Rheinische Post Langenfeld

Streukooch­e-Sitzung vor dem Aus?

Endspurt für die Session. Die Rheindorfe­r Burgknappe­n hatten zur Hausfrauen-Sitzung geladen, auch in Holzhausen wurde ausgelasse­n gefeiert. In Hitdorf zeigte der Nachwuchs, was er kann.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Auch am vergangene­n Wochenende wurde in Leverkusen wieder ausgelasse­n gefeiert.

Lecker und lustig. Das bisherige Erfolgsrez­ept der Streukooch­e-Sitzung der KG Rheindorfe­r Burgknappe­n zündet noch immer. Was eindeutig fehlt, sind Besucherin­nen. Die Tassen mit dem Kaffee und die Teller mit dem Streukooch­e – wie Streuselku­chen im Kölner Dialekt heißt – waren abgeräumt. Stattdesse­n standen Bier und Schnaps auf den Tischen, als sich 80 jecke Wiever am Nachmittag im Rheindorfe­r Saal Norhausen versammelt­en. Sofort, als das Format im Jahr 2015 erstmals an den Start ging, schlug es ein wie eine Bombe. Denn nicht nur ältere, sondern auch viele jüngere Frauen aus dem Ort und der Umgebung wollten lieber traditione­llen Fasteloven­d anstatt bei den sonst üblichen Mädchensit­zungen mit viel Party und lauter Musik feiern.

Am Sonntag führte Hausherr und Moderator Hagen Norhausen durch das rund vierstündi­ge Programm. Dazu begrüßte er unter anderem die Altstadtfu­nken Monheim, das Tanzcorps Rheinflott­e, die kölsche Typen-Rednerin„Annegret vomWochenm­arkt“, Prinz Mally I. und das Rheindorfe­r Dreigestir­n. Besucherin Doris war vom Gebotenen ebenso begeistert wie ihre zwölf Freundinne­n: „Mir gefällt besonders der Lokalkolor­it aus dem Dorf“, erklärte Doris und ergänzte: „Ich wäre sehr traurig, wenn es diese Veranstalt­ung nicht mehr geben würde.“

Obwohl die Streukooch­e-Sitzung noch vor der Pandemie als feste Veranstalt­ung der Burgknappe­n gesetzt war, steht jetzt sehr auf dem Prüfstand. Dazu erläuterte Hagen Norhausen in seiner Eigenschaf­t als Burgknappe­n-Präsident: „Die Streukooch­e-Sitzung ist ja immer ein klassische­r Hausfrauen-Nachmittag. Aber es ist auch schwierig. Die Session ist sehr kurz und wir alle haben Probleme, Karten zu verkaufen.“Eine weitere Erklärung lieferte Vorsitzend­er Horst Müller: „Vor einigen Jahren hatten wir noch 180 Besucherin­nen. Mit nur 80 können

wir die Kosten nicht mehr decken, sondern schreiben rote Zahlen.“Speziell aus diesem Grund werde sich der Vorstand nach der Session zusammense­tzen und überlegen, wie es mit der Streukooch­e-Sitzung weitergehe. Einfach nur auf bessere Zeiten zu warten und beim Alten zu verharren, sei noch nie das Ding der Karnevalsg­esellschaf­t gewesen. Insofern komme so einiges auf den Prüfstand, um Konzepte entspreche­nd anzupassen und zu schauen, was sich die Burgknappe­n heutzutage überhaupt noch leisten könnten, sagte Müller. Am besten

sei natürlich, es fände sich ein Sponsor, der Kosten für Brauchtums­veranstalt­ungen übernehme. Müller unterstric­h:„Wir würden die Frauen nur ungern enttäusche­n.“Und fügte tröstend hinzu: „Noch ist nichts entschiede­n.“

Sehr zur Freude der

„Freunde des Holzhausen­er Karnevals“

war die traditione­lle Kostümsitz­ung am Samstag komplett ausverkauf­t. Im Lützenkirc­hener Pfarrheim Sankt Maurinus feierten rund 200 Jecke eine fröhliche Party voller Musik, Tanz und kölscher Tradition. Moderator Jörg Hartl konnte dazu zahlrei

che Gäste begrüßen, unter anderem den Trompeter Markus Rey oder die Tanzgruppe „Kölsche Vita“, die mit viel Action über die Bühne wirbelte. Die Stimmung erreichte einen ersten Höhepunkt, als Ex-Prinz Flo die Bühne betrat und die Menge mit Partysongs zum Toben brachte. Für Besinnlich­keit sorgte dagegen Patrick Reichwein mit seinen kölschen Krätzjer.

Hetdörper Pänz Daach Beste Unterhaltu­ng gab es am Sonntag für 260 kleine und große Jecken in der ausverkauf­ten Hitdorfer Stadthalle. Dorthin hatte der Förderver

ein Hitdorfer Kinderkarn­eval zum 15. Hetdörper Pänz Daach und mit viel Liebe zum Detail eingeladen. Natürlich durften einheimisc­he Talente nicht fehlen: Die 35 Hitdorfer „Ströppche“unter der Leitung von Sarah Heinzmann und Nina Landwehr zeigten stolz ihr Können und ernteten tosenden Applaus. „Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie viel Spaß die Kinder haben und sich austoben können“, schwärmte Abteilungs­leiter Christoph Arenz über die Veranstalt­ung, die nahezu für jeden Geschmack etwas bieten konnte.

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FOTOS: UWE MISERIUS Bei der Streukooch­e-Sitzung der Rheindorfe­r Burgknappe­n hatten die Altstadtfu­nken Monheim ihren großen Auftritt.
 ?? ?? Im ausverkauf­ten Satory-Saal zu Lützenkirc­hen traten unter anderem Ex-Prinz Flo I. (mit blauem Zylinder) und die Ex-Prinzen der letzten 30 Jahre auf.
Im ausverkauf­ten Satory-Saal zu Lützenkirc­hen traten unter anderem Ex-Prinz Flo I. (mit blauem Zylinder) und die Ex-Prinzen der letzten 30 Jahre auf.
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Nachwuchss­orgen haben die hiesigen Jecken offenbar nicht: Beim 15. Hetdörper Pänz Daach war der Saal in Windeseile ausverkauf­t.

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