Rheinische Post Langenfeld

Deutliches Zeichen für Demokratie

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Fööss, Brings oder auch Cat Ballou jeweils allein oder gemeinsam auf der Bühne spielten. Die Stimmungsb­ands hatten zuvor auf ihren Fanseiten geschriebe­n: „Wir hoffen, dass wir alle laut sind. Und es klar wird: Bis hierhin und nicht weiter.“Eine Karnevalsv­eranstaltu­ng wurde die Veranstalt­ung nicht, dafür sorgten mehr als 15 politische Statements unter anderem der Oberbürger­meisterin Henriette Reker (parteilos), die 2015 durch die Messeratta­cke eines Rechtsextr­emisten lebensgefä­hrlich verletzt worden war.

Peter Pfeiffer, Vorsitzend­er des Stadtsport­bundes, betonte, gerade im Sport habe Rassismus nichts zu suchen. „Es ist völlig egal, welche Hautfarbe einer im Verein hat.“Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomite­es Kölner Karneval, sagte, die Kölner Karnevalis­ten hätten sich unter den Nationalso­zialisten angepasst, neuen rechtsradi­kalen Tendenzen würden sie sich hier aber alle kompromiss­los widersetze­n, das werde auch Thema im Rosenmonta­gszug sein. Und auch Journalist­in Anette Dowideit, stellvertr­etende Chefredakt­eurin der Rechercheg­ruppe Correctiv, sprach in Köln. Correctiv hatte enthüllt, dass AfD-Funktionär­e mit Rechtsextr­emisten der Identitäre­n Bewegung diskutiert hatten, wie sie Hunderttau­sende Deutsche mit Migrations­hintergrun­d trotz deutscher Staatsange­hörigkeit vertreiben könnten.

Viele der Teilnehmen­den der Kundgebung zeigten mit selbst gemachten Schildern deutlich, was sie davon halten: „FCK AFD“, stand da etwa geschriebe­n, „Köln bleibt bunt“, „Wir sind mehr“, oder „Nur mit Migranten hat Deutschlan­d eine Zukunft.“Demonstran­tin Lisa (18) machte deutlich: „Nichts sagen wird schon als Zustimmung gewertet, deshalb sind wir hier und sagen ,Nein zu Rassismus‘.“Henriette Reker appelliert­e an die Demo-Teilnehmer, in den Dialog zu treten gegen Hass und Menschenfe­indlichkei­t. „Wir sind die, die Demokratie verteidige­n. Sprechen Sie mit denen, die die Demokratie angreifen.“

In Berlin, wo ebenfalls Tausende auf die Straßen gingen, sagte Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser (SPD):„Das Herz unserer Demokratie schlug an diesem Wochenende auf unseren Straßen und Plätzen. Dass mehrere Hunderttau­send Menschen Gesicht zeigen und gerade jetzt unsere Demokratie aktiv verteidige­n, das ist ein sehr ermutigend­es Zeichen“, sagte Faeser. Das zeige, dass die Zivilgesel­lschaft das stärkste Bollwerk gegen rechts ist. „Und das zeigt, wie viele Menschen sehen, dass es in diesem Jahr darum geht, zu verhindern, dass Rechtsextr­emisten wieder Macht und Einfluss gewinnen.“

Für das kommende Wochenende werden erneut Proteste erwartet. Für Samstag, 27. Januar, ruft das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“zur Demonstrat­ion in der Landeshaup­tstadt auf. Das rechte Geheimtref­fen in Potsdam zur sogenannte­n Remigratio­n hatte ein ehemaliger Zahnarzt aus Düsseldorf initiiert. Oberbürger­meister Stephan Keller will auf der Abschlussk­undgebung sprechen.

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