Kreis plant Knotenpunkte für Radfahrer
Wer häufiger in den Niederlanden oder Belgien mit dem Rad unterwegs ist, weiß es zu schätzen. Nummerierte Knotenpunkte lenken Radler ans Ziel. Ein solches System soll auch in Langenfeld und Monheim installiert werden.
LANGENFELD/MONHEIM Noch ist Winter, auch das Rheinland war kurzzeitig unter einer Schneedecke verschwunden.Viele Radfahrer planen erst noch ihre Ski-Urlaube. Dennoch kümmern sich die Mitarbeiter in der Kreis- und in Kommunalverwaltungen schon um die Optimierung der Radwege, innerorts und zu den attraktiven Zielen im Umkreis.
Wer nicht nur um den eigenen Kirchturm radelt, hofft auf das vom Kreis Mettmann angekündigte, einheitliche Knotenpunktsystem für Radfahrer. Wer in Niederlanden oder Belgien Urlaub macht, kennt dieses System, mit dem Touren gut vorbereitet werden können.
Knotenpunkte sind wichtige Radwegekreuzungen, und entlang dieser Knotenpunkte kann man das gesuchte touristische Ziel dann anfahren. Also nicht„Malen nach Zahlen“, sondern„Radeln nach Zahlen“.
Die Erfahrung zeigt, dass zunächst sinnlos erscheinende Zahlen mehr helfen als Ortsnamen oder Namen von Ortsteilen, die zwar Einheimische kennen, aber nicht die Touren-Radler. Wer kennt in Düsseldorf „Baumberg“, „Berghausen“oder „Blee. Vermutlich bleibt er zunächst stehen, holt die Karte raus und sucht. Bei der Planung einer der Tour lassen sich dagegen Zahlen schnell notieren, und es kann entspannt in die richtige Richtung weitergeradelt werden.
Das geplante System orientiert sich an den Vorgaben des Radverkehrskonzeptes für den Kreis Mettmann, hat zudem zum Ziel, Fahrradfahrer auch abseits der schnellsten Alltagsverbindungen über landschaftlich ansprechende Routen und möglichst fern von Verkehrslärm durch die Region zu führen. Die ersten Beschilderungen dieser Art sind im Kreis für das kommende Jahr geplant.
Die in den Städten Langenfeld und Monheim für das Radeln beziehungsweise die Radwege zuständigen Mitarbeiterinnen waren und sind in die von einem Planungsbüro des Kreises entwickelten Streckenführungen eingebunden. „Die ersten Beschilderungen dieser Art sind für dieses Jahr geplant“, heißt es dort. Es geht auch darum, bestehende Mängel oder Missstände zu erkennen und zu beseitigen, oder – wenn Abhilfe in Jahren nicht erkennbar ist, siehe Radweg an der L 403 zwischen Langenfeld und Hilden – alternative Streckenführungen aufzuzeigen.
Der Kreis hofft, nicht nur die Zahl der auswärtigen Gäste und Übernachtungen durch diese Maßnahme zu erhöhen, sondern auch die Einwohner vermehrt zu Ausflügen mit dem Rad zu animieren und das Auto stehen zu lassen. Fernziel ist es, die im Kreistag beschlossene Mitgliedschaft in der Radregion Rheinland zu beantragen. Neben der Einhaltung von Qualitätsstandards wären dabei auch konkrete Angebote für Themenradrouten und Serviceeinrichtungen und Übernachtungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Die jetzt schon in Monheim vorhandenen Radschnellwege werden im Knotenpunktsystem eine Rolle spielen, weil es gilt, den Durchgangsverkehr zu optimieren. Wer von Düsseldorf nach Leverkusen oder sogar Köln will, will die Gänselieselstadt zügig von Garath Richtung Hitdorf durchqueren. Die Standards für einen Radschnellweg sind deutlich höher als die für einen üblichen Radweg, zum Beispiel: Breiten von zwei bis drei Metern pro Fahrtrichtung sind vorgeschrieben, direkte Linienführung ebenso. Die Trennung zwischen Fuß- und Radverkehr gehört zu einem Radschnellweg, der überwiegend Vorfahrt an Kreuzungen haben soll. Der Belag einer solchen Fahrradautobahn muss von hoher Qualität sein.