Rheinische Post Langenfeld

Überwiegen­d Frauen in Minijobs tätig

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(RP) Die 520-Euro-Arbeit ist weiblich: Von den rund 47.200 Mini-Jobs im Kreis Mettmann sind 56 Prozent in Frauenhand – in der Nahrungsmi­ttelindust­rie liegt der Anteil sogar bei 58 Prozent. Auch bei der Teilzeitar­beit liegen die Frauen vorne: Die rund 49.800 Teilzeitst­ellen im Kreis Mettmann werden zu 76 Prozent von Frauen gemacht. Das teilt die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n mit. Die NGG Düsseldorf-Wuppertal beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Arbeitsage­ntur.

Ein Großteil der Vollzeitst­ellen würden in vielen Branchen nicht von Frauen besetzt. Zayde Torun, Geschäftsf­ührerin der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal, spricht von einer „Lohn- und Renten-Falle“: „Teilzeitar­beit bedeutet immer ein schmaleres Portemonna­ie – und auch eine kleinere Rente. Und MiniJobs bedeuten Mini-Renten.“Hinzu komme, dass Frauen im Bundesdurc­hschnitt 7 Prozent weniger pro Stunde verdienten als Männer. Und das bei einer vergleichb­aren Qualifikat­ion, Tätigkeit und Erwerbsbio­grafie, so die NGG Düsseldorf-Wuppertal. Die Gewerkscha­ft beruft sich dabei auf Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s (Destatis). Es sei daher wichtig, mit einem Tabu zu brechen: „Über Geld redet man nicht. Das ist ein ungeschrie­benes Gesetz. Beim Lohn sollte man in den Betrieben im Kreis Mettmann aber mal eine Ausnahme machen“, so Zayde Torun. Überall dort, wo es einen Betriebsra­t gibt, könne der auch die „Lohn-Kommunikat­ion im Unternehme­n beleben“. Ansonsten gebe es zwar auch noch einen Rechtsansp­ruch darauf, zu erfahren, was ein männlicher Kollege in ähnlicher Position verdient. Doch das Entgelttra­nsparenzge­setz gilt lediglich in Betrieben mit mindestens 200 Beschäftig­ten.

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