Stadt-Kampagne soll Leverkusenern beim Energiesparen helfen
Netzwerk aus lokalen Partnern arbeitet Hand in Hand. Oberbürgermeister Richrath regt einen kommunalen Hilfsfonds außerhalb des regulären Haushalts an.
„Gemeinsam durch den Winter“ist der Titel einer Kampagne, mit der Leverkusen und seine zahlreichen Partner die Stadtbürger auf demWeg durch die Energiekrise unterstützen wollen. Dabei handelt es sich vor allem um Informationsund Kommunikationsangebote, die helfen sollen, steigende Energiekosten in den Griff zu bekommen.
Auf diese Weise solle es möglich werden, bis zu einem Drittel des bisherigen Energieverbrauchs in privaten und öffentlichen Haushalten zu senken, ist Oberbürgermeister Uwe Richrath überzeugt. „Wir lassen niemanden allein, aber es wird ein Marathon“, sagte Richrath bei einer
Pressekonferenz am Montag.
Was materielle und finanzielle Hilfen angeht, setzen die Stadtverantwortlichen vor allem auf bestehende Systeme der Sozialhilfe. Auch kann sich Richrath die Einrichtung kommunaler Sozialfonds für Bedürftige vorstellen. Doch müssten diese, wie bei den Corona-Hilfen, aus dem regulären Haushaltsplan ausgegliedert und durch Bund und Land refinanziert werden, schlug Richrath vor. „Wir brauchen eine Kompensation aus Berlin.“Das betreffe etwa auch ein kommunales Energieunternehmen wie die EVL, die mit deutlichen Einnahmeverlusten rechnen müsste. EVL-Chef Eimermacher hatte bereits angekündigt, Stromsperren für nicht zahlende
Kunden für den kommenden Winter auszusetzen. Gemeinsam mit der Sparkasse hatte der städtische Energieversorger Beratungsangebote in Aussicht gestellt. Auch sie sind Teil eines Netzwerks der Hilfe, an dem ebenso lokale Wohnungsgesellschaften, Wohlfahrtseinrichtungen und viele Ehrenamtler beteiligt sind.
So hat die Stadt auf ihrer Internetseite (www.leverkusen.de) eine umfängliche Liste von Beratungsangeboten zum Energiesparen erstellt. Es gibt dort Hinweise für Betriebe auf Förderprogramme von Land und Bund sowie Unterstützungsleistungen der städtischen Wirtschaftsförderung. Mit vielfältigen Werbemitteln wird auf die Kampagne hingewiesen, darunter
Transparente, die von den Netzwerkpartnern auf Veranstaltungen genutzt werden können, sogenannte Billboards in den Fußgängerzonen, Plakate und Busanzeigen.„Die Kampagne funktioniert, wenn möglichst viele Menschen mitmachen und sich mit dem Thema Energiesparen auseinandersetzen“, sagt Stadtsprecherin Britta Meyer.
Für Kritik an der Maßnahme der Stadtverwaltung, in den Leverkusener Sporthallen das warme Wasser abzustellen, äußerte Dezernentin Andrea Deppe „großes Verständnis“. Sie stellte aber zugleich klar, dass Einschnitte auch in öffentlichen Einrichtungen nötig seien. Deppe: „Wir werden unsere Komfortzone verlassen müssen.“