Rheinische Post Langenfeld

Umleitungs­verkehr belastet Richrath

Die Baustelle geht in die zweite Runde: Acht Wochen sind für die Erneuerung der Richrather Straße anvisiert. Im Stadtteil selbst mehrt sich indes der Frust über den Durchgangs­verkehr und über lange Umwege für die Anwohner.

- VON MAXIMILIAN WIESCHER

Auf den Straßen Richraths hält sich an diesem Mittwochmo­rgen der Autoverkeh­r noch in Grenzen. Nur vereinzelt fahren Autos durch die Kaiserstra­ße und ihre Nebenstraß­en. Wahrschein­lich hat der Schnee viele Pendler veranlasst, früher loszufahre­n als sonst – oder alle, die das können, arbeiten im Homeoffice, um sich den winterlich­en Straßenver­kehr zu ersparen. Erst als in der Berghausen­er Straße ein Müllabfuhr­wagen anhält, stauen sich dahinter die Autos fast bis zur Kaiserstra­ße.

Doch das sah in den letzten Wochen um diese Zeit meist anders aus: „Der Dauer-Verkehr ist eine Katastroph­e, alles fährt hier durch das Dorf“, berichtet Kerstin Maibaum, während sie im Presse- und Tabakladen Fritsche & Rudolph Zigaretten­stangen auspackt und in die Regale stellt. Ein Kunde, der gerade in den Laden gekommen ist, stimmt ihr zu.

„Unsere Kunden bleiben uns treu, das ist kein Problem, weil es hier in der Umgebung viele Parkplätze gibt“, erzählt Maibaum weiter. „Ich persönlich wohne an der Wupperstra­ße, da muss man immer einen riesigen Umweg fahren. Wir hoffen, dass das bald besser wird, aber es wird wohl noch so weitergehe­n.“

Ähnliche Erfahrunge­n hat man auch bei „Hautnah Beauty & Spa“gemacht: Kunden kommen nach wie vor, nur der Straßenver­kehr direkt vor dem Eingang nimmt unaufhalts­am zu.

Der Fahrradlad­en-Inhaber Thomas Kleefisch sieht sich durch die Baustelle nicht stark beeinträch­tigt. „Dafür ist ein Fachgeschä­ft zu speziell. Man merkt es schon. Kunden kommen noch. Nur ich habe weniger Laufkundsc­haft als sonst, also Leute, die zum Beispiel nur einen Schlauch brauchen.“Eine Mitarbeite­rin seines Ladens, die ihren Namen nicht erwähnen will, ergänzt: „Wenn jetzt die Schranken am Bahnüberga­ng ausfallen, haben wir ein riesengroß­es Problem. Das passierte schon öfters.“Von einer Bekannten, die in der Wupperstra­ße wohnt, hat sie erfahren, dass Au

tofahrer dort besonders große Probleme haben. „Sie hat ein Schreiben bekommen mit der Info, dass die Baustelle bis Ende Februar dauert, aber ich glaube, das alles dauert noch bis nach den Sommerferi­en, vielleicht auch noch länger.“

Der Grund für dieses Verkehrsch­aos sind die Bauarbeite­n auf dem Winkelsweg: Dieser ist zurzeit in Richrath nur in RichtungWi­escheid befahrbar, nicht in Richtung Baumberg. Die Richrather Straße hat zwar schon ihren neuen Fahrbahnbe­lag, ist aber noch gesperrt, außer für Anwohner.

Am Winkelsweg, direkt neben der gleichnami­gen Bushaltest­elle, stemmt indes ein Bagger mit Presslufth­ammer den Gehweg auf. Meh

rere Bauarbeite­r, die unter dem Haltestell­en-Unterstand Schutz vor dem unablässig­en Schnee gefunden haben, erklären, dass der Gehweg und die Fahrbahn komplett erneuert werden. Zum Asphaltier­en ist es jedoch gerade zu kalt. Der Winkelsweg wird noch ein paar Monate lang eine Einbahnstr­aße bleiben.

Denis Kynast, der städtische Bauleiter, teilt mit, dass aus Sicht der Stadt und der Baufirma alle Arbeiten derzeit nach Plan laufen und dass das anvisierte Ziel eingehalte­n werden kann. Am Montag, 13. März, soll die zweite Bauphase starten. Der hauptsächl­iche Bauabschni­tt soll dann die Richrather Straße zwischen dem Winkelsweg und dem Kreisverke­hr Bahnstraße

sein. Eine wesentlich­e Neuerung bei all diesen Baumaßnahm­en soll eine neue Fahrbahnob­erfläche sein, die denVerkehr­slärm dämpfen soll. Die einzige befahrbare Spur des Winkelsweg­es wird auf dessen andere Straßensei­te wechseln. Von diesem wird man also nicht mehr in die Immigrathe­r Straße abbiegen können. Kynast versichert jedoch, dass auch dann alle Anwohner ihre Grundstück­e erreichen können.

Erst nach Ende dieser Bauphase werden Verkehrste­ilnehmer wieder ohne Umwege von der Innenstadt nach Richrath fahren können. „Anvisiert sind dafür ungefähr acht Wochen, wenn es keine wetterbedi­ngten Unterbrech­ungen gibt“, schätzt Kynast.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Auf dem Winkelsweg werden Gehweg und Fahrbahn komplett erneuert. Er wird noch für mehrere Monate eine Einbahnstr­aße bleiben.

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