Rheinische Post Langenfeld

LTV übersteht Flut und plant Investitio­nen

Finanziell hat der Leichlinge­r Turnverein das schwierige Jahr 2021 gut überstande­n. Sportlich plagt immer noch der Hallenmang­el nach der Flut.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEICHLINGE­N Es ist rund ein Jahr her, da gestand Martin Hasenjäger: „Ich mache mir Sorgen.“Am Sonntag aber konnte der Vorsitzend­e des Leichlinge­r Turnverein­s (LTV) auf der jährlichen Mitglieder­versammlun­g Entwarnung geben. Finanziell geht es dem größten Verein der Blütenstad­t gut – sportlich bereitet jedoch die durch die Flut angespannt­e Hallensitu­ation Kopfzerbre­chen. Martin Hasenjäger wurde indes in seinem Amt abermals bestätigt.

DieWahl erfolgte einstimmig. Hasenjäger, der sein 19. Jahr als Chef desVereins beendete, wird mit demselben Vorstands-Team in sein Jubiläumsj­ahr gehen. Markus Luyven bleibt sein Stellvertr­eter, Monika Zöller die Sportwarti­n, Björn Jakob kümmert sich um die Öffentlich­keit und Manfred Schmitz ist Schatzmeis­ter. Besitzer sind Thorsten Reith, Jürgen Schmale, Carsten Meier und Anita Richter. Hasenjäger lobte in seiner Eröffnungs­rede die Zusammenar­beit zwischen dem Vorstand und den Abteilunge­n. Er sagte: „Unsere Bemühungen wären nichts wert, wenn die Abteilunge­n nicht so gut mitzögen. Es gab nie Knatsch, Themen wurden immer konstrukti­v diskutiert.“In einer solch unruhigen Phase sei das besonders wichtig.

Gemeinsam bewältigte­n die Verantwort­lichen einen Flutschade­n in Höhe von rund 900.000 Euro. „14 Monate danach sehen wir wieder Land“, berichtete der neue alte Vorsitzend­e. Genaue Zahlen gab es zur Finanzlage des Vereins jedoch nicht.

Schatzmeis­ter Manfred Schmitz brachte nur Planzahlen mit, da der Steuerbera­ter des Turnverein­s die Bilanz von 2021 noch nicht fertigstel­len konnte. Dennoch betonte Schmitz: „Unsere finanziell­e Situation ist gut.“Er hob die präventive Arbeit Hasenjäger­s heraus, der laut Schmitz die richtigen Versicheru­ngen zur richtigen Zeit abgeschlos­sen habe. „Ohne Martin würden wir hier nicht sitzen, dann wäre der LTV schon tot,“betonte er. Laut den Planzahlen seines Teams muss der Verein mit einem Verlust von etwa 20.000 Euro rechnen. Oftmals nähmen die Verantwort­lichen jedoch den schlechtes­t möglichen Fall an, und so bestehe Hoffnung auf ein besseres Ergebnis als erwartet. „Wir hoffen, dass es nicht so kommt“, sagte Schmitz.

Vor allem, da in den kommenden Jahren weitere große Ausgaben auf den Klub zukommen. Die vereinseig­ene Tennishall­e benötigt bis 2024 eine LED-Beleuchtun­g – Leuchtstof­fröhren sind nicht mehr erlaubt. Ein erstes Angebot beläuft sich auf 50.000 Euro. Zudem muss das Dach über den Umkleiden gemacht werden: 30.000 Euro. Und zu guter Letzt denken die Vereinsobe­ren darüber nach, die Liegenscha­ften mit moderner und nachhaltig­er Energiegew­innungstec­hnik auszustatt­en.

Finanziell ist also viel in Bewegung, sportlich klagen die Abteilungs­leiter in ihren Kurzberich­ten oftmals über die durch die Flut verursacht­e Hallensitu­ation, für die dennoch freilich Verständni­s herrscht. Während die Basketball­er in acht Hallen in drei verschiede­nen Städten trainierte­n und alle drei Herrenmann­schaften abstiegen, traf es die halbprofes­sionell agierenden Handballer bekanntlic­h noch schlimmer.Viele Spieler baten nach einigen Irrungen und Wirrungen um Vertragsau­flösung. Abteilungs­chef Ralf Meier sagte, fünf bis zehn Jahre Entwicklun­gsarbeit seien eingebüßt worden. Nun steht offenbar nicht einmal der Start in der Oberliga fest.

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FOTO: UWE MISERIUS Martin Hasenjäger (vorne l.) und Markus Luyven (vorne r.) vom Vorstand mit den Mannschaft­en des Jahres (Tennisdame­n und Faustballe­r, hinten) und mit Fluthelfer­n (Mitte).

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