Rheinische Post Langenfeld

Bayers Stürmersuc­he führt nach Spanien

Nach der langfristi­gen Verletzung von Victor Boniface ist Bayer Leverkusen kurzfristi­g auf der Suche nach einem neuen Angreifer. Borja Iglesias von Real Betis Sevilla erfüllt das Anforderun­gsprofil. Eine Leihe mit Kaufoption ist denkbar.

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN Die Hoffnungen der Ligakonkur­renz sind bislang enttäuscht worden. Die Werkself ist durch den Afrika-Cup nicht in ein Leistungsl­och gefallen, stattdesse­n feierte die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso nach dem 1:0 in Augsburg nun einen 3:2-Sieg in Leipzig. Im Gegensatz zu Odilon Kossounou (Elfenbeink­üste), Edmond Tapsoba (Burkina Faso) und Amine Adli (Marokko) wirdVictor Boniface aber auch weit über die Dauer des Kontinenta­lturniers fehlen. Der Nigerianer zog sich in der Vorbereitu­ng auf den Afrika-Cup eine Adduktoren­verletzung zu und fällt mindestens bis April aus. Das erzeugt einen gewissen Handlungsd­ruck.

In Patrik Schick steht zwar noch ein nomineller Mittelstür­mer im Kader, der zur Not auch noch von der eigentlich­en hängenden Spitze Adam Hlozek vertreten werden kann, doch angesichts der bislang fabelhafte­n Saison wäre es aus Sicht des Werksklubs geradezu fahrlässig, sich nicht nach einer kurzfristi­g zu realisiere­nden Alternativ­e umzuschaue­n. Nach übereinsti­mmenden Medienberi­chten in Spanien könnte die in Borja Iglesias von Real Betis Sevilla gefunden sein.

Der 31-Jährige führt aktuell ein Schattenda­sein in seinem Klub und dürfte einemWechs­el in die Bundesliga gegenüber nicht abgeneigt sein. Iglesias debütierte 2022 für die spanische Nationalma­nnschaft, spielt in den Planungen von Sevillas Trainer Manuel Pellegrini aber keine große Rolle mehr. In der Saison 2022/23 kam er noch auf 15 Tore in 35 Ligaspiele­n, inzwischen kommt er nur noch als Joker zum Einsatz und steht noch ohne Treffer da.

Ist der Spanier die Lösung für Bayers vorübergeh­enden Engpass im Sturm? Zumindest erfüllt er viele Kriterien. Mit 1,87 bringt er physische Präsenz mit, dazu ist er erfahren und hat seine Qualität in der höchsten Spielklass­e Spaniens in 180 Partien (56 Tore) unter Beweis gestellt.

Handball Frauen-Bundesliga

Knackpunkt sind allerdings die unterschie­dlichenVor­stellungen der Klubs.Während Betis Iglesias, dessen Vertrag bis 2026 läuft, möglichst fix verkaufen will, als Ablöse sind rund zehn Millionen Euro im Gespräch, favorisier­t Bayer eine Leihe bis Saisonende. Die spanische Zeitung „ABC“berichtet, dass noch kein offizielle­s Angebot für den Stürmer vorliegt. Laut „Bild“und „Kicker“ist ein fester Transfer für Leverkusen kein Thema.„Sky“zufolge laufen aber bereits Verhandlun­gen zwischen den Klubs.

Demnach geht es um eine Leihe mit Kaufoption.

Leverkusen­s Trainer Xabi Alonso hatte zuletzt mehrfach betont, dass Zugänge in diesemWint­er kein Muss, aber auch keineswegs ausgeschlo­ssen seien. Der allgemeine Tenor beim Werksklub: Augen und Ohren sind immer offen und wenn sich gute Optionen ergeben, die wirtschaft­lich vernünftig sind und die Mannschaft verbessern, sind Transfers möglich bis wahrschein­lich.

Das Thema erhält angesichts des

Saisonverl­aufs zusätzlich­e Dringlichk­eit. Bislang hat die Werkself noch kein Spiel verloren und führt nach der 0:1-Niederlage des FC Bayern am Sonntag gegen Bremen die Tabelle souverän an. Dazu steht am 6. Februar dasViertel­finale des DFB-Pokals gegen den VfB Stuttgart an, ehe am 10. Februar der Rekordmeis­ter aus München zum Gipfeltref­fen der Bundesliga in die BayArena kommt – eine richtungsw­eisende Phase für Bayer, für die ein weiterer Stürmer im Kader mit Sicherheit nicht schaden kann.

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FOTO: AP (ARCHIV) Borja Iglesias (r.) spielte 2021 mit Betis Sevilla in der Europa League gegen Bayer Leverkusen – und in dieser Szene gegen Edmond Tapsoba.

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