Rheinische Post Langenfeld

„Russland darf nicht gewinnen“

Mehrere hundert Teilnehmer versammelt­en sich zu einer Demo in der Innenstadt.

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DÜSSELDORF (tino) Der Vorsitzend­e des Europa-Ausschusse­s im NRWLandtag, Stefan Engstfeld (Grüne), brachte den Teilnehmer­n der Demonstrat­ion „Stoppt Russland! Stoppt Krieg! Stoppt Krise!“gute Nachrichte­n mit. „Der Landtag hat auf Anregung des Europa-Ausschusse­s beschlosse­n, eine Regionalpa­rtnerschaf­t mit einer ukrainisch­en Region einzugehen“, verriet Engstfeld. „Damit tun wir genau das Gegenteil von dem, was Putin erreichen will. Er will uns spalten, wir wachsen näher zusammen.“Dafür war dem Ausschuss-Vorsitzend­en der Beifall mehrerer hundert Demonstran­ten sicher.

Aufgerufen zur Demonstrat­ion hatte das „Blau-Gelbe-Kreuz“, ein staatlich anerkannte­r, gemeinnütz­iger Verein mit Sitz in Köln, der die Entwicklun­g einer freien, demokratis­chen Ukraine unterstütz­t. „Wir haben bereits bis einschließ­lich November einmal im Monat eine Demonstrat­ion angemeldet“, erläutert Kateryna Grechanovs­ka. „Die Demos dienen dazu, dass die Vorkommnis­se in der Ukraine nicht in Vergessenh­eit geraten, dass sie weiterhin gehört und gesehen werden und, dass unsere Forderunge­n weiterhin Gehör finden. Und sie dienen auch dem Zusammenha­lt der ukrainisch­en Community.“Ihre Ansichten riefen die Demonstran­ten während ihres Zuges vom Gustaf-Gründgens-Platz über Schadowstr­aße, Heinrich HeineAllee, Kasernen-, Benrather und Schulstraß­e zum Johannes RauPlatz und zurück zur Kö in Stakkato-artigem Rhythmus.„Russland ist Terror“, „Schützt die Demokratie“oder „Putin nach Den Haag“, also die Forderung, dass sich der russische Staatschef vor dem Internatio­nalen Gerichtsho­f zu verantwort­en habe, war zu hören.

Bei den Demonstran­ten war auch die ukrainisch­e Generalkon­sulin Iryna Shum zu finden. „Das Düsseldorf eine Städtepart­nerschaft mit dem ukrainisch­en Czernowitz geschlosse­n hat, ist ein tolles Zeichen der Solidaritä­t“, meint Shum. „Es ist aber schade, dass zu den Demonstrat­ionen inzwischen wenige deutsche Mutterspra­chler kommen. Die meisten die jetzt noch hier sind, sprechen in erster Linie ukrainisch. Das war im März noch anders.“Dabei würde in der Ukraine doch derzeit entschiede­n, in welcher Welt wir zukünftig leben würden. In einer demokratis­ch oder despotisch bestimmten Welt. „Überall da, wo sich die russische Armee zurückzieh­en muss, sehen wir die Folterkamm­ern, die Massengräb­er. Wir hören die Augenzeuge­nberichte“, sagte Engstfeld. „Es ist ein wirklich brutaler, unmenschli­cher Krieg. Russland darf ihn nicht gewinnen.“

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Eine lange ukrainisch­e Flagge wird bei der Demonstrat­ion über die Schadowstr­aße getragen.

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