Rheinische Post Langenfeld

Ruhrpott-Leiche landet in Klinikum-Pathologie

Mittlerwei­le schaffen es schon Leichen aus dem Ruhgebiet bis in die Pathologie des Klinikums Leverkusen – allerdings nur im Film.

- VON SYLVIA HAGENBERG

LEVERKUSEN Tote gehören grundsätzl­ich zum normalen Alltag der Pathologen im Klinikum Leverkusen. Nicht jedoch eine Leiche, bei der die Wasserschu­tzpolizei Duisburg vor Ort anwesend ist. Den Grund für diese außergewöh­nlichen Umstände lieferten am Freitag die Dreharbeit­en des Ersten Deutschen Fernsehens für die zweite Staffel der Kriminalse­rie „WaPo Duisburg“, die in den Kellerräum­en des Städtische­n Krankenhau­ses stattfande­n.

Zum ersten Mal waren die Ermittler der Vorabendse­ndung aus dem Ruhrpott zu Gast in den Katakomben am Gesundheit­spark. In den Folgen eins bis acht, der ersten Staffel, die Anfang des Jahres in der ARD ausgetrage­n wurden, löste die Wasserschu­tzpolizei am Duisburger Hafen Fälle von Drogenschm­uggel und Überfällen, bis hin zu Entführung und Mord. Im Mittelpunk­t stehen dabei der von der Mordkommis­sion unfreiwill­ig zur Wasserschu­tzpolizei versetzte Gerhard Jäger, gespielt von Markus John, sein niederländ­ischer Kollege Frank van Dijk, dargestell­t von Niklas Osterloh und seine KolleginYa­semin Cetinkaya in der Rolle der ehemaligen Leistungss­chwimmerin Arda Turan.

Für die einzelnen Episoden wird nicht nur im Duisburger Innenhafen gedreht, sondern auch in Monheim, Düren, Köln oder Leverkusen. So

sollte unter anderem in der letzten Woche eine Szene, bei der eineWasser­leiche am Rheinufer gefunden wird, am Hitdorfer Hafen gedreht werden. Die Aufnahmen mussten allerdings aufgrund des niedrigen Pegels verschoben werden. „Der Wasserstan­d in diesem Jahr war für die Dreharbeit­en ein großes Problem, sodass wir immer sehr flexibel

planen mussten“, erklärte die Junior-Produzenti­n Marie Petershage­n die Herausford­erungen der Außenaufna­hmen am Fluss.

Dass aber überhaupt die Wasserschu­tzpolizei bei einem vermeintli­chen Tötungsdel­ikt ermittelt, liegt an der Figur des etwas verschrobe­n wirkenden Gerhard Jäger, der es aufgrund seiner berufliche­n krimina

listischen Vorkenntni­sse einfach nicht lassen kann, seine Nase immer wieder in die Angelegenh­eiten der Mordkommis­sion zu stecken, wenn er der Meinung ist, dass „die Kripo mal wieder pennt“, wie John augenzwink­ernd in einer Drehpause erzählt. So klärt das Team nicht nur Fälle von Wasserspur­falschfahr­ern und Wildangler­n auf, sondern ver

haftet auch mal eben Kunsträube­r oder Juwelendie­be, die eigentlich nicht in ihren Zuständigk­eitsbereic­h fallen. Und wenn der Ermittlung­sinstinkt von Jäger mal wieder erwache, hole dieser sich auch gerne einfach ein paar Informatio­nen auf dem „kleinen Dienstweg“direkt in der Pathologie ab, erzählt der 60-jährige Schauspiel­er über seine Rollenfigu­r.

In der Szene, die im Klinikum gedreht wurde, trifft er dort auf Dr. Lisa Reitzig, gespielt von Shermin Bauer, die das Team der WaPo in der achten Folge der neuen Staffel unterstütz­t. Die aus Bochum stammende Schauspiel­erin, die unter anderem letztes Jahr bei der Fernsehsen­dung Soko Köln mitwirkte, tritt in der Rolle der Rechtsmedi­zinerin die Nachfolge des in Rente gegangenen Dr. Schleicher an. Zum Glück für Jäger, empfindet die neue Pathologin die Nachforsch­ungen Jägers nicht als unverfrore­ne Einmischun­g, sondern sieht den Gedankenau­stausch über die Todesursac­he als „Unterhaltu­ng auf Augenhöhe“.

„Es wird interessan­t, wenn diese ganz eigenen und auch recht ähnlichen Charaktere aufeinande­rtreffen“, verrät Bauer vorab. Was die beiden Experten letztendli­ch bei ihren Nachforsch­ungen in den Obduktions­räumen des Klinikums Leverkusen rausfinden, erfahren die Zuschauer bald im Fernsehen.

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F: MISERIUS Für Filmaufnah­men zur Vorabend-Krimiserie „WaPo Duisburg“drehte Hauptdarst­eller Markus John alias Gerhard Jäger in der Pathologie des Klinikums.

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