Rheinische Post Langenfeld

Covestro trotzt Rhein-Niedrigwas­ser

Konzern setzt ab jetzt Spezialsch­iffe für Warentrans­port auch ab Leverkusen ein.

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(LH) „Mut“und „Neugier“schippern künftig vorbei an „Einigkeit“, „Recht“und „Freiheit“. Während die letzten drei zu den historisch­en Schätzchen der Wuppeschif­fsbrücke gehören, sind „Courage“und „Curiosity“, so die englischen Namen, zwei neue Niedrigwas­serschiffe und nun für Werkstoffh­ersteller Covestro im Einsatz.

Die „Courage“hat Anfang März Erstbeladu­ng und Jungfernfa­hrt auf dem Rhein absolviert. Covestro und die HGK Shipping GmbH haben das Schiff in Betrieb genommen. „Es soll Kunden ab sofort von den NRW-Standorten aus mit Fertigprod­ukten beliefern. Das baugleiche Schwesters­chiff ,Curiosity‘ wird in wenigenWoc­hen ausgeliefe­rt. Anfang Mai wollen HGK Shipping und Covestro den Flotten-Zuwachs mit einer Doppeltauf­e feiern“, informiere­n die Unternehme­n.

Die Schiffe fahren laut Covestro mit effiziente­m diesel-elektrisch­en Antrieb, „mit dem sich der Ausstoß von CO2 im Vergleich zu den aktuell genutzten Schiffen um bis zu 30 Prozent reduzieren lässt“. Ebenso sollen sie deutlich weniger Feinstaub und andere Schadstoff­en ausstoßen. Und sie können auf neuartige Antriebssy­steme, etwa Wasser

stoff, umgerüstet werden, sobald diese marktreif sind. Für Covestro ein wichtiges Thema, denn der Konzern will bis 2035 klimaneutr­al sein, stellt sich komplett auf Kreislaufw­irtschaft um.

Gleichzeit­ig sollen die Schiffe auch das Niedrigwas­ser-Problem lösen, das sich Unternehme­n an den Chempark-Standorten entlang des Rheins stellt: Führt der Fluss in heißen Sommern zu wenig Wasser, wird es beim Warentrans­port über den Rhein brenzlig. Folge: mitunter Lieferengp­ässe. Die neuen Schif

fe können, so sagt Hersteller HGK Shipping, „bis zu einem Pegelstand von 40 Zentimeter­n am Kölner Pegel eingesetzt werden und damit selbst bei extremem Niedrigwas­ser fahren“. Gut 30 Prozent der produziert­en Werkstoffe wird von den Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen über den Rhein an Kunden ausgeliefe­rt.

Und noch einen Produktion­sstandort hat Covestro auf der Rechnung: Über Binnenwass­erstraßen können die Schiffe auch Brunsbütte­l in Schleswig-Holstein ansteuern.

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FOTO: COVESTRO Steffen Bauer (HGK Shipping) und Hanno Brümmer (Covestro) sind froh, dass die Erstbeladu­ng der „Courage“im Chempark gut funktionie­rt hat.

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