Feuer und Flamme für Modelleisenbahnen
Der Monheimer Modellbahnclub ist eine ziemlich männliche Angelegenheit. Doch Frauen sind genauso willkommen. Hauptsache, sie brennen für ihr Hobby.
MONHEIM Wenn montags abends zwischen 18 und 20 Uhr Licht im Fahrradkeller des Eki-Hauses brennt, dann bedeutet das nur eins: Der Modellbahnclub ist vor Ort und werkelt an seinen Miniatur-Lokomotiven. Modelleisenbahn-Liebhaber aus Monheim und Umgebung haben schon seit 1972 in demVerein die Möglichkeit, ihre Leidenschaft mit Gleichgesinnten zu teilen. Aktuell hat der Club 16 Mitglieder, von denen sechs wirklich aktiv dabei sind. Karl Kreuer ist einer von ihnen. Außerdem ist erVereinsvorsitzender und bereits seit 1989 an Bord.
Warum Modellbahnen? „Modellbahnen sind in Bewegung. Und ich mag Hobbys, bei denen Bewegung eine große Rolle spielt“, sagt Karl Kreuer. Manch einer mag sich jetzt wundern über das Wort „Bewegung“. Bei den Modellbahnern geht es natürlich weniger um körperliche Ertüchtigung. Nein, die Modelle sind es, die sich bewegen. Wie echte Eisenbahnen eben.
Ab welchem Alter? Der überwiegende Teil der kleinen Runde um Kreuer ist kurz vor der 60 oder auch schon darüber. Im Allgemeinen gibt es aber keine Altersgrenze für das Hobby und auch der Monheimer Modellbahnclub ist für Interessierte jeden Alters offen. „Wenn die jungen Leute sehen, dass viele von uns schon auf die 60 oder sogar 70 zugehen, dann ist das natürlich erstmal nicht unbedingt ein Grund, bei uns mitzumachen. Aber es geht ja nicht darum, wie alt wir sind, sondern dass wir alle Spaß an Modellbahnen haben“, sagt der Vorsitzende. Als Beispiel nennt er zwei neue Mitglieder: einen Vater und dessen 15-jährigen Sohn. „Ein Beleg dafür, dass uns unser Hobby verbindet, nicht das Alter“, sagt Kreuer, der sich selbst seit seiner Kindheit mit dem Modellbau beschäftigt.
Männlein, Weiblein?
Beim Geschlechterverhältnis sieht es ähnlich aus wie beim Alter – nicht sehr ausgeglichen. In der Tat sind sogar alle Mitglieder des Modellbahnclubs in Mohnheim männlich. Aber auch bei dieser Frage betont Kreuer: „Bei uns ist wirklich jeder willkommen, der Spaß und Interesse an Modelleisenbahnen mitbringt. Egal wie alt die Person ist oder ob Mann oder Frau, das einzig Entscheidende ist, dass sie sich für das Thema richtig begeistert.“Und das bedeutet nicht nur, wöchentlich bei den Club-Treffen zu erscheinen, sondern sich auch darüber hinaus mit Modelleisenbahnen beschäftigen und sich auf dem Gebiet immer weiterbilden zu wollen.„Man muss das Interesse, so ein gewisses Feuer-und-Flamme-Sein als Außenstehender spüren können“, beschreibt Kreuer die Leidenschaft.
Quanta costa? Der Vereinsbeitrag beläuft sich auf 100 Euro jährlich.
Mit dem Geld werden nicht nur die Materialien bezahlt, sondern auch die Miete für den Raum im Eki-Haus sowie die Hausnebenkosten, also Strom, Wasser, Gas etc. Der Modellbahnclub hat nun schon seit einigen Jahren einen Vertrag mit der Evangelischen Kirchengemeinde Monheim, der das Eki-Haus gehört.
Für Ambitionierte? „Ich kann mich daran erinnern, dass mal eine Fernsehsendung bei D-Max lief über
Modellbauer. Das war eine ArtWettbewerbsshow und Ziel war es, Modelle für das Miniaturwunderland in der Hamburger Speicherstadt zu bauen“, erzählt Kreuer. Die besten Bauwerke hätten dann einen Ausstellungsplatz in dem beliebten Museum bekommen. Für die Modellbahner aus Monheimer bleibt das Werkeln und Tüfteln aber ein Hobby. Zumindest erst einmal.
Und draußen? „Na klar, überhaupt kein Problem“, sagt der Vereinsvorsitzende. Es gibt speziell für draußen angepasste, sogenannten „Gartenbahnen“. Die sind deutlich größer als die normalen Modelleisenbahnen und haben andere technische Eigenschaften. „Die Gleise sind beispielsweise statt nur 16 Zentimeter, 45 Zentimeter breit.“Der leidenschaftliche Modellbauer muss also selbst im Garten nicht auf sein Spielzeug verzichten. Mit den Modelleisenbahnen, wie man sie aus dem Keller des Bekannten oder eben auch aus dem Miniaturwunderland kennt, sollte man draußen wegen der sensiblen Feinmechanik aber eher vorsichtig sein.