Schick lässt Ronaldos Geschenk liegen
Bayers Stürmer zielt bei einem vom portugiesischen Superstar verursachten Handelfmeter weit über das Tor und verliert mit 0:4. Sowohl den Tschechen als auch Lukas Hradeckys Finnen droht in der Nations League der Abstieg.
LEVERKUSEN Bei der Auswahl Tschechiens lief nicht viel zusammen. 0:2 lagen die Osteuropäer in der Nations League bereits gegen Portugal zurück, als sich ihnen die große Chance auf den Anschluss bot. Superstar Cristiano Ronaldo war der Ball kurz vor der Halbzeit an die Hand gesprungen und der Videoschiedsrichter hatte den Tschechen einen Elfmeter zugesprochen. Patrik Schick übernahmVerantwortung, lief an – und jagte den Ball in den Prager Nachthimmel. Am Ende verlor Tschechien mit 0:4. Für Bayer Leverkusens Top-Stürmer war es damit ein weiterer gebrauchter Abend in einer bislang ohnehin gebrauchten Saison.
Die Partie hatte für den 26-Jährigen bereits unglücklich begonnen. Nach rund 15 Minuten war er auf seine Hand gefallen und konnte erst nach mehreren Minuten Behandlung mit einer Bandage weiterspielen. Sein Klub- und Nationalmannschaftskollege Adam Hlozek machte derweil ein unauffälliges Spiel und wurde nach 64 Minuten auf dem linken Flügel ausgewechselt. Nach der heftigen Pleite gegen Portugal droht den beiden Leverkusenern mit Tschechien nun der Abstieg aus der A-Liga. Nur mit einem Sieg am Dienstag (20.45 Uhr) in der Schweiz können sie noch den Verbleib schaffen.
Ebenfalls in der Nations League im Einsatz war Werkself-Kapitän Lukas Hradecky. Der 32-Jährige, der seit dem vergangenen Jahr auch Spielführer der „Uhus“ist, kam mit seinem Team nicht über ein 1:1 (1:0) gegen Rumänien hinaus. Am Gegentor traf den Routinier von Bayer 04 indes keine Schuld. Um weiter sicher in der B-Liga zu spielen, benötigen die Finnen am Montagabend (20.45 Uhr) in Montenegro einen Sieg. Anderenfalls müssen sie auf Schützenhilfe der Bosnier im Parallelspiel gegen Rumänien hoffen.
Einen Überraschungssieg im
Freundschaftsspiel gegen Uruguay landete derweil die iranische Nationalmannschaft mit Sardar Azmoun in der Startformation. Das Tor des Tages gegen den zweimaligen Weltmeister fiel allerdings erst nach der Auswechslung des Bayer-Profis in der 68. Minute. Für Trainer-Rückkehrer Carlos Quieroz, der bereits von 2011 bis 2019 für „Team Melli“verantwortlich zeichnete, war es somit ein gelungener Auftakt im Duell der beiden WM-Teilnehmer. Am Dienstag (16.30 Uhr) tritt der Iran er
neut in Österreich in einem Testspiel an. Der Gegner heißt dann Senegal.
Wenig Selbsvertrauen dürften derweil Charles Aránguiz und die chilenische Auswahl gesammelt haben. In Spanien verloren sie 0:2 (0:0) gegen Marokko. Der Leverkusener Mittelfeldspieler stand nur in der ersten Halbzeit auf dem Platz. Am Dienstag (19 Uhr) geht es für Chile und ihn inWien gegenWM-Gastgeber Katar weiter.
Das Team der Elfenbeinküste hat derweil in Frankreich seine Zelte
aufgeschlagen. Beim 2:1 (0:0) gegen Togo in Rouen stand Bayer-Verteidiger Odilon Kossounou die gesamte Spieldauer auf dem Rasen. Im nächsten Test treffen die Ivorer am Dienstag (20 Uhr) in Le Havre auf Guinea. Auch Edmond Tapsoba feierte mit der Auswahl Burkina Fasos einen Sieg. Gegen die Demokratische Republik Kongo setzte sich die burkinische Nationalelf mit dem Leverkusener in der Startformation 1:0 (0:0) durch. Am Dienstag (21 Uhr) steht in Marokko ein weiterer Test
gegen die Komoren an.
Mit einem Unentschieden in Spanien gegen Saudi-Arabien mussten sich derweil Piero Hincapie und Ecuador begnügen. Der Abwehrspieler des Werksklubs sprach im Anschluss von einem „komplizierten Spiel“, dürfte sich aber dennoch über die vierte Partie in Serie ohne Gegentor gefreut haben. Der nächste Test mit Ecuador führt den 20-Jährigen nach Düsseldorf: Am Dienstag (13.55 Uhr) geht’s in der Landeshauptstadt gegen Japan.
Als linker und rechter Verteidiger einer Fünferkette in der niederländischen U21 durften sich derweil Mitchel Bakker und Jeremie Frimpong empfehlen.Während Letztgenannter beim 2:1-Triumph in Belgien durchspielte, wurde Bakker rund eineViertelstunde vor dem Schlusspfiff ausgewechselt. Am Dienstag (18 Uhr) steht für die beiden noch ein Test beim rumänischen Nachwuchs an.
Für Bayers 17-jährigen Mittelfeldspieler Zidan Sertdemir geht es derzeit mit Dänemarks Talenten um die Qualifikation zur U19-Europameisterschaft. Bei den 3:1- und 6:1-Erfolgen gegen Georgien und Montenegro wurde der Nachwuchsspieler jeweils in der zweiten Halbzeit vom Platz genommen, am Dienstag (14 Uhr) geht’s für ihn und die Dänen noch gegen England.