Bankrolle macht Andrich zu schaffen
Der Leverkusener Profi gewährt einen Einblick in seine Gefühlswelt und äußert einmal mehr seinen Unmut über seine Einsatzzeiten.
Seit dieser Saison ist Robert Andrich kein Stammspieler mehr in Leverkusen. Das macht dem 29-Jährigen zu schaffen. „Es ist schon nicht immer einfach, da bin ich ehrlich“, sagt er. Häufiger komme es vor, dass er„schon sehr sauer“darüber sei, „mehr von der Bank oder wenn Not am Mann ist“eingesetzt zu werden. Doch:„Im Business gehört es leider dazu, dass man sich unterordnet – und dann da ist, wenn man gebraucht wird. Das habe ich die letzten Male gut gezeigt.“
Trainer Xabi Alonso dürfte das ähnlich sehen und in den kommenden Wochen auch wieder verstärkt auf den deutschen Nationalspieler setzen. Exequiel Palacios fällt schließlich auf unbestimmte Zeit aus, zudem muss Bayer weiter ohne die Afrika-Cup-Teilnehmer auskommen. Jonathan Tah verpasst darüber hinaus die Partie am Samstag (18.30 Uhr) gegen Gladbach aufgrund einer Gelbsperre.
„Ich gehe mal stark davon aus, dass ich auf dem Feld bin – egal auf welcher Position – um wieder meine Leistung zu bringen und die drei Punkte hierzubehalten“, sagt
Andrich mit Blick auf das nächste Duell. Ob nun als Ersatz für Tah in der Abwehrzentrale oder für Palacios im defensiven Mittelfeld ist dem deutschen Nationalspieler gleich. Er fühle sich inzwischen auf beiden Positionen wohl.
„Am Anfang war es etwas ungewohnt, aber jetzt, wenn man schon häufiger auch im Training die Position bekleidet und auch im Spiel, dann hat man gewisse Automatismen in der Position, die schon anders sind als auf der Sechs“, sagt Andrich.„Ich kann beide Positionen sehr gut spielen und bin sicherlich für beide eine Alternative.“
Den emotionalen Last-MinuteSieg nach zweifachem Rückstand zuletzt in Leipzig erlebte Andrich als Einwechselspieler in der Schlussphase hautnah mit. „Das ist schon ein sehr, sehr geiles Gefühl – vor allem, weil wir es schon in Augsburg hatten.“Das 0:1 der Bayern am Tag darauf gegen Bremen habe er sich im Fernsehen angeschaut. „Natürlich hofft man immer, dass Bayern Punkte lässt, unabhängig von uns. Schlecht wird es für uns nicht gewesen sein.“Die Werkself befinde sich insgesamt auf einem guten Weg, habe aber auch noch einen weiten vor sich. „Demnächst geht es mit den Englischen Wochen und mit den K.-o.-Spielen los. Da kommt es auf uns an“, betont Andrich.
Spätestens nach der Rückkehr von Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba vom Afrika-Cup dürfte Andrich vor allem wieder eine Option für die nach dem Ausfall von Palacios vakante Stelle auf der Doppelsechs sein. Seinen Team- und Positionskollegen Granit Xhaka lobt er derweil in den höchsten Tönen. „Er hat zu seinen fußballerischen Fähigkeiten auch Führungsqualitäten, die er in die Mannschaft gebracht hat. Er ist einer der Transfers, die auch unabhängig vom Fußball der Mannschaft sehr gutgetan haben.“