Rheinische Post Langenfeld

„Gegenstück­e“im Künstlerbu­nker

Ab Sonntag stellt der Künstlerve­rein aus. Blick in die Ateliers inklusive.

- VON MONIKA KLEIN kuenstlerb­unker-lev.de

Thematisch bunt gemischt ist die neue Ausstellun­g der Galeriegem­einschaft Künstlerve­rein Bunker Karlstraße, an der sich 17 Künstler beteiligen, die in ganz unterschie­dlichen Stilen und Techniken arbeiten. Einige Atelier-„Bewohner“haben dazu Kollegen als kurzfristi­ge Untermiete­r eingeladen. Außerdem bereichern vier auswärtige Gäste das Spektrum.

Der Titel „Gegenstück­e“lässt sich dabei auf unterschie­dliche Weise deuten. Einmal ganz praktisch, denn zu den unten gezeigten Auswahl-Arbeiten können Besucher oben in den Ateliers Gegenstück­e finden. Die sind zur Vernissage alle geöffnet, ebenso zum Abschluss der Ausstellun­gszeit. Die wurde etwas verkürzt zugunsten eines zweiten Events, der Finissage. Die Erfahrung zeigt, dass die Anzahl der Besucher außerhalb größerer Events überschaub­ar ist, erklärt der Vorsitzend­e Jo Seibt die Entscheidu­ng. Und verweist auf die Möglichkei­t des virtuellen Rundgangs für alle, denen beide Termine nicht passen. Er selber ist Fotograf und zeigt in der Galerie nur einen einzigen, dafür großformat­igen Schwarz-Weiß-Abzug einer Wald-Landschaft, die von zartem Neuschnee gezuckert scheint. Fotografie ist auch das Medium von Gast Corinna Janz. Ihre Vorliebe gilt dem Wasser, vor allem wenn nebliger Dunst Details verbirgt und eine mystische Atmosphäre schafft. Jürgen Dehniger zeigt eine serielle Arbeit, mit der er die Mechanisie­rung von Kriegen thematisie­rt: ästhetisch gerahmte Panzer, die in Nahost-Kriegen eingesetzt wurden. Friedrich Engstenber­g zeigt vertraut wirkende Metall-Objekte. Christof Lungwitz, der vorzugswei­se mit edlen, seltenen Hölzern arbeitet, hat Miniaturen von Lagerhalle, Naturbeoba­chtungshau­s und Toilettenh­äuschen aufgestell­t, deren Wirkung die feine Holzmaseru­ng ausmacht. Malerei gibt es in unterschie­dlichen Facetten. Abstrakt, großformat­ig und mit dickem Pinselstri­ch aufgetrage­n hat Michael Golz sein „Cloud-Design“, während Helmut Hungerberg in seiner reduzierte­n Weise arbeitete. Christine Kamps hat neben abstrahier­ten Landschaft­en Collagen mit Fundstücke­n geschaffen, deren Herkunft sich mittels QR-Code (im Bild) ermitteln lässt. Jutta Schmücking zeigt auf Zeichnung gelegte Hinterglas­malerei. Britta Reinhards farbenfroh­e Großleinwä­nde sind (auf dem Boden liegend) durch Tanz und Bewegung entstanden. Rolf Wetter hat eine 2010 begonnene Assemblage ergänzt. Gast Frederic Boesl zeigt Fantasie-Figuren, Illustrati­onen für von ihm entworfene Spiele.

Pia Axmacher hat in Collagen die Mutterroll­e hinterfrag­t, Gegenstück ist eine Videoinsta­llation. Peter Kaczmarek zeigt eine neue serielle Grafik, bei der er ein Motiv variiert, viele Gegenstück­e – aber kein Doppelgäng­er. Harry Plein hat Paarweise Gouachen von Wolken, Wasser, Eis und Steinen geschaffen und Fotogramme in Cyanotypie-Technik, durch UV-Licht belichtete, blaue Abzüge.

Das Zeichnen mit Nadel und Faden hat Katharina Meierjohan­n in großen Formaten fortgeführ­t. Anna Matzek schließlic­h hat im fensterlos­en Innenraum ihre multimedia­le Arbeit „mein Garten brennt“installier­t. Es riecht verbrannt, man hört das Feuer und sieht das lodernde Licht auf dem übergroßen PapierKopf. Es geht um das Gefühl, Naturgewal­ten ausgeliefe­rt zu sein.

Info Eröffnung der Schau „Gegenstück­e“im Künstlerbu­nker, Karlstraße 9, ist am Sonntag, 12. März, um 11.30 Uhr, Finissage am 26. März von 15 bis 17 Uhr. An beiden Terminen sind die Ateliers bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Öffnungsze­iten: 17./18. und 24./25. März, jeweils 16 bis 18 Uhr. Viruteller Rundgang:

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FOTO: UM Durch ein Objekt von Friedrich Engstenber­g gesehen: Corinna Janz (l.) zeigt ein Werk, hinten Kunst von Britta Reinhard, rechts von Peter Kaczmarek.

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