Rheinische Post Langenfeld

Tödliche Schüsse an chinesisch­em Neujahrsfe­st

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(ap) Ein bewaffnete­r Mann hat in einem Tanzstudio in Kalifornie­n zehn Menschen erschossen. Nach der Tat in Monterey Park östlich von Los Angeles am Samstagabe­nd könnte der mutmaßlich­e Täter versucht haben, einen ähnlichen Angriff in einem anderen Tanzstudio in der Nähe zu verüben, teilte die Polizei am Sonntag mit. Dort sei ebenfalls ein Mann mit einer Waffe eingedrung­en, dann aber geflohen, nachdem ihm jemand die Waffe entreißen konnte. Nach demVerdäch­tigen wurde am Sonntag noch gesucht. Zum Zeitpunkt der Tat feierten viele asiatischs­tämmige Menschen in der Gegend das neue Jahr nach dem Mondkalend­er.

Sheriff Robert Luna sagte, bei der Attacke im Star Ballroom Dance Studio in Monterey Park seien fünf Frauen und fünf Männer ums Leben gekommen. Zehn weitere Personen wurden verletzt. 20 bis 30 Minuten später kam es zu dem zweiten Zwischenfa­ll im Lai Lai Ballroom in der nahe gelegenen Stadt Alhambra. Luna sagte, es sei unklar, ob die Fälle in Verbindung stehen, es sei aber möglich. Der Mann, dem dort dieWaffe entrissen wurde, sei asiatischs­tämmig gewesen, sagte der Sheriff. Gesucht werde auch nach einem weißen Lieferwage­n, der in der Nähe gesehen wurde.

Der Sheriff sagte, nach derzeitige­n Erkenntnis­sen sei in Monterey Park kein Sturmgeweh­r zum Einsatz gekommen, wie es bei Schusswaff­enmassaker­n in den USA immer wieder verwendet wird. Welche Waffe dem Mann in Alhambra entrissen wurde, wollte Luna nicht sagen.

Das Massaker war das fünfte mit vier oder mehr Todesopfer­n in den USA in dem noch jungen Jahr und das opferreich­ste seit dem 24. Mai 2022, als in einer Grundschul­e in Uvalde in Texas 21 Menschen erschossen wurden.

Monterey Park hat etwa 60.000 Einwohneri­nnen und Einwohner. Viele von ihnen stammen selbst aus China oder sind Kinder von Einwandere­rn. Das angegriffe­ne Tanzstudio liegt im Zentrum der Stadt, das für das Neujahrsfe­st dekoriert war. Zehntausen­de Menschen waren dafür den ganzen Samstag über nach Monterey Park gekommen. Es ist eines der größten chinesisch­en Neujahrsfe­ste in Kalifornie­n. In dem Studio, das Tanzstunde­n anbietet, fand am Samstagabe­nd eine Veranstalt­ung namens „Star Night“statt, wie auf der Webseite zu lesen war.

Seung Won Choi, der ein Restaurant gegenüber dem Tatort betreibt, sagte der Zeitung „Los Angeles Times“, drei Menschen seien in sein Lokal geflüchtet und hätten ihm gesagt, er solle die Tür abschließe­n. Sie hätten ihm berichtet, ein Mann habe mit einer Waffe um sich geschossen.

Das Massaker war das fünfte mit vier oder mehr Todesopfer­n in den USA in dem noch jungen Jahr

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