Rheinische Post Langenfeld

SGL behält die Nerven und die Punkte

Beim Sieg in Dinslaken überzeugen die Regionalli­ga-Handballer der SG Langenfeld erst nach der durchwachs­enen ersten Halbzeit dank einer klaren Leistungss­teigerung. Trainer Christian Paul ist voll des Lobes für seine Mannschaft.

- VON MORITZ LÖHR UND JIM DECKER

LANGENFELD Als die Handballer der SG Langenfeld (SGL) am Sonntagnac­hmittag pünktlich zur Kaffeeund Kuchenzeit wieder in der Heimat eintrafen, las sich die Tabelle prächtig. Platz drei, 5:3 Punkte – der Saisonstar­t in der Regionalli­ga ist geglückt. Mit dem 32:27 (11:13) beim MTV Rheinwacht Dinslaken holte die SGL zur ungeliebte­n Anwurfzeit amVormitta­g ihren zweiten Sieg und gab dabei die passende Antwort auf zwei zuletzt deutlich schwächere Begegnunge­n.

„Mit der bisherigen Ausbeute bin ich total zufrieden. Das gibt der Mannschaft viel Sicherheit nach den Turbulenze­n in der vergangene­n Saison“, sagte Trainer Christian Paul. Im Vorjahr hatten die Grün-Weißen unter Pauls Vor-Vorgänger Lars Brümmer zum selben Zeitpunkt null Pluspunkte auf dem Konto. In dieser Saison stimmen die Ergebnisse sofort. Auch spielerisc­h machten die Langenfeld­er nach den zuletzt dürftigen, teilweise bedenklich­en Auftritten beim HC Gelpe/Strombach (24:38) und gegen BTB Aachen (29:29) wieder Schritte nach vorne. Zwar sah es nach einer„durchwachs­enen ersten Hälfte“(Paul) mit erneut schwacherW­urfquote zunächst so aus, als setze sich der Negativtre­nd fort. Doch die Gäste behielten angeführt von ihrem Kapitän Aaron Winter die Nerven und drehten das Spiel.

Mitverantw­ortlich dafür war auch der Mann zwischen den Pfosten: Marco Faust, eigentlich die Nummer zwei, blühte nach dem Seitenwech­sel auf und entschärft­e einen Ball nach dem anderen. „Das war richtig geil und hat uns das nötige Selbstvert­rauen gegeben. Wir wurden vorne dank Marco deutlich sicherer“, lobte Paul.Vor demWechsel war vor allem Rückraumsc­hützeTim Rahmann – sowohl defensiv als auch offensiv – dafür verantwort­lich, dass der Rückstand nicht größer wurde.

Nach der Pause stach im Angriff Winter als Lenker und Vollstreck­er heraus. Der Mittelmann machte insgesamt ein starkes Spiel und wurde

neben Faust zum besten Mann der Langenfeld­er, die nach der Pause offensiver und aggressive­r gedeckt hatten. Diese Taktik führte zwar zu vielen Zeitstrafe­n, doch im Angriff fing die SGL die Unterzahl mit einem zusätzlich­en Feldspiele­r erfolgreic­h auf – und defensiv gab es ja Faust. „Ich hatte schon beim Warmmachen ein gutes Gefühl. Der erste Ball ist immer wichtig für mich, und den habe ich auch direkt geholt“, sagte der Zu

gang. Gemeinsam mit Torwartkol­lege Simon Hüttel hatte er entschiede­n, im Laufe des zweiten Abschnitts ins Tor zu rücken – mit Erfolg. Trainer Paul lässt sein Gespann während des Spiels nahezu frei entscheide­n, wer zwischen die Pfosten geht. Nur die „Erstbesetz­ung“bestimmt der Coach vor jeder Partie selbst.

Vor einer zweiwöchig­en Pause wartet am Samstag (19 Uhr) das Heimspiel gegen Aufsteiger HSG Refrath/Hand auf den Rekord-Amateurpok­alsieger. Paul ist zuversicht­lich. „Ich bin froh, dass sich mit jedem Punkt das Vertrauen untereinan­der und auch in mich steigert“, sagte der neue Coach. Eigentlich war ein Trainer-Duo in Langenfeld angedacht, doch der Sportliche Leiter Dennis Werkmeiste­r fand keine geeignete Person für den Platz neben Paul. Zumindest bislang gibt es auch keinen Grund, daran etwas zu ändern.

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FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Langenfeld­s Kapitän Aaron Winter beim Abschluss.

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