einzelnen Episoden wird nicht nur im Duisburger Innenhafen gedreht, sondern auch in Monheim, Düren, Köln oder Leverkusen. So
sollte unter anderem in der letzten Woche eine Szene, bei der eineWasserleiche am Rheinufer gefunden wird, am Hitdorfer Hafen gedreht werden. Die Aufnahmen mussten allerdings aufgrund des niedrigen Pegels verschoben werden. „Der Wasserstand in diesem Jahr war für die Dreharbeiten ein großes Problem, sodass wir immer sehr flexibel
planen mussten“, erklärte die Junior-Produzentin Marie Petershagen die Herausforderungen der Außenaufnahmen am Fluss.
Dass aber überhaupt die Wasserschutzpolizei bei einem vermeintlichen Tötungsdelikt ermittelt, liegt an der Figur des etwas verschroben wirkenden Gerhard Jäger, der es aufgrund seiner beruflichen krimina
listischen Vorkenntnisse einfach nicht lassen kann, seine Nase immer wieder in die Angelegenheiten der Mordkommission zu stecken, wenn er der Meinung ist, dass „die Kripo mal wieder pennt“, wie John augenzwinkernd in einer Drehpause erzählt. So klärt das Team nicht nur Fälle von Wasserspurfalschfahrern und Wildanglern auf, sondern ver
haftet auch mal eben Kunsträuber oder Juwelendiebe, die eigentlich nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fallen. Und wenn der Ermittlungsinstinkt von Jäger mal wieder erwache, hole dieser sich auch gerne einfach ein paar Informationen auf dem „kleinen Dienstweg“direkt in der Pathologie ab, erzählt der 60-jährige Schauspieler über seine Rollenfigur.
In der Szene, die im Klinikum gedreht wurde, trifft er dort auf Dr. Lisa Reitzig, gespielt von Shermin Bauer, die das Team der WaPo in der achten Folge der neuen Staffel unterstützt. Die aus Bochum stammende Schauspielerin, die unter anderem letztes Jahr bei der Fernsehsendung Soko Köln mitwirkte, tritt in der Rolle der Rechtsmedizinerin die Nachfolge des in Rente gegangenen Dr. Schleicher an. Zum Glück für Jäger, empfindet die neue Pathologin die Nachforschungen Jägers nicht als unverfrorene Einmischung, sondern sieht den Gedankenaustausch über die Todesursache als „Unterhaltung auf Augenhöhe“.
„Es wird interessant, wenn diese ganz eigenen und auch recht ähnlichen Charaktere aufeinandertreffen“, verrät Bauer vorab. Was die beiden Experten letztendlich bei ihren Nachforschungen in den Obduktionsräumen des Klinikums Leverkusen rausfinden, erfahren die Zuschauer bald im Fernsehen.