Ein kunterbunter Weltkindertag im Wildpark
Neben viel Spaß und Spiel standen am vergangenen Sonntag die Kinderrechte im Mittelpunkt der Veranstaltung.
KÜPPERSTEG Offenbar besonders interessiert beobachtete einer der Geier des Wildparks Reuschenberg das Treiben mit seinen scharfen Augen. Nur wenige Meter von ihm entfernt wuselten viele junge Menschlein umher, staunten, lachten und erlebten einen sonnigen Herbsttag. Das Fest zumWeltkindertag, das der Kinderschutzbund ausrichtete, lockte am Sonntag zahlreiche Familien an den Reuschenberg. Wahrscheinlich wurde dabei sogar die alte Bestmarke geknackt.
Die lag bei rund 1000 Besuchern binnen wenigen Stunden, und wer dem sehr vertrauenswürdigen Helmut Ring Glauben schenken mag, waren der Vorsitzende des Kinderschutzbunds und seine Mitstreiter auf dem bestenWeg, dieses Mal vielleicht sogar noch mehr Familien zu versammeln. „Heute Morgen standen die Leute an – bis oben auf den Weg“, erzählte er glücklich. Denn Ring ist es merklich wichtig, dass er Kindern eine gute Zeit bereiten kann. Ein Vorhaben, das dem Organisationsteam gelungen ist.
Überall wuselten Kinder umher, rannten durch den Wald, tobten mit alten und neuen Freunden auf
dem Spielplatz, streichelten Ziegen und Schafe, beobachteten die Meerschweinchen und experimentierten am Stand des Berufskollegs Opladen mit Alltagsgegenständen und Farben. Wohin das Auge auch streifte: fröhliche Gesichter.
Dabei geht es leider weitaus nicht allen Kindern so. Dass sie aber Rechte haben, die klar formuliert und festgehalten sind, darum ging es an diesem Tag voller Unbeschwertheit eben auch.
So informierte unter anderem der Kinderschutzbund Eltern über sein Wirken, knüpfte Kontakte und gab Hilfestellungen. Ring berichtete, dass Kinder zukünftig zudem weitaus mehr ins Stadtleben und dessen politische Entscheidungen eingebunden werden sollten. „In Leichlingen gibt es ein Jugendparlament – das hat Leverkusen abgelehnt. Aber man will eine andere Beteiligung schaffen“, erzählte der 71-Jährige. Ein Schritt in die richtige Richtung, findet Ring. Den geht die Stadt nun: Ende Oktober tagt zum ersten Mal der Jugendstadtrat im Leverkusener Rathaus.
Neben dem Kinderschutzbund war der städtische Fachbereich Kinder und Jugend präsent. Mitarbeiterinnen machten ihr teils junges Publikum auf ihre Rechte aufmerksam. Dafür gaben sie ihnen eine kleine, altersgerechte Broschüre in die Hand. „Die Familien nehmen unsere Hilfe hier sehr gut an und setzen sich damit auseinander“, sagte Daniela Lindemann. Sie hatte einem Jungen wenig zuvor bunte Fingerfarbe gereicht, mit der kurzum ein kleiner Fingerabdruck auf einem weißen Schild entstand.
Viele weitere dieser einzigartigen Farbtupfer symbolisierten die Einheit der Kinder in Leverkusen.