Fortuna holt Quarshie zurück
Der Verteidiger gehörte zum NLZ am Flinger Broich. Außerdem kommt ein Stürmer.
Im Fußballgeschäft muss man manchmal einen langen Atem haben. Oft kann man nicht die erste Chance nutzen, sondern muss abwarten, bis sich eine passende Gelegenheit bietet. So ist es auch bei den Winterzugängen von Fortuna gewesen. Denn in allen Fällen waren die Rheinländer schon länger am Ball, doch nun konnten sie auch zu einem Abschluss kommen.
Nach der Verpflichtung von Angreifer Christoph Daferner vom 1. FC Nürnberg bereits am zweitenTag des Wechselfensters am 2. Januar können Sportvorstand Klaus Allofs und Sportdirektor Christian Weber nun gleich zwei weitere Akteure präsentieren. Sowohl mit Marlon Mustapha als auch mit Joshua Quarshie haben sie eine Einigung erzielt – beide sind am Montag vom Verein vorgestellt worden.
In beiden Fällen handelt es sich um Leihgeschäfte. Nach Informationen unserer Redaktion ist bei Mustapha (22) mit dem italienischen Zweitligisten Como 1907 eine Kaufoption am Saisonende im mittleren sechsstelligen Bereich vereinbart. Aktuell soll der Marktwert des Österreichers bei 900.000 Euro liegen, die Möglichkeit zum Kauf bewegt sich also deutlich darunter. Andere Quellen wiederum taxieren die Kaufoption auf rund 1,5 Millionen Euro.
Mustapha ist kein klassischer Mittelstürmer, sondern mehr in den Halbräumen unterwegs.
Bei Joshua Quarshie, 19, ist das Leihgeschäft gleich auf eineinhalb Jahre ausgelegt – ohne die Möglichkeit, den Innenverteidiger für eine festgeschriebene Summe von der TSG Hoffenheim dauerhaft zu übernehmen. Er soll in Düsseldorf Spielpraxis sammeln, der gebürtige Duisburger gilt hierzulande als großes Defensivtalent.
„Wir haben Marlon Mustapha in der Vergangenheit schon ein paar Mal versucht, zu uns zu lotsen“, bestätigt Allofs im Gespräch mit unserer Redaktion.„Da hatte es aber einfach nicht geklappt. Deshalb mussten wir uns diesmal nur einen groben Überblick bei ihm verschaffen und dann eine Lösung finden. Er ist ein interessanter Typ und eine ideale Ergänzung zu unseren schon vorhandenen Angreifern. Auf dem Flügel sehe ich ihn eher nicht.“
Mit der Verpflichtung von Quarshie reagiert Fortuna auf die schwere Verletzung von Jamil Siebert. In die Karten gespielt hat den Verantwortlichen, dass Matthias Zimmermann in seiner Reha nach Mittelfußbruch deutlich weiter ist als prognostiziert. Es steht im Raum, dass er bereits im Pokal beim FC St. Pauli eine Option sein könnte. So konnte man sich eher auf die Abwehrmitte konzentrieren als auf einen polyvalenten Spieler, der überall eingesetzt werden kann.
Und ist auf Quarshie gestoßen.„Er verfügt über ein ähnliches Profil wie Jamil Siebert“, sagt Allofs.„Er verfügt über viel Talent, aber noch nicht so viel Erfahrung im Profibereich. Wir haben aber in der Vergangenheit gezeigt, dass wir Spieler entwickeln können. Deshalb konnten wir Hoffenheim von unserem Weg auch überzeugen.“
Beide Spieler können bereits am Dienstag im Kader für das DFB-Pokal-Viertelfinale auf St. Pauli stehen. Allofs: „Wir wollen Daniel Thioune natürlich möglichst viele Optionen zur Verfügung stellen.“Dafür muss Fortuna die Profis nach derVertragsunterschrift bei der DFL melden, ein formeller Akt, der nur einen kurzen Vorlauf braucht, da alle Unterlagen bereits vorbereitet sind. Einem Einsatz steht als theoretisch nichts im Wege.