Rheinische Post Langenfeld

Die Chance auf Historisch­es

Fortuna ist nur einen Schritt vom ersten Pokal-Halbfinale seit 28 Jahren entfernt.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Daniel Thioune weiß, wie sich ein DFB-Pokal-Halbfinale anfühlt. Vor ziemlich genau 20 Jahren war der gebürtige Niedersach­se als Spieler des damaligen Zweitligis­ten VfB Lübeck schon einmal nur noch einen Schritt entfernt vom großen Endspiel, unterlagWe­rder Bremen nach einem harten Kampf allerdings 2:3 nach Verlängeru­ng.

Nun hat Thioune erneut die Chance, in die Vorschluss­runde des nationalen Pokalwettb­ewerbs einzuziehe­n – diesmal als Trainer von Fortuna. Am Dienstag (20.45 Uhr, Millerntor) tritt seine Mannschaft zum Viertelfin­al-Duell beim FC St. Pauli an.

„Das Feuer ist da, ich brenne“, sagt der 49-Jährige. „Als Spieler damals ein Halbfinale zu erleben, war großartig und hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe unfassbar viel Bock auf Dienstagab­end.“Nochmal mehr übrigens nach dem verdienten 1:2 in der Ligapartie gegen die Hanseaten am Wochenende. „Ich bin eben auch Sportler“, ergänzt Thioune, „und das Spiel von Samstag nagt an mir, weil die Schere ziemlich auseinande­rging. Jetzt können wir aber ins DFB-Pokal-Halbfinale einziehen. Ich weiß nicht, wie oft ich das Trainer diese Chance noch bekomme. Und für meine Spieler gilt das genauso.“

Doch nicht nur für die, sondern auch für Sportdirek­tor Christian Weber. „Wir sind richtig heiß und ein Stück weit auf Wiedergutm­achung aus. Aber das Spiel von Samstag sollten wir jetzt aus dem Fokus nehmen und uns darauf konzentrie­ren, dass wir am Dienstag etwas Historisch­es schaffen können“, sagt der Ex-Profi, der im Gegensatz zu Thioune noch nie nur einen Schritt vom Finale entfernt gewesen ist: „Ein DFB-Pokal-Halbfinale wäre für Fortuna etwas ganz Besonderes.“

Nicht nur, weil es zusätzlich knapp 3,5 Millionen Euro in die Kassen des Zweitligis­ten spülen würde, sondern auch, weil es für den Verein der erste Einzug in die Vorschluss­runde seit 28 Jahren wäre. Damals hatte Frank Mill die von Aleksandar Ristic trainierte­n Düsseldorf­er zu einem 1:0Sieg gegen den 1. FC Nürnberg und somit ins Halbfinale geschossen. Auch wenn Fortuna dort seinerzeit mit 0:2 am Karlsruher SC scheiterte.

Vor der nun anstehende­n zweiten Partie gegen St. Pauli innerhalb von vier Tagen deutet sich übrigens ein überrasche­ndes Comeback an. Offenbar wird Rechtsvert­eidiger Matthias Zimmermann nach auskuriert­er Stressfrak­tur im Mittelfuß zumindest in den Kader zurückkehr­en.

„Die Art und Weise, wie er die Energie fließen lässt, ist vielleicht etwas, das wir am Dienstag am Millerntor brauchen können“, sagt Trainer Thioune. „Es kann uns guttun, Matthias dabei zu haben, auch wenn wir sicherlich nicht von einem Startelfei­nsatz reden, sondern von einer Situation, die entstehen kann.“

Während Zimmermann ein altbekannt­es Gesicht ist, sollen auch die beiden neuen Spieler mit in den Flieger steigen, der Fortuna zum Pokalspiel nach Hamburg bringt: Innenverte­idiger Joshua Quarshie und Angreifer Marlon Mustapha.

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FOTO: MORITZ MÜLLER Matthias Zimmermann kehrt vermutlich erstmals nach seiner Verletzug wieder in den Spieltagsk­ader zurück.

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