Elfen verpflichten „Schlüsselspielerin“
Johan Petersson, Trainer der Leverkusener Bundesliga-Handballerinnen, sieht im Transfer von Annika Ingenpaß im Sommer unters Bayer-Kreuz auch eine Bestätigung für seine Arbeit. Samstag geht’s für sein Team zur TuS Metzingen.
Nur zu gerne würden die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 dem Tabellenfünften TuS Metzingen nach dem Überraschungserfolg im Hinspiel im zweiten Treffen am Samstag (19.30 Uhr, Öschhalle) erneut ein Schnippchen schlagen. Abseits des Spielfelds ist den Elfen in dieser Woche derweil bereits ein echter Coup geglückt. Für die kommende Spielzeit nahmen sie Annika Ingenpaß von den Bad Wildungen Vipers unter Vertrag. Für die einst unter dem Bayer-Kreuz ausgebildete Kreisläuferin hatten sich auch andere Klubs interessiert.
Nach zwei A-Jugend-Titeln mit den Junior-Elfen 2013 und 2014 verließ sie einst den Verein. Zur Bundesliga-Spielerin reifte sie anderswo. Nach Stationen bei denVulkan-Ladies Koblenz/Weibern, HSV Solingen-Gräfrath, Borussia Dortmund, Metzingen und BadWildungen kehrt sie nun mit 26 Jahren und reichlich Erfahrung neun Jahre später zurück an den Rhein. Und darauf sind alle Beteiligten mächtig stolz.
Coach Johan Petersson sieht es auch als Bestätigung für seine Arbeit, dass eine Spielerin, die schon in drei Spielen für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen ist und seiner Meinung nach zu den besten Kreisläuferinnen der Liga zählt, sich für den TSV Bayer 04 entschieden hat.„Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, betont er. Mit ihrer Spielweise und Routine könne Ingenpaß dem jungen Team gleich weiterhelfen und sei in den Planungen „eine Schlüsselspielerin für die Zukunft“.
Für Ingenpaß schließt sich mit der Rückkehr ein Kreis. „Ich freue mich sehr, ab Sommer wieder das BayerTrikot zu tragen – und auf eine junge und hungrige Mannschaft die nicht zuletzt in dieser Saison eine beeindruckende Entwicklung genommen hat“, kommentierte sie ihre Unterschrift unter einen Zwei-Jahres-Vertrag.
Sie ist der zweite Zugang nach Junior-Elfe Christin Kaufmann. „Aber damit sind wir noch nicht fertig“, deutet Petersson weitere Verpflichtungen an. Keine Rolle mehr in den Planungen spielt Nela Zuzic. Die langzeitverletzte Keeperin zieht nach ihrer Kreuzbandverletzung vor etwas mehr als einem Jahr und mehreren Rückschlägen in der Reha einen vorläufigen Schlussstrich unter ihre Karriere. Sie einigte sich mit den Elfen auf die Auflösung desVertrags – bereits zum Ende des Monats Februar – und kehrt in ihre Heimat Kroatien zurück. Vom
Profi-Handball will sie vorläufig eine Pause einlegen. „Ich bin sehr traurig, dass meine Zeit in Leverkusen so zu Ende geht und ich mich nicht auf dem Spielfeld verabschieden konnte“, sagte die nun Ex-Elfe.
Aber sicher wird sie weiter ein Auge darauf haben, wie sich ihre bisherigen Teamkolleginnen schlagen. Und die haben sich für das Spiel in Metzingen viel vorgenommen. Da passt es hervorragend, dass einige kranke und angeschlagene Spielerinnen wieder zurVerfügung stehen. Einzig Mariana Ferreira Lopes und Jennifer Souza, die aber nach dem Auswärtsspiel wieder in den Trainingsbetrieb zurückkehren, fehlen noch.
„Anders als die Metzingerinnen, die über die Niederlage im Hinspiel sehr verärgert waren, haben wir nichts zu verlieren. Wir haben keinen Druck und viele Spielerinnen sind richtig gut drauf“, betont Petersson. Unter anderem meint er Naina Klein, die beim Sieg zuletzt gegen Buxtehude viel Verantwortung übernahm. Oder Miranda Nasser, die für ihre Leistung in ebenjenem Spiel von der Liga zur„Spielerin der Woche“gekürt wurde. Und natürlich auch die junge Viola Leuchter, die Anfang März ihr LänderspielDebüt für die deutsche Auswahl gefeiert hat.