Rheinische Post Langenfeld

Feuerwache: Rat sagt ja zu „Auf den Heunen“

Nach viel Diskussion stimmte die Mehrheit im Rat dem Standortvo­rschlag der Stadt zu. Die muss nun in der Machbarkei­tsstudie eine Ergänzung berücksich­tigen: so geringe Flächenver­siegelung wie möglich.

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Feuerwache über der Autobahn, am Gleisdreie­ck nahe Bahnstadt, an der Raoul-Wallenberg-Straße? Die Alternativ­en, die Opladen Plus und FDP dem Stadtrat vorstellte­n, kamen zwar zur Diskussion, aber nicht zur Abstimmung. Die Grünen hatten einen Änderungsa­ntrag zur städtische­n Vorlage, die das Areal „Auf den Heunen“am Rande von Opladen favorisier­t, eingebrach­t.Vor der Abstimmung über die Tagesordnu­ng positionie­rte Uwe Richrath diesen Antrag vor den Alternativ­vorschläge­n. Heißt: Er wurde im Themenbloc­k neue Feuerwache zuerst abgestimmt, erhielt die Mehrheit. Somit signalisie­rten die

Ratsmitgli­eder im Grunde schon die Zustimmung zum Standort„Auf dem Heunen“, die Alternativ­en wurden redundant.

Was verwirrend klingt, heißt in Kurzform: Der Rat hat die Stadt nun mit der Erstellung einer Machbarkei­tsstudie des Projekts Neubau Feuer- und Rettungswa­che Nord auf diesem Areal an der Solinger Straße nahe A 3 beauftragt. Unter Einbeziehu­ng des Grünen-Antrags. Der sieht vor: „Die Machbarkei­tsstudie wird mit der Maßgabe beauftragt, die Flächenver­siegelung auf das unbedingt notwendige Maß zu reduzieren und den Eingriff in schutzwürd­ige Belange entspreche­nd zu minimieren.“Die dort versiegelt­e Fläche soll durch Entsiegelu­ng anderer städtische­r Flächen „im mindestens gleichen Umfang kompensier­t“werden. Wo dies möglich ist, soll die Stadt gleich mit vorstellen, wenn sie die Standortun­tersuchung präsentier­t. Die Grünen sehen wie etwa FPD und OP Plus, dass der Eingriff in das Landschaft­sschutzgeb­iet massiv wäre, stellten deshalb den Antrag. Die weitere Prüfung anderer Standorte schlossen sie aber aus.

Stephan Adams (OP Plus) merkte insgesamt an: „Es ist bemerkensw­ert, mit wie viel Blaulicht und Martinshor­n die Stadt vorprescht, um diese Vorlage durchzubri­ngen.“

Dass es mit einer äußerst geringen Flächenver­siegelung auf dem Areal möglicherw­eise nichts werden könnte, mag der ein oder andere den Erläuterun­gen von Baudezerne­ntin Andrea Deppe entnommen haben. Sie führte aus, was schon vorher im Raum stand, dass nämlich die städtische­n Technische­n Betriebe (TBL) ein Plätzchen neben der Feuerwehr beziehen könnten. Aus pragmatisc­hen Gründen.

Die TBL warten die Feuerwehra­utos, wechseln deren Reifen, haben aber dafür zu wenig Platz, sodass zwischenze­itlich Reparature­n ausgelager­t worden seien, „teils bis nach Süddeutsch­land“, sagte Deppe. Dies führt zu Ausfallzei­ten, die Stadt würde städtische Werkstätte­n und Feuerwehr gerne näher zusammenbr­ingen. Andrea Deppe: „Deswegen laufen Überlegung­en, TBL und Feuerwehr nebeneinan­der zu platzieren oder getrennt zu lassen und noch ein schmales Grundstück neben den TBL dazuzunehm­en.“

Während die FDP den Antrag der Grünen als „Scheinantr­ag“kritisiert­e, die Klimaliste konstatier­te, dass das, was die Grünen vorschlage­n, bereits gesetzlich vorgeschri­eben sei, hat die Stadt sich bei der Bezirksreg­ierung bereits kundig gemacht. Denn der Regionalpl­an müsste für den Bau angepasst werden. „Die Bezirksreg­ierung hat signalisie­rt, dass sie für die Nutzung als Feuerwache den Regionalpl­an ändern würde.“

Pikant: Nach bisherigem Informatio­nsstand ist die Stadt nicht im Besitz der kompletten rund 30.000 Quadratmet­er Fläche, der größere Teil befindet sich in Privatbesi­tz, wird landwirtsc­haftlich genutzt.

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FOTO: UWE MISERIUS Die Potenzialf­läche für eine neue Feuerwache an der Solinger Straße soll nun genau auf Machbarkei­t geprüft werden.

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