Grün-Weiß Schlebusch feiert „8 x 11-Jubiläum“
Jecker Vereinsgeburtstag: Die Schlebuscher Karnevalsgesellschaft begeht ein Schnapszahl-Jubiläum. Noch dazu wird die Tanzgruppe „Die Schlebuscher“33. Eine Sorge brennt dem Traditionsverein aber unter den Nägeln: die Finanzierung des Zochs in der herannahenden Session. Dessen Initiator appelliert: „Jeder hat bestimmt einen Euro für den Zug.“
SCHLEBUSCH In einem Titel singen die Bläck Fööss: „Rut un wiess, wie lieb ich dich.“In Anlehnung daran müsste bei der Karnevalsgesellschaft Schlebusch der Text lauten: „Jrön un wiess, wie lieb ich dich.“Die Liebe zum grün-weißen Verein wurde mit jedemWort deutlich, dass amWochenende gesprochen wurde, als die Gesellschaft ihr närrisches 8 x 11-jähriges Bestehen im Pfarrsaal von Sankt Andrea feierte.
Nachdem 170 Besucher am Samstag ein von Literat Norbert Bauer zusammengestelltes karnevalistisches Programm erlebten, waren Ehrengäste und Vertreter aller Leverkusener Gesellschaften am Sonntag zum Festkommers eingeladen. Dabei dankte Bürgermeister und Schlebuscher Bernhard Marewski stellvertretend für all die „jecken Schliebijer“dem Verein für sein Engagement und die Tatsache, dass er in der fünften Jahreszeit „herrlich rheinischen Frohsinn verbreitet“und „mit viel persönlichem Engagement das rheinische Brauchtum fördert“. Diese Tatsache gelte es nach besten Möglichkeiten zu unterstützen.
Hilfe benötigt die Gesellschaft vor allem, um den nächsten Schull- und Veedelszoch unter dem Motto „Ne Draum wäd wohr – 8 x 11 Johr“finanzieren zu können. Seit Jahren pilgern rund 45.000 Besucher in den
Leverkusener Osten, um dort den närrischen Lindwurm zu verfolgen, der ursprünglich von Robert Linden ins Leben gerufen und jahrelang geleitet worden war. „Es war herrlich, als wir zum ersten Mal ohne Genehmigung losgezogen sind“, erinnerte sich Linden nun schmunzelnd und gab sich zugleich überzeugt, dass bei der laufenden Spendenaktion genügend Geld zusammenkomme. Robert Linden appellierte zart: „Jeder hat bestimmt einen Euro für den Zug.“Für die kommende Jecken-Parade in Schlebusch ist Andreas Beljan alleine verantwortlich, nachdem er in den vergangenen 25 Jahren als technischer Zugleiter fungiert hatte.
Bei seinem Rückblick in die Vereinsgeschichte betonte Präsident Christoph Marx, dass der Sportverein SV Schlebusch im Zusammenhang mit dem Jubiläum nicht vergessen werden dürfe. Schließlich sei die erste Karnevalsabteilung dort ins Leben gerufen und vom späteren Präsident Franz Carl geleitet worden. Auch Otto Marx, Großvater des amtierenden Chefs, war einst Präsident der Gesellschaft. Mit seinen Worten „Es gab einige Präsidenten vor mir. Aber ich bin der Einzige, der zur Karnevalszeit mit einem Krokodil verheiratet ist“, sorgte Marx für Erheiterung.
Und stellte zeitgleich mit den Schlebuscher Pänz seine Ehefrau Katja vor, die zur fünften Jahreszeit schon oft in das Kostüm von Maskottchen „Schliebi, das Krokodil aus der Dhünn“schlüpfte.
Trainiert wird die Schlebuscher Tanzgarde im Übrigen von der Vorsitzenden Lilo Schmitz, während Tochter Victoria – unter anderem Weltmeisterin im Discotanz – für die Choreografie zuständig ist.
Nachdem die Pänz ihre neuesten Einstudierungen präsentiert hatten, sagte Marx voller Stolz: „Wenn ich diese Kindertanzgruppe sehe, muss ich mich bestimmt nicht um Nachwuchs sorgen.“Abschließend überreichte Thomas Lingenauber, Präsident des Dachverbandes Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK), eine Urkunde an Schmitz und Marx und sagte augenzwinkernd:„An Tagen wie diesen sind wir alle ein bisschen Grün-Weiß Schlebusch.“