Rheinische Post Langenfeld

Jugendlich­e werden zu Graffiti-Künstlern

Bei der Nacht der Jugendkult­ur wurde gegrillt, gesprayt und entspannt.

- VON FELICIA RAETH

LANGENFELD Zusammensi­tzen, grillen und Graffitis sprühen. Daraus und noch mehr bestand die diesjährig­e Nacht der Jugendkult­ur veranstalt­et von der Aufsuchend­en Jugendarbe­it (AJA) Langenfeld in Kooperatio­n mit dem Jugendzent­rum Langenfeld. „Die Nacht der Jugendkult­ur ist als eine Art Nacht der Begegnung gedacht“, erzählt Yvonne Laun, Sozialarbe­iterin bei der AJA. Besprüht werden durfte die Garage auf dem Außengelän­de der Anlaufstel­le.

Als Motiv hatten die Künstler sich für verschiede­ne Gemüsesort­en auf grünem Untergrund entschiede­n. Neben der besprühten Garage gibt es noch die „AJA-Wallof-Fame“. Das ist ein selbstgeba­uter Zaun besprayt mit Graffitiku­nst, ebenfalls auf dem Gelände der AJAAnlaufs­telle.

Schon vor der Pandemie hat die AJA ebenfalls zusammen mit dem Jugendzent­rum an dem „Nachtfrequ­enz“-Programm teilgenomm­en. „Das ganze hat einen ganz offenen Charakter“, erklärt Maruis Beermann, Sozialarbe­iter bei der AJA. Die Jugendlich­en dürfen sich sowohl die Aktivitäte­n, als auch wann sie kommen und wieder gehen selber aussuchen. „Das schöne bei der AJA ist, dass jede Interaktio­n auf einer freiwillig­en Basis geschieht“, erklärt Yvonne Laun.

Zwei Langenfeld­er Graffitikü­nstler erklärten den Jugendlich­en die Grundlagen und halfen ihnen dann beim ausprobier­en. Sie arbeiten schon seit gut zehn Jahren mit der AJA beim Thema Graffiti zusammen. Einer der Künstler bedauerte, dass es in Langenfeld im öffentlich­en Raum nur wenige Möglichkei­ten für Sprayer gebe, ihre Kunstwerke zu verwirklic­hen. „Durch unsere Graffitis könnten wir viele verunreini­gte oder herunterge­kommene Stellen in der Stadt verschöner­n“, sagt er. Er erlebe es immer wieder, dass Menschen von Jung bis Alt begeistert sind von der Street-Art. Der Künstler räumt aber ein, dass die letzten Jahre immer mehr Akzeptanz der Stadt gegenüber der Graffitis herrsche.

Neben Sprühaktio­nen wie dieser bietet die AJA eine Graffiti-AG in der Prismaschu­le an. Dabei handele es sich nicht um ein Pflichtfac­h, betont Laun. „Die Schüler verbringen freiwillig ihre Mittagspau­se mit uns.“Vor Corona sei die AG so gut besucht gewesen, dass bis zu 50 Schüler teilgenomm­en haben.

Dass sowohl das Haus als auch der Garten der Anlaufstel­le nun bewohnbar ist, sei vor allem auch den Jugendlich­en zu verdanken.„Die Jugendlich­en haben uns beim Streichen, pflanzen von Blumen und aufbauen von Gartenmöbe­ln viel geholfen“, blickt Laun zurück. Bei der AJA sei es untereinan­der und gegenseiti­g ein Geben und Nehmen. Sobald Not am Mann sei, könne man sich auf die Hilfe des anderen verlassen. Auch die Stadt habe beim verschöner­n der Anlaufstel­le geholfen.

Die AJA freut sich immer über Zuwachs und heißt auch neue Jugendlich­e gerne in der Anlaufstel­le willkommen.„Wir betreiben auch Streetwork, das heißt, wir gehen auf der Straße aktiv auf Jugendlich­e zu und erzählen ihnen von unseren Angeboten“, erzählt die Sozialarbe­iterin. Das Schöne sei, dass hinter der Interaktio­n kein Druck oder Erwartunge­n stehe.

Finanziert wird die Nacht der Jugendkult­ur aus dem Fördertopf „Aufholen nach Corona“. Darin seien alle Gelder gesammelt worden, die durch ausfallend­e Projekte während der Pandemie gespart wurden.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Paula, Elvis Lu kas (v. li.). versuchten sich bei der Nacht der Jugendkult­ur an der Sprühdose.

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