Feuerwache: Rat sagt ja zu „Auf den Heunen“
Nach viel Diskussion stimmte die Mehrheit im Rat dem Standortvorschlag der Stadt zu. Die muss nun in der Machbarkeitsstudie eine Ergänzung berücksichtigen: so geringe Flächenversiegelung wie möglich.
LEVERKUSEN Feuerwache über der Autobahn, am Gleisdreieck nahe Bahnstadt, an der Raoul-Wallenberg-Straße? Die Alternativen, die Opladen Plus und FDP dem Stadtrat vorstellten, kamen zwar zur Diskussion, aber nicht zur Abstimmung. Die Grünen hatten einen Änderungsantrag zur städtischen Vorlage, die das Areal „Auf den Heunen“am Rande von Opladen favorisiert, eingebracht.Vor der Abstimmung über die Tagesordnung positionierte Uwe Richrath diesen Antrag vor den Alternativvorschlägen. Heißt: Er wurde im Themenblock neue Feuerwache zuerst abgestimmt, erhielt die Mehrheit. Somit signalisierten die
Ratsmitglieder im Grunde schon die Zustimmung zum Standort„Auf dem Heunen“, die Alternativen wurden redundant.
Was verwirrend klingt, heißt in Kurzform: Der Rat hat die Stadt nun mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie des Projekts Neubau Feuer- und Rettungswache Nord auf diesem Areal an der Solinger Straße nahe A 3 beauftragt. Unter Einbeziehung des Grünen-Antrags. Der sieht vor: „Die Machbarkeitsstudie wird mit der Maßgabe beauftragt, die Flächenversiegelung auf das unbedingt notwendige Maß zu reduzieren und den Eingriff in schutzwürdige Belange entsprechend zu minimieren.“Die dort versiegelte Fläche soll durch Entsiegelung anderer städtischer Flächen „im mindestens gleichen Umfang kompensiert“werden. Wo dies möglich ist, soll die Stadt gleich mit vorstellen, wenn sie die Standortuntersuchung präsentiert. Die Grünen sehen wie etwa FPD und OP Plus, dass der Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet massiv wäre, stellten deshalb den Antrag. Die weitere Prüfung anderer Standorte schlossen sie aber aus.
Stephan Adams (OP Plus) merkte insgesamt an: „Es ist bemerkenswert, mit wie viel Blaulicht und Martinshorn die Stadt vorprescht, um diese Vorlage durchzubringen.“
Dass es mit einer äußerst geringen Flächenversiegelung auf dem Areal möglicherweise nichts werden könnte, mag der ein oder andere den Erläuterungen von Baudezernentin Andrea Deppe entnommen haben. Sie führte aus, was schon vorher im Raum stand, dass nämlich die städtischen Technischen Betriebe (TBL) ein Plätzchen neben der Feuerwehr beziehen könnten. Aus pragmatischen Gründen.
Die TBL warten die Feuerwehrautos, wechseln deren Reifen, haben aber dafür zu wenig Platz, sodass zwischenzeitlich Reparaturen ausgelagert worden seien, „teils bis nach Süddeutschland“, sagte Deppe. Dies führt zu Ausfallzeiten, die Stadt würde städtische Werkstätten und Feuerwehr gerne näher zusammenbringen. Andrea Deppe: „Deswegen laufen Überlegungen, TBL und Feuerwehr nebeneinander zu platzieren oder getrennt zu lassen und noch ein schmales Grundstück neben den TBL dazuzunehmen.“
Während die FDP den Antrag der Grünen als „Scheinantrag“kritisierte, die Klimaliste konstatierte, dass das, was die Grünen vorschlagen, bereits gesetzlich vorgeschrieben sei, hat die Stadt sich bei der Bezirksregierung bereits kundig gemacht. Denn der Regionalplan müsste für den Bau angepasst werden. „Die Bezirksregierung hat signalisiert, dass sie für die Nutzung als Feuerwache den Regionalplan ändern würde.“
Pikant: Nach bisherigem Informationsstand ist die Stadt nicht im Besitz der kompletten rund 30.000 Quadratmeter Fläche, der größere Teil befindet sich in Privatbesitz, wird landwirtschaftlich genutzt.