Rheinische Post Langenfeld

Funkel glaubt an den Aufstieg

Der Ex-Trainer ist begeistert von der Arbeit, die der amtierende Coach Daniel Thioune in Düsseldorf leistet.

- VON GIANNI COSTA

Als er vor der Saison danach gefragt wurde, wie er die Abschlusst­abelle der Zweiten Fußball-Bundesliga tippen würde, da lehnte sich Friedhelm Funkel ganz weit aus dem Fenster – und guckte wohl in einen königsblau­en Himmel. So prognostiz­ierte er: „Wenn Schalke nicht aufsteigt, habe ich keine Ahnung von Fußball.“Kurze Pause, dann fängt er selbst an zu lachen. „Man sieht an Schalke, dass ich überhaupt keine Ahnung vom Fußball habe.“

Zu seiner Ehrenrettu­ng sei erwähnt, dass er bei seinen Vorhersage­n zum Abschneide­n des FC St. Pauli, des Hamburger SV, von Holstein Kiel und auch von seinem Ex-Klub Fortuna bisher nicht so schlecht im Rennen liegt. Bleibt abzuwarten, wie sich das Feld am Ende sortiert.

Fortuna wähnt Funkel in einer guten Ausgangsla­ge, um in diesem Jahr ganz oben anzuklopfe­n. „Ich muss Daniel ein ganz großes Lob zollen, wie der das macht, ist wirklich wahnsinnig gut. Zur Halbzeit gegen Magdeburg hätte ich keinen Pfifferlin­g auf Fortuna gesetzt. Und dann kommen die so zurück und gewinnen auch noch 3:2. Das war ein so wichtiges Erfolgserl­ebnis zu einem wichtigen Zeitpunkt in der Saison. Der Glaube ist da.“

Und so sagt Funkel, der vor kurzem seinen 70. Geburtstag gefeiert hat: „Ich bin fest davon überzeugt, dass er seinen Wunsch irgendwann erfüllt, Samstag um 15.30 Uhr an der Linie zu stehen. Auch was er sagt, wie er das alles hinterher beurteilt, finde ich ganz toll. Ich wünsche es ihm, ich wünsche es ihm mit der Fortuna.“

Funkel und Thioune haben sich bisher einmal persönlich getroffen. Ganz am Anfang seiner Amtszeit habe Thioune ihn angerufen und einen Austausch angeregt – es folgten zwei Stunden im Café Exquisit im Krefelder Stadtteil Bockum.„Wir schreiben uns gelegentli­ch über WhatsApp. Was halt so möglich ist. Er ist ja voll im Geschäft und hat seinen Blick auf die Mannschaft gerichtet“, sagt Funkel.

Und weiter: „Er hat eine Mannschaft, die nicht so gut ist wie die, mit der ich aufgestieg­en bin. Mein Team war schon gefestigte­r und individuel­l stärker, weil es auch in

der Breite mehr Alternativ­en gab als heute. Jean Zimmer, Matthias Zimmermann, Kaan Ayan, Kevin Stöger, Andre Hoffmann, Niko Gießelmann, Rouwen Hennings, Benito Raman, Dodi Lukebakio – das war schon eine imposante Truppe.“

Funkel geht indes davon aus, dass sich auch im Kader von Fortuna noch etwas tun wird. „Das wird sicherlich noch spannend, klar ist ja, dass noch mindestens auf einer Position etwas passieren soll“, sagt er. „Durch die Verletzung von Innenverte­idiger Jamil Siebert ist der Fokus natürlich klar auf die Defensive gerichtet, aber so einfach ist es nicht, einen Verteidige­r zu finden, der in etwa auf allen Positionen gleich sicher ist.“

Funkel weiter: „Vielleicht würde ja ein Erfolg in Berlin zum Auftakt der Rückrunde auch finanziell noch einmal etwas Spielraum ermögliche­n. Die Mittel sind begrenzt, aber das wäre sicherlich schon ein Signal, mit dem man beim Finanzvors­tand oder Aufsichtsr­at noch einmal vorstellig werden könnte: Seht ihr, wir sind wirklich nah dran an dem nächsten Schritt. Ich bin sehr gespannt, wie sich alles entwickelt. Fortuna ist in einer guten Position.“

Wie gut? Schon nach den beiden Partien gegen Hertha (2:2) und St. Pauli (Samstag, 20.30 Uhr/Sport1 und Sky) wird man eine gute Standortbe­stimmung haben.

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FOTO: INA FASSBENDER/DPA Von März 2016 bis Januar 2020 Trainer bei Fortuna: Friedhelm Funkel.

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