So kinderfreundlich ist Leverkusen
Wie sieht die städtische Schullandschaft aus? Wie viele Kinderärzte gibt es? Was bietet Leverkusen für Kinder und Jugendliche in der Freizeit an? Ein Überblick.
LEVERKUSEN Im November 2021 hatte der Rat der Stadt Leverkusen einen wegweisenden Beschluss gefasst: Die Stadt sollte sich zu einer „kinderfreundlichen“Kommune entwickeln. Ist seither etwas geschehen? Wie kinderfreundlich ist Leverkusen wirklich?
Fest steht: Das Angebot an Schulen und Freizeiteinrichtungen ist immens. So gibt es neben fünf Gymnasien und einer Sekundarschule immerhin 24 Grund-, zwei Haupt-, drei Real-, zwei Gesamt- und drei Förderund vier Berufsschulen. Schüler werden an den Nachmittagen in Offenen Ganztagsschulen (OGS) betreut. Und seit 2010 hat auch der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Leverkusen weitere Betreuungen übernommen. Um die ärztliche Versorgung kümmern sich sechs Kinder- und
Jugendärzte.
Für Teenager sind neben kirchlichen Einrichtungen auch fünf städtische Jugendhäuser vorhanden: das „Haus der Jugend“an der Kolberger Straße in Quettingen, der Mädchentreff „Mabuka“in Quettingen, das Jugendhaus „Lindenhof“in Manfort (wird zurzeit umgebaut), das Jugendhaus in Rheindorf und das Jugend- und Bürgerhaus „Schöne Aussicht“in Lützenkirchen. Die Jugendkunstgruppen bieten Freude und Spaß am bildnerischen oder darstellenden Gestalten. In der Jugendwerkstatt Dhünnstraße in Wiesdorf werden junge Leute, die ihre Schulpflicht beendet haben, pädagogisch begleitet und an Beschäftigung herangeführt. Im Wiesdorfer „Shadow“wurde erst im Vorjahr eine U16-Party und eine Ü16-Disko etabliert.
Austoben ist auf rund 140 Spiel- und Bolzplätzen innerhalb des Stadtgebietes, Klettern im Klettergarten Birkenberg möglich. Wer keine 13 Meter – wie auf dem „Panorama-Parcours“am Birkenberg – hoch hinaus möchte, vergnügt sich vielleicht lieber auf dem 700 Quadratmeter großen, mit verschiedenen Hindernissen und Schikanen angelegten, Parcours in der neuen Bahnstadt. Ähnlich geartet sind der Alkenrather Klettergarten der evangelischen Jugend Schlebusch und die Skateranlage unter der Stelzenautobahn in Wiesdorf. Gute Möglichkeiten für Fans von Inlinern existieren überdies im Neulandpark.
Aber nicht nur sportlich ist die als „Sportstadt“bekannte Rhein-Stadt bestens aufgestellt. Auch das musikalische Angebot lässt kaum etwas zu wünschen übrig.
Nachholbedarf gab es in der Vergangenheit stets in Sachen Politik. Seit dem Ratsbeschluss hat sich in dieser Hinsicht einiges getan. Inzwischen kommt ein erst frisch initiierter Jugendstadtrat zu Sitzungen zusammen. Mit einer U18-Wahl sollten junge Menschen zusätzlich für Politik begeistert werden. Von einer Bewerbung als „Kinderfreundliche Kommune“hat die Stadt allerdings Abstand genommen. Ein inhaltlicher Mehrwert der politischen Kinder- und Jugendbeteiligung, so lautet die Begründung, sei nicht zu erwarten. Überdies hätte es die Stadt 21.000 Euro gekostet.
Trotz aller positiven Fakten: In Sachen Kinderbetreuung ist die Stadt gewaltig ins Hintertreffen geraten. Derzeit existieren nicht genügend Kindertagesstätten, um den Bedarf der wachsenden Bevölkerung zu decken. Das werde sich in naher Zukunft ändern, betonen die Verantwortlichen. Durch diverse Maßnahmen sollen insgesamt 1450 Plätze entstehen: 340 in schon fertig gebauten Kitas, 990 in künftigen Kitas diverser Investoren und 120 Plätze in der Kita Hardenbergstraße.