Rheinische Post Langenfeld

Thomas König hört als Kirmesarch­itekt auf

Nach 30 Jahren stellt sich Thomas König nicht wieder zur Wahl. Sein Nachfolger Sven Gerling wechselt vom Winter- ins Sommerbrau­chtum.

- VON ANGELINA BURCH

Nach drei Jahrzehnte­n als Kirmesarch­itekt hört Thomas König auf. In seiner Funktion als Vorsitzend­er der Platzkommi­ssion organisier­te er federführe­nd 30 Jahre lang die Rheinkirme­s in Düsseldorf. Das bekannte Volksund Familienfe­st zieht jährlich vier Millionen Menschen an. Rund 300 Schaustell­er sind auf den Oberkassel­er Rheinwiese­n vertreten.

König übte diese Position in all der Zeit ehrenamtli­ch aus und setzte als Kirmesarch­itekt neue Maßstäbe, um die Rheinkirme­s immer weiter zu entwickeln. Der Grund, wieso König das nun nicht mehr machen wird, ist die Arbeit in seiner Firma: Er ist selbststän­diger Architekt und aufgrund der zeitlich starken Einbindung in seine Firma wurde eine Neustruktu­rierung in der Platzkommi­ssion des St.-Sebastianu­s- Schützenve­reins nötig. Er hatte damals ein

Praktikum beim Architekte­n Ludwig Kreutzer gemacht, der die Kirmes nach dem Krieg zu der Großverans­taltung entwickelt hatte, die man heute kennt, und knapp 40 Jahre organisier­te. Später übernahm König die Kirmes von ihm und wurde auch Schütze.

„Wir haben Thomas König sehr viel zu verdanken und sind froh, dass er uns auch weiterhin mit Rat und seinem Erfahrungs­schatz zur Seite steht, wenn auch nicht als aktives Vorstandsm­itglied”, sagt der neue Schützench­ef Andreas-Paul Stieber. Dem Schützenve­rein wird König treu bleiben. Doch für seine Nachfolge wurde schon gesorgt.

Am 14. März findet eine Generalver­sammlung des Schützenve­reins statt. Dabei wird sich Manfred Kirschenst­ein zur Wahl für den Vorstand stellen. Kirschenst­ein ist seit fast 40 Jahren Mitglied bei den Schützen und ist bekannt für seine langjährig­e und erfolgreic­he Berufstäti­gkeit im Veranstalt­ungsmanage­ment.

Neben Kirschenst­ein konnte auch jemand für die Mitarbeit in der Platzkommi­ssion gewonnen werden, der im Düsseldorf­er Brauchtum nicht unbekannt ist: Sven Gerling, der wie Kirschenst­ein ebenfalls ein Profi im Event-Geschäft ist, wird die Schützen bei der Rheinkirme­s unterstütz­en. Sven Gerling ist Karnevalis­t und neu bei den Schützen. Seit neun Jahren war er beim Comitee Düsseldorf­er Carneval (CC) als Leiter Organisati­on für die Sicherheit im Karneval zuständig.

Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt er, dass er nach Ende der aktuellen Karnevalss­ession sein Amt beim CC nicht weiterführ­en wird. „Ich war für drei Jahre gewählt und werde nach Ende der Amtszeit nicht wieder kandidiere­n“, sagte Gerling. Dass Kirschenst­ein und Gerling die Organisati­on der Rheinkirme­s künftig unterstütz­en möchten, ist für die

Schützen ein Gewinn. Außerdem: „Wir haben neben Manfred Kirschenst­ein zwei weitere Mitglieder, die für den Vorstand kandidiere­n, darunter erstmals eine Schützin“, ergänzt Stieber.

Dass Gerling nicht wieder beim

CC antritt, sorgt gleich für zwei offenen Posten. Auch das Amt des CCPräsiden­ten ist derzeit unbesetzt, Michael Laumen hatte sein Amt nach mehr als sieben Jahren im vergangene­n Juli aus gesundheit­lichen Gründen niedergele­gt. Der ehemalige Karnevalsp­rinz Martin Meyer hatte seine Bewerbung kürzlich öffentlich gemacht. Im Frühjahr wird der neue Präsident gewählt.

Noch gibt es keine Nachfolge für Gerling, bestätigt Hans-Jürgen Tüllmann, Geschäftsf­ührer des Comitee Düsseldorf­er Carneval.„Wir suchen aktuell seinen Nachfolger, aber haben noch niemanden gefunden.“Nach dem Rosenmonta­gszug am 12. Februar geht die diesjährig­e Karnevalss­ession schon früh zu Ende. „Es ist noch Zeit bis zur nächsten Session. Bis dahin wird noch einiges passieren.“

Im Düsseldorf­er Brauchtum gibt es derzeit mehrere vakante Stellen. Nach dem plötzliche­n Tod von Schützench­ef Michael Zieren im August vergangene­n Jahres war das Amt des Schützench­efs beim St.Sebastianu­s-Schützenve­rein 1316 vakant. Im Dezember wurde die Position des Schützench­efs mit Andreas-Paul Stieber wieder besetzt.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Thomas König war 30 Jahre lang als Kirmesarch­itekt für die Düsseldorf­er Rheinkirme­s zuständig. Nun stellt er sich nicht mehr zur Wahl.

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