Gymnasium fährt zur Audienz beim Papst
Seinen 50. Geburtstag hatte das städtische Gymnasium eigentlich schon vor zwei Jahren mit einer Fahrt der gesamten Schüler- und Lehrerschaft nach Rom feiern wollen. Seither warteten Gymnasiasten und Organisatoren darauf, dass die Pandemie die gigantische Fahrt zuließ. Freitag ging es los.
LEICHLINGEN/SOLINGEN Eine große Schulfete? Oder doch ein Schullauf? „Nein, wir fahren nach Rom!“Zum 50. Gebutstag des städtischen Gymnasiums wollte Schulleiter Christoph Bräunl einfach „mal was Anderes machen“. Gesagt. Getan.
Und so findet er sich am vergangenen Freitagnachmittag auf dem Parkplatz der Klingenhalle in Solingen in einem Gewusel von Schülern wieder, die aufgeregt von einem Bein aufs andere hüpfen, Eltern, die am Straßenrand darauf warten, ihre Kinder zu verabschieden, Lehrern, die den Schülern Umhängebänder zuordnen und großen Reisebussen wieder.
Eigentlich wollte die Schule gegen 15 Uhr schon losgefahren sein. Doch wie viele andere an dem Tag stecken auch die Busse auf der A3 fest, die wegen ausgetretener Salzsäure gesperrt ist. Aber die Verzögerung macht den Schülern nichts aus. Schließlich warten sie nun schon seit drei Jahren auf diesen Moment – was macht da schon eine halbe Stunde? Die Corona-Pandemie
hatte die für 2019 vorgesehene Reise immer wieder verschoben.
Doch wie plant man eine Reise mit mehr als 1000 Schülern plus Lehrern? Auf die Idee kam Bräunl, weil er das Reiseunternehmen Höffmann kennt. Die Firma organisiert seit Jahren Schulfahrten und ist auf Rom spezialisiert. Sogar Eltern und
Kollegen sind schon mit dem Reiseanbieter zu Schulzeiten unterwegs gewesen. So wurde die Idee schnell in die Tat umgesetzt.
Das Ergebnis: 1000 Schüler, 100 Begleiter und 22 Busse, die es für sieben Tage in den Camping-Park Fabulous Village in die Nähe von Rom verschlägt.
Am Tag der Abfahrt erhalten die Schüler ein Umhängeband, auf dem die Aktivitäten stehen, die sie sich ausgesucht haben. Neben den „Top 5“– Colosseum, Forum Romanum, Spanische Treppe, Pantheon und Trevibrunnen – durften die Schüler zwischen verschiedenen Exkursionsangeboten wählen. Darunter
die Ruinen von Pompeji, der Vulkan Vesuv und das Ausgrabungsgelände Ostia Antica. „Wir gehen sogar in die Katakomben“, sagt Maya aus der 6d stolz. Für sie ist das die erste Klassenfahrt – und dann gleich in ein anderes Land. Bekommt man da kein Heimweh?„Auf keinen Fall“, sind sich die Freundinnen aus der
6d einig.
Bei einem Höhepunkt aber werden alle dabei sein: Der Papst erwartet das ganze Leichlinger Gymnasium zur Audienz.
Freitag aber stehen Fritzi, Franzi und Marielle aus der 11. Klasse noch mit Jogginghose, Kissen und Kopfhörern für die lange Reise gewappnet vor ihrem Bus. „Noch ist die Stimmung gut, aber nach zehn Stunden Fahrt im Bus mit den Kleinen sieht das vielleicht anders aus“, scherzen sie.
Gegen Viertel vor vier ist es endlich soweit: Der erste Bus fährt los und wird mit Applaus verabschiedet. Auch die anderen Busse füllen sich. Im Vorbeifahren winken, filmen und lachen die Eltern ihren Kindern zu. Jetzt ist es fast geschafft: Die 20 Stunden Busfahrt müssen die Reiselustigen noch aushalten. Vor Ort warten bereits Schüler der Jahrgangsstuf Q2 auf sie. Die Abiturienten sind am Mittwoch bereits vorgefahren.
Worauf sie sich dann am meisten freuen? „Erst mal anzukommen“, lacht Schulleiter Christoph Bräunl. „Auf den Pool!“, rufen die Mädchen aus der 6d.