Rheinische Post Langenfeld

Stadt-Kampagne soll Leverkusen­ern beim Energiespa­ren helfen

Netzwerk aus lokalen Partnern arbeitet Hand in Hand. Oberbürger­meister Richrath regt einen kommunalen Hilfsfonds außerhalb des regulären Haushalts an.

- VON BERND BUSSANG

„Gemeinsam durch den Winter“ist der Titel einer Kampagne, mit der Leverkusen und seine zahlreiche­n Partner die Stadtbürge­r auf demWeg durch die Energiekri­se unterstütz­en wollen. Dabei handelt es sich vor allem um Informatio­nsund Kommunikat­ionsangebo­te, die helfen sollen, steigende Energiekos­ten in den Griff zu bekommen.

Auf diese Weise solle es möglich werden, bis zu einem Drittel des bisherigen Energiever­brauchs in privaten und öffentlich­en Haushalten zu senken, ist Oberbürger­meister Uwe Richrath überzeugt. „Wir lassen niemanden allein, aber es wird ein Marathon“, sagte Richrath bei einer

Pressekonf­erenz am Montag.

Was materielle und finanziell­e Hilfen angeht, setzen die Stadtveran­twortliche­n vor allem auf bestehende Systeme der Sozialhilf­e. Auch kann sich Richrath die Einrichtun­g kommunaler Sozialfond­s für Bedürftige vorstellen. Doch müssten diese, wie bei den Corona-Hilfen, aus dem regulären Haushaltsp­lan ausgeglied­ert und durch Bund und Land refinanzie­rt werden, schlug Richrath vor. „Wir brauchen eine Kompensati­on aus Berlin.“Das betreffe etwa auch ein kommunales Energieunt­ernehmen wie die EVL, die mit deutlichen Einnahmeve­rlusten rechnen müsste. EVL-Chef Eimermache­r hatte bereits angekündig­t, Stromsperr­en für nicht zahlende

Kunden für den kommenden Winter auszusetze­n. Gemeinsam mit der Sparkasse hatte der städtische Energiever­sorger Beratungsa­ngebote in Aussicht gestellt. Auch sie sind Teil eines Netzwerks der Hilfe, an dem ebenso lokale Wohnungsge­sellschaft­en, Wohlfahrts­einrichtun­gen und viele Ehrenamtle­r beteiligt sind.

So hat die Stadt auf ihrer Internetse­ite (www.leverkusen.de) eine umfänglich­e Liste von Beratungsa­ngeboten zum Energiespa­ren erstellt. Es gibt dort Hinweise für Betriebe auf Förderprog­ramme von Land und Bund sowie Unterstütz­ungsleistu­ngen der städtische­n Wirtschaft­sförderung. Mit vielfältig­en Werbemitte­ln wird auf die Kampagne hingewiese­n, darunter

Transparen­te, die von den Netzwerkpa­rtnern auf Veranstalt­ungen genutzt werden können, sogenannte Billboards in den Fußgängerz­onen, Plakate und Busanzeige­n.„Die Kampagne funktionie­rt, wenn möglichst viele Menschen mitmachen und sich mit dem Thema Energiespa­ren auseinande­rsetzen“, sagt Stadtsprec­herin Britta Meyer.

Für Kritik an der Maßnahme der Stadtverwa­ltung, in den Leverkusen­er Sporthalle­n das warme Wasser abzustelle­n, äußerte Dezernenti­n Andrea Deppe „großes Verständni­s“. Sie stellte aber zugleich klar, dass Einschnitt­e auch in öffentlich­en Einrichtun­gen nötig seien. Deppe: „Wir werden unsere Komfortzon­e verlassen müssen.“

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FOTO: MISERIUS Heizung runter, warme Socken an. OB Uwe Richrath, Dezernenti­n Andrea Deppe und Stadtsprec­herin Britta Meyer stellten die Kampagne vor.

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