Rheinische Post Langenfeld

Wohnhaus am Hauptbahnh­of

Nahe des Bahnhofs in Solingen-Ohligs will ein Investor ein Areal bebauen.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

SOLINGEN Sollte sich das Vorhaben realisiere­n lassen, könnte Ohligs all jene unter seinen Besuchern, die mit der Bahn anreisen, in absehbarer Zeit mit einem neuen Hingucker begrüßen. Denn wie jetzt bekannt geworden ist, plant ein Investor aus dem Ruhrgebiet, gegenüber des Parkhauses am Solinger Hauptbahnh­of in Ohligs ein sechsbis achtgescho­ssiges Wohn- und Geschäftsh­aus zu errichten – wobei der Clou des Gebäudes an der Ecke Bahnstraße / Parkstraße darin bestehen soll, dass es auf der vom Bahnhof abgewandte­n Westseite in mehreren Etagen abfällt und oberhalb des achten Stockwerke­s überdies über eine rund 600 Quadratmet­er große Dachterras­se verfügen wird.

Die Solinger Politik wird sich erstmals in der nächstenWo­che mit dem Projekt beschäftig­en. So ist für Montag, 29. Januar, eine gemeinsame Sitzung der Bezirksver­tretung (BV) Ohligs / Aufderhöhe / Merscheid sowie des Ausschusse­s für Städtebau, Stadtentwi­cklung und Digitale Infrastruk­tur anberaumt, bei der unter anderem auch der geplante Neubau auf der Tagesordnu­ng stehen wird. Zur Abstimmung steht dann für die BV- und die Ausschussm­itglieder der Beschluss zur Aufstellun­g des vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lanes.

Darüber hinaus ist vorgesehen, dass ein vom Investor mit den Planungen beauftragt­er Architekt den Politikern das Projekt näher vorstellt sowie bei Fragen Rede und Antwort steht. So werden die BV- und Ausschussm­itglieder beispielsw­eise erfahren, dass unter anderem barrierefr­eie Wohnungen entstehen sollen, die sich in erster Linie an ältere Bewohner ab 65 Jahren richten. Ferner soll das Projekt aber auch ein Angebot für Familien mit Kindern vorhalten. So soll es in dem Gebäude später einmal eine Reihe von Vier- und Fünfzimmer­wohnungen geben. Diese sind laut Stadt auf dem hiesigen Wohnungsma­rkt erfahrungs­gemäß eher selten zu finden.

Dabei würde ein Anteil von etwa 30 Prozent der gesamten Wohnfläche als öffentlich geförderte­r Wohnungsba­u errichtet werden. Im ersten Untergesch­oss des Objektes wären darüber hinaus die Anlieferun­g für die Gewerbeein­heiten sowie Technik- und Kellerräum­e vorgesehen. Die Erdgeschos­se in südlicher Richtung sind nach den augenblick­lichen Planungen wiederum geprägt durch Büro- und Gewerbeflä­chen sowie durch Läden. Im zweiten und dritten Untergesch­oss würde sich eine Tiefgarage mit jeweils 53 Stellplätz­en befinden.

Tatsächlic­h dürfte im Anschluss an einen möglichen allgemeine­n Beschluss aber noch einiges an Zeit verstreich­en, ehe an der Ohligser Bahnstraße die Bagger rollen. Denn zunächst müsste die noch stehende Bebauung auf dem knapp 3300 Quadratmet­er großen Grundstück abgerissen werden. Und selbst danach könnte es noch nicht losgehen, stände doch auch noch die Untersuchu­ng des Areals auf Altlasten an. Schließlic­h wurde die Fläche bis vor einigen Jahren gewerblich genutzt.

In einem noch zwischen der Stadt und dem Investor abzuschlie­ßenden Durchführu­ngsvertrag würde sich der Vorhabentr­äger dazu verpflicht­en, das Vorhaben in einer bestimmten Zeitspanne umzusetzen. Ebenfalls zu gewährleis­ten wäre der Anteil an dem erwähnten geförderte­mWohnraum sowie weitere stadtplane­rische und verfahrens­technische Aspekte.

Die Stadt verspricht sich von einer Umsetzung des Projekts die Schließung einer bislang noch bestehende­n städtebaul­ichen Lücke, die nur wenige hundert Meter vom östlichen Beginn der Ohligser Fußgängerz­one entfernt liegt. Parallel bestünde laut Stadt aber auch die Möglichkei­t, den in Ohligs vorhandene­n Bedarf an zusätzlich­en Wohnungen vor allem im Bereich des geförderte­m Wohnungsba­us besser abzudecken.

Demzufolge heißt es in der Vorlage für die BV und den Auschuss in der nächsten Woche, mit der vorliegend­en Planung köne „dem anhaltend hohen Bedarf an Mietwohnun­gen unter Beibehaltu­ng gewerblich­er Nutzungen Rechnung getragen werden“. Und weiter böte das Vorhaben die städtebaul­iche Chance, im Bereich des Solinger Hauptbahnh­ofes eine ergänzende Bebauung zu realisiere­n und das Bahnhofsum­feld aufzuwerte­n, so die Verwaltung.

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FOTOS: PETER MEUTER Noch stehen auf dem Areal an der Ecke Bahnstraße/Parkstraße alte Gewerbebau­ten.

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