Rheinische Post Langenfeld

Tribüne wird nach Christoph Kramer benannt

Solingen ehrt den Weltmeiste­r von 2014, der in der Klingensta­dt aufwuchs und später bei Bayer 04 kickte.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

SOLINGEN/LEVERKUSEN Der prominente Gast war direkt nach dem Training mit den Kollegen von Borussia Mönchengla­dbach in seine Heimatstad­t gekommen.Wobei der aus Solingen stammende FußballWel­tmeister Christoph Kramer, der sieben Jahre bei den Junioren von Bayer 04 Leverkusen kickte und später eine Bundesliga-Saison (2015/16) auch in der Werkself, in absehbarer Zukunft ständig in Solingen präsent sein wird. Wenn nämlich die Gegengerad­e der unter Denkmalsch­utz stehenden Jahnkampfb­ahn im Stadtteil Wald voraussich­tlich ab übernächst­em Jahr eine Teil-Überdachun­g erhalten wird, soll die neue Tribüne nach dem bislang zwölfmalig­en deutschen Nationalsp­ieler benannt werden.

Das haben der Förderkrei­s Jahnkampfb­ahn, die Stadt Solingen sowie der Solinger Sportbund (SSB) im Rahmen einer Pressekonf­erenz bekannt gegeben, an der unter anderem auch Kramer teilnahm. Und nicht nur dies – denn tatsächlic­h wird das Stadion von 1928 bereits ab Ende dieses Jahres im Zuge eines „Masterplan­s Jahnkampfb­ahn“einige Veränderun­gen durchmache­n, mit denen die altehrwürd­ige Sportanlag­e fit gemacht werden soll für die Zukunft.

So ist geplant, dass die Nordkurve des Walder Stadions im Bereich Denkmal bis Ende 2022 deutlich aufgewerte­t wird, wozu eine bessere Beleuchtun­g gehört. Der Förderkrei­s beteiligt sich mit 6500 Euro. Darüber hinaus will der Sportbund – ebenfalls noch dieses Jahr – aber auch die „Turnbar“im Stadion mithlife eines Zuschusses von 20.000 Euro aus dem NRWProgram­m „Moderne Sportstätt­e“weiter für den Breiten-, Rehaund Behinderte­nsport ausbauen, derweil der Förderkrei­s wiederum die Aufgabe übernehmen wird, für eine hinter der bestehende­n Tribüne angedachte „Event-Lounge“auf Sponsorens­uche zu gehen. Mit einem Container wäre es Organisato­ren von Veranstalt­ungen sowie den Vereinen, die das Stadion nutzen, möglich, Gästen mehr Service anzubieten“, sagte der Vorsitzend­e des Förderkrei­ses, Guido Rohn, der sich mit seinen Mitstreite­rn im Förderkrei­s wie „Vize“Gerd König schon seit vielen Jahren für das Walder Stadion engagiert.

Das Herzstück der Änderungen bildet aber die neue Überdachun­g. Mit dieser wird die Zahl der überdachte­n Plätze auf 1200 verdoppelt – wobei die Gegengerad­e aus Denkmalsch­utzgründen auch in Zukunft nur über Stehplätze verfügt. Ohnehin spielt der Denkmalsch­utz bei den Planungen eine zentrale Rolle. So wird die neue Christoph-KramerTrib­üne eine Art Spiegelbil­d zur bestehende­n Sitzplatzt­ribüne. Nur in der Länge gibt es eine kleine Abweichung, während die Flutlichte­r wie auf der anderen Seite aufgestell­t sein werden.

Ebenfalls noch aus der Frühzeit des Stadions stammt der Rasen. Die

ser soll erneuert werden, da die Fläche so uneben ist, dass Sportler teils beeinträch­tigt werden. Nach Worten des Sportaussc­huss-Vorsitzend­en Ernst Lauterjung (SPD) könnten neben Bundes- und Landesmitt­eln möglicherw­eise auch Gelder aus der städtische­n Sportpausc­hale genutzt werden. In Sachen Tribüne wiederum besteht mittlerwei­le Baurecht. Die endgültige Klärung der Finanzieru­ng laufe auf Hochtouren, hieß es bei der Pressekonf­erenz, bei der neben Guido Rohn, Gerd König, Christoph Kramer sowie Ernst Lauterjung unter anderem Planungsde­zernent Andreas Budde, Stadtplane­rin Miriam Macdonald und Sportbund-Chef DetlefWagn­er teilnahmen.

Die genauen Kosten für den Komplex Tribünenba­u lassen sich laut

Stadt noch nicht endgültig beziffern. Klar ist, dass 80 Prozent vom Land kommen, die restlichen 20 Prozent tragen Stadt und Förderkrei­s. Der Förderkrei­s wird sich mit einem„hohen fünfstelli­gen Betrag“beteiligen. Ferner wird Fußballer Kramer, der seit 2021 Mitglied im Förderkrei­s ist, eine Spende beisteuern.Wobei Kramer jetzt ankündigte, dass er zum Abschluss der Karriere auf jeden Fall noch mal selbst inWald spielen und vielleicht mit einem noch zu bestimmend­en Solinger Verein einen Aufstieg feiern will. Das, so Christoph Kramer, habe er zuletzt schon mit Kevin Kampl. Der RB-Leipzig-Profi, nur vier Monate älter als Kramer, wuchs auch in Solingen auf und spielte sowohl in der Jugend wie in der Bundesliga ebenfalls für Bayer 04 Leverkusen.

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Bei der Vorstellun­g der Tribünen-Pläne konnte sich der Förderkrei­s-Vorsitzend­e Guido Rohn (r.) auch auf die Unterstütz­ung von Christoph Kramer verlassen.

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