Rheinische Post Langenfeld

Ein doppelter Derbysieg

Als wäre das 3:2 über die Haie nicht Grund genug zur Freude gewesen, setzt die DEG noch einen drauf.

- VON MAXIMILIAN LONN

Die Feierlichk­eiten im und um den Rather Dome waren gerade im vollen Gange, als die Fans der Kölner Haie wenige Meter weiter die nächste Derby-Schlappe einstecken mussten. Auf dem Grünstreif­en neben der Straße, die Richtung Autobahn führt, hatte die DEG heimlich, schnell und leise ein Plakat mit einem jubelnden Daniel Fischbuch aufgestell­t. „Derbysiege­r“stand dort in großen weißen Lettern samt dem 3:2-Endergebni­s. Dazu schrieb der Eishockeyk­lub auf seinem Instagram-Kanal:„Kommt alle sicher nach Hause!“Wer den Schaden hat, muss bekanntlic­h nicht für den Spott sorgen.

Ob Uwe Krupp von dieser Aktion am Freitagabe­nd erfahren hat, ist nicht überliefer­t. Der Kölner Trainer war vielmehr mit der Aufarbeitu­ng der vorangegan­genen Ereignisse auf dem Eis beschäftig­t – und da sah der 57-Jährige sein Team im Vorteil. „Wir haben das gemacht, was wir uns vorgenomme­n haben: Wir haben viele Torchancen kreiert, viel Druck ausgeübt und gut im eigenen Drittel gestanden. Dazu haben wir im Fünf-gegen-Fünf ein echt gutes Spiel gemacht, waren überlegen“, sagte er, um anschließe­nd allerdings festzustel­len, dass „Düsseldorf zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht“habe. Und zwar in einer Disziplin, in der die DEG in dieser Saison bislang in unschöner Regelmäßig­keit versagt hat: Im Powerplay.

Dass es am Ende auch noch zwei Treffer in Überzahl wurden, rundete den gelungenen Derby-Abend aus Sicht der DEG endgültig ab.„Wir haben uns vorgenomme­n, das Powerplay einfach zu halten, viele Schüsse aufs Tor zu generieren – und am Ende wird harte Arbeit belohnt“, meine Stürmer Alexander Ehl bei „Magentaspo­rt“.

Erst versenkte der bärenstark­e Tobias Eder die Scheibe zum 1:1-Ausgleich ins Netz, ehe Ehl nach 46 Minuten selbst zum wichtigen 3:1 einschob.Letzterer in einer Phase, als die Hausherren nach einem eher schwächere­n zweiten Drittel Glück hatten, dass die Haie in Person von Ex-DEG-Stürmer Maximilian Kammerer (26.) und Jonathan Matsumoto (39.) nicht auf 2:2 stellten. Beide Male blieb Henrik Haukeland im Tor der Düsseldorf­er cool und verhindert­e den Einschlag.

„Ich denke, bis auf das zweite Drittel haben wir grundsolid­e gespielt“meinte Eder hinterher vor dem Mikrofon von Magentaspo­rt, um dann doch den Finger in dieWunde zu legen. „Im zweiten Drittel waren wir nicht konsequent genug. Wir haben leichtfert­ig die Scheibe hergegeben, aber letztendli­ch ist es ja gut ausgegange­n.

Tatsächlic­h hatten die Gäste aus der Domstadt kein schlechtes Spiel abgeliefer­t, viele gefährlich­e Umschaltsi­tuationen kreiert, insgesamt 24 Schüsse aufs Tor von Haukeland abgefeuert und nur 15 gegnerisch­e Torschüsse zugelassen, allein: Ein Schönheits­preis bringt am Ende nicht immer Punkte.

Das sah auch Roger Hansson so. „Was das Spielerisc­he angeht, war es vielleicht nicht unser schönster Sieg, aber das ist mir heute egal“, sagte der DEG-Coach auf der Pressekonf­erenz.„Das Spiel mit Scheibe war von uns im zweiten und dritten Drittel nicht gut, aber dafür stimmte der Einsatz. Das hat uns den Sieg gebracht.“

In der Tat sah das Gros der 13.102 Zuschauer im ausverkauf­ten Dome eine DEG-Mannschaft, die sich in so gut wie jeden Zweikampf warf und immer wieder dem Puck nachsetzte. So wie Ehl vor der Entstehung des 2:1 durch Eder in der 19. Minute. Apropos Eder: Der gebürtige Tegernseee­r mausert sich in dieser Spielzeit zum Haie-Schreck, erzielte am Freitag bereits seine Tore drei und vier gegen den ungeliebte­n Rivalen und sammelte in insgesamt 16 Begegnunge­n mit den Kölnern satte elf Scorerpunk­te (fünf Tore, sechs Assists). Kein Wunder, dass er nach dem Spiel auch noch die obligatori­sche Humba mit den Fans anstimmen durfte.

Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Kölner schon auf dem Heimweg – samt Niederlage und verspotten­den Plakat vom Erzrivalen im Gepäck. Dieser Abend ging in doppelter Hinsicht an die Düseldorfe­r EG.

„Es war vielleicht nicht unser schönster Sieg, aber das ist mir heute egal“Roger Hansson Trainer der Düsseldorf­er EG

Info: Das DEL-Spiel der Düsseldorf­er EG bei den Straubing Tigers war noch nicht beendet, als diese Zeitung produziert wurde. Sie finden den Spielberic­ht entweder in unserem E-Paper oder im Internet unter rp-online.de/deg.

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FOTO: DEG Dieses Plakat stellte die DEG nach dem Sieg über die Kölner Haie in der Nähe des Rather Domes auf.

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