Jecken feiern fröhlich durch die Session
Schockmoment bei der Sitzung der Altstadtfunken. Präsident Harald Spanner brach auf der Bühne zusammen. Emotionaler Abschied von Tanztrainerin Gabi Baber. In der Stadthalle Bergisch Neukirchen lässt die Opladener Stadtgarde karnevalistisch „die Puppen tanzen“. Und die Närrische Kolpingsfamilie feiert ihr „Fest am Dom“.
LEVERKUSEN (kno/bu) AmWochenende wurde in Leverkusen wieder ordentlich gebützt, geschunkelt und ausgelassen gefeiert. Mehrere Karnevalsgesellschaften hatten eingeladen, und viele Jecken folgten diesen Einladungen. Ein Überblick:
Altstadtfunken Die Traditionssitzung der Altstadtfunken am Samstag hatte so gut begonnen. Plötzlich der Schock: Präsident Harald Spanner brach auf seinem Stuhl auf der Bühne zusammen. Er hatte sich wohl den ganzen Tag nicht wohlfühlt und musste sich mehrfach übergeben. Ein Notarzt brachte ihn Remigius Krankenhaus. Bereits am nächsten Tag ging es ihm wieder besser und er konnte bereits scherzen. Kommandant Udo Kreie übernahm die weitere Moderation und führte das Publikum in der gut besuchten Stadthalle Bergisch Neukirchen durch den Abend.
Neben Gabi Baber, Trainerin des Kinder- und Jugendtanzcorps, die am späten Abend offiziell verabschiedet wurde, wird auch er sein Amt niederlegen. Nach 22 Jahren als Kommandant und insgesamt 53 Jahren in der Gesellschaft werde es Zeit, sagte der 70-Jährige für einen jüngeren Nachfolger.
Schon seit 2019 präsentieren die Altstadtfunken ihre Nostalgiesitzungen. Und lassen das ursprüngliche kölsche Sitzungsformat unter dem Motto „Dat es Fastelovend“wieder aufleben. Die Rückbesinnung des Karnevals auf ihre Wurzeln sei nach der Devise der vergangenen Jahre immer größer, weiter, lauter ein Format, das gut bei Jung und Alt ankomme, erläuterte Literat Markus Rubert.
Unter anderem hatte er Max Biermann verpflichtet, der kölsche Tön mit Charme und Humor präsentierte. Jörg Paul Weber lud zu einer musikalischen Zeitreise ein und„Dä Nubbel“Michael Hehn wusste urkölsche Komik und den hintersinnigen Ernst des Botschafters aus der Unterwelt zu verbinden. Die Sperrung der A1 Brücke werde zum Glück keine Probleme bereiten, weil er keine Künstler engagiert habe, die das Hindernis umfahren müssten, so Rubert. Andere Vereine müssten bei ihren Sitzungen dagegen vor allem tagsüber und während des Berufsverkehrs mit erheblichen Schwierigkeiten und Programmverzögerungen rechnen, sagte Rubert zu einem Aspekt, der im eigentlichen Sinne nichts mit Karneval zu tun hat.
Närrische Kolpingsfamilie Schon zum zweiten Mal konnte die Närrische Kolpingsfamilie ihr traditionelles „Fest am Dom“nicht im angestammten Quartier im Pfarrsaal von Sankt Remigius feiern, sondern musste in ein Ersatzquartier nach Quettingen ausweichen. „Damit sind wir wohl die letzten Hochwassergeschädigten“, vermutete Literat Klemens Hantke, der am Samstagabend aus gesundheitlichen Gründen nicht mitfeiern konnte.
Mit von der Partie waren dagegen etwa 30 Senatoren, unter ihnen mit Marcel Wingchen, Michael Tingelhoff, Rosemarie Autenrieth, Leonhard Krahforst und Mats Schettina auch einige neue. Unter ihnen und den Jubilaren Brigitte Sanders, Jörg Nöres, Ursula Faust, Christa Klemmer und Willi Baumhögger wurde später ein neuer Bohnenkönig ermittelt. Präsident Andreas Schöllmann – der 47-Jährige ist seit 18 Jahren im Amt und damit so lange, wie kein anderer vor ihm – hatte den alten Brauch des Mittelalters vor einigen Jahren neu belebt. Es geht darum: Wer die in einem Muffin versteckte Kaffeebohne findet, darf beim Opladener Rosenmontagszug auf dem Wagen der Gesellschaft mitfahren. Brigitte
Sanders jubelte. „Ich freue mich riesig, weil ich immer schon mal gerne auf demWagen mitfahren wollte. In Schlebusch durfte ich einmal dabei sein“, erklärte die Kirchenmusikerin der Schlebuscher Pfarrgemeinde Sankt Andreas strahlend.
Der Wagenbau sei in den letzten Zügen, die Kostüme seien in Arbeit, bestätigte Schöllmann. Dessen achtjähriger Sohn Lukas hatte die Vorarbeit zum Orden geleistet. Jetzt sei er ziemlich stolz auf sein Werk, das leicht modifiziert worden sei.
Freudig nahm auch Pfarrer Heinz Peter Teller den Prinzenorden von Prinz Mally I. entgegen, nachdem dieser den Saal mit Gesang und Trompete perfekt unterhalten hatte. Dazu kommentierte Prinzenführer Peter Schmitz: „Wir waren letzte Woche bei den Altstadtfunken und
Stadtgarde Opladen Volles Programm gab es am Samstag auch bei der Stadtgarde Opladen. Einmal mehr machten die Gardisten und ihr zahlreicher Anhang die nahezu ausverkaufte Stadthalle in Bergisch Neukirchen zu einer Trutzburg des Frohsinns. Die Gästeliste bei der Großen Gardesitzung konnte sich einmal mehr sehen lassen: Der Kölner Sänger Björn Heuser sorgte ebenso für Stimmung wie „Kuhl un de Gäng“, Dä Schofför, die Band Alois, die feschen Frauen von Mätropolis und die Dellbrücker Boore mit dem Schnäuzerballett. Lobende Worte fand Sitzungspräsident Thomas Lingenauber vor allem auch für Ehrenschatzmeister Peter Reh, der den Verein seit 69 Jahren begleitet, lange Jahre auch als Vorstandsmitglied.
Die musikalische Erkennungsmelodie ist bei allen Auftritten, der „Laridah-Marsch“durfte natürlich nicht fehlen ebensowenig wie die Tanzkorps der Garde mit ihren schwungvollen Auftritten.
Schwungvoll geht es Session weiter. Weiberfastnacht heißt es wieder „Stadtgarde on Tour“in und um Leverkusen. Die Lachende Fußgängerzohe, Kurz „LaFuZo“erwartet Besucher am Samstag, 10. Februar, in der Fußgängerzone und im Karnevalszelt Opladen. Auch beim Rosenmontagszug, 12. Februar, wird fleißig geschunkelt am Zugweg in Opladen Mit dem taditionellen Fischessen am Aschermittwoch in der Stadthalle Bergisch Neukirchen endet dann der närrische Reigen.