Rheinische Post Langenfeld

Kreis plant Knotenpunk­te für Radfahrer

Wer häufiger in den Niederland­en oder Belgien mit dem Rad unterwegs ist, weiß es zu schätzen. Nummeriert­e Knotenpunk­te lenken Radler ans Ziel. Ein solches System soll auch in Langenfeld und Monheim installier­t werden.

- VON MARTIN MÖNIKES

LANGENFELD/MONHEIM Noch ist Winter, auch das Rheinland war kurzzeitig unter einer Schneedeck­e verschwund­en.Viele Radfahrer planen erst noch ihre Ski-Urlaube. Dennoch kümmern sich die Mitarbeite­r in der Kreis- und in Kommunalve­rwaltungen schon um die Optimierun­g der Radwege, innerorts und zu den attraktive­n Zielen im Umkreis.

Wer nicht nur um den eigenen Kirchturm radelt, hofft auf das vom Kreis Mettmann angekündig­te, einheitlic­he Knotenpunk­tsystem für Radfahrer. Wer in Niederland­en oder Belgien Urlaub macht, kennt dieses System, mit dem Touren gut vorbereite­t werden können.

Knotenpunk­te sind wichtige Radwegekre­uzungen, und entlang dieser Knotenpunk­te kann man das gesuchte touristisc­he Ziel dann anfahren. Also nicht„Malen nach Zahlen“, sondern„Radeln nach Zahlen“.

Die Erfahrung zeigt, dass zunächst sinnlos erscheinen­de Zahlen mehr helfen als Ortsnamen oder Namen von Ortsteilen, die zwar Einheimisc­he kennen, aber nicht die Touren-Radler. Wer kennt in Düsseldorf „Baumberg“, „Berghausen“oder „Blee. Vermutlich bleibt er zunächst stehen, holt die Karte raus und sucht. Bei der Planung einer der Tour lassen sich dagegen Zahlen schnell notieren, und es kann entspannt in die richtige Richtung weitergera­delt werden.

Das geplante System orientiert sich an den Vorgaben des Radverkehr­skonzeptes für den Kreis Mettmann, hat zudem zum Ziel, Fahrradfah­rer auch abseits der schnellste­n Alltagsver­bindungen über landschaft­lich ansprechen­de Routen und möglichst fern von Verkehrslä­rm durch die Region zu führen. Die ersten Beschilder­ungen dieser Art sind im Kreis für das kommende Jahr geplant.

Die in den Städten Langenfeld und Monheim für das Radeln beziehungs­weise die Radwege zuständige­n Mitarbeite­rinnen waren und sind in die von einem Planungsbü­ro des Kreises entwickelt­en Streckenfü­hrungen eingebunde­n. „Die ersten Beschilder­ungen dieser Art sind für dieses Jahr geplant“, heißt es dort. Es geht auch darum, bestehende Mängel oder Missstände zu erkennen und zu beseitigen, oder – wenn Abhilfe in Jahren nicht erkennbar ist, siehe Radweg an der L 403 zwischen Langenfeld und Hilden – alternativ­e Streckenfü­hrungen aufzuzeige­n.

Der Kreis hofft, nicht nur die Zahl der auswärtige­n Gäste und Übernachtu­ngen durch diese Maßnahme zu erhöhen, sondern auch die Einwohner vermehrt zu Ausflügen mit dem Rad zu animieren und das Auto stehen zu lassen. Fernziel ist es, die im Kreistag beschlosse­ne Mitgliedsc­haft in der Radregion Rheinland zu beantragen. Neben der Einhaltung von Qualitätss­tandards wären dabei auch konkrete Angebote für Themenradr­outen und Serviceein­richtungen und Übernachtu­ngsmöglich­keiten aufzuzeige­n.

Die jetzt schon in Monheim vorhandene­n Radschnell­wege werden im Knotenpunk­tsystem eine Rolle spielen, weil es gilt, den Durchgangs­verkehr zu optimieren. Wer von Düsseldorf nach Leverkusen oder sogar Köln will, will die Gänseliese­lstadt zügig von Garath Richtung Hitdorf durchquere­n. Die Standards für einen Radschnell­weg sind deutlich höher als die für einen üblichen Radweg, zum Beispiel: Breiten von zwei bis drei Metern pro Fahrtricht­ung sind vorgeschri­eben, direkte Linienführ­ung ebenso. Die Trennung zwischen Fuß- und Radverkehr gehört zu einem Radschnell­weg, der überwiegen­d Vorfahrt an Kreuzungen haben soll. Der Belag einer solchen Fahrradaut­obahn muss von hoher Qualität sein.

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FOTO: MARTIN MÖNIKES Knotenpunk­te an wichtigen Wegkreuzun­gen weisen die Richtung für Radfahrer.

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