Rheinische Post Langenfeld

Bankrolle macht Andrich zu schaffen

Der Leverkusen­er Profi gewährt einen Einblick in seine Gefühlswel­t und äußert einmal mehr seinen Unmut über seine Einsatzzei­ten.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Seit dieser Saison ist Robert Andrich kein Stammspiel­er mehr in Leverkusen. Das macht dem 29-Jährigen zu schaffen. „Es ist schon nicht immer einfach, da bin ich ehrlich“, sagt er. Häufiger komme es vor, dass er„schon sehr sauer“darüber sei, „mehr von der Bank oder wenn Not am Mann ist“eingesetzt zu werden. Doch:„Im Business gehört es leider dazu, dass man sich unterordne­t – und dann da ist, wenn man gebraucht wird. Das habe ich die letzten Male gut gezeigt.“

Trainer Xabi Alonso dürfte das ähnlich sehen und in den kommenden Wochen auch wieder verstärkt auf den deutschen Nationalsp­ieler setzen. Exequiel Palacios fällt schließlic­h auf unbestimmt­e Zeit aus, zudem muss Bayer weiter ohne die Afrika-Cup-Teilnehmer auskommen. Jonathan Tah verpasst darüber hinaus die Partie am Samstag (18.30 Uhr) gegen Gladbach aufgrund einer Gelbsperre.

„Ich gehe mal stark davon aus, dass ich auf dem Feld bin – egal auf welcher Position – um wieder meine Leistung zu bringen und die drei Punkte hierzubeha­lten“, sagt

Andrich mit Blick auf das nächste Duell. Ob nun als Ersatz für Tah in der Abwehrzent­rale oder für Palacios im defensiven Mittelfeld ist dem deutschen Nationalsp­ieler gleich. Er fühle sich inzwischen auf beiden Positionen wohl.

„Am Anfang war es etwas ungewohnt, aber jetzt, wenn man schon häufiger auch im Training die Position bekleidet und auch im Spiel, dann hat man gewisse Automatism­en in der Position, die schon anders sind als auf der Sechs“, sagt Andrich.„Ich kann beide Positionen sehr gut spielen und bin sicherlich für beide eine Alternativ­e.“

Den emotionale­n Last-MinuteSieg nach zweifachem Rückstand zuletzt in Leipzig erlebte Andrich als Einwechsel­spieler in der Schlusspha­se hautnah mit. „Das ist schon ein sehr, sehr geiles Gefühl – vor allem, weil wir es schon in Augsburg hatten.“Das 0:1 der Bayern am Tag darauf gegen Bremen habe er sich im Fernsehen angeschaut. „Natürlich hofft man immer, dass Bayern Punkte lässt, unabhängig von uns. Schlecht wird es für uns nicht gewesen sein.“Die Werkself befinde sich insgesamt auf einem guten Weg, habe aber auch noch einen weiten vor sich. „Demnächst geht es mit den Englischen Wochen und mit den K.-o.-Spielen los. Da kommt es auf uns an“, betont Andrich.

Spätestens nach der Rückkehr von Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba vom Afrika-Cup dürfte Andrich vor allem wieder eine Option für die nach dem Ausfall von Palacios vakante Stelle auf der Doppelsech­s sein. Seinen Team- und Positionsk­ollegen Granit Xhaka lobt er derweil in den höchsten Tönen. „Er hat zu seinen fußballeri­schen Fähigkeite­n auch Führungsqu­alitäten, die er in die Mannschaft gebracht hat. Er ist einer der Transfers, die auch unabhängig vom Fußball der Mannschaft sehr gutgetan haben.“

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FOTO: DPA (ARCHIV) Robert Andrich läuft seit 2021 für Bayer Leverkusen auf und ist seit November 2023 deutscher Nationalsp­ieler.

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