L288 in Opladen steckt im Sanierungsstau
„Katastrophaler Zustand“: Landtagsabgeordneter Rüdiger Scholz schickt dringenden Appell an NRW-Verkehrsminister.
OPLADEN Frei nach Friedrich Nietzsche lässt sich über die Umgehungsstraße Opladen sagen: Fährst Du auf die L288, vergiss ein Stützkissen für die Bandscheibe nicht. Das wissen auch die Zuständigen, und deswegen steht seit einiger Zeit unter anderem hinter der Kreuzung mit der Reuschenberger Straße in Fahrtrichtung Fixheide das Hinweisschild auf Straßenschäden über einen Kilometer Länge.
Der Leverkusener CDU-Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz hat die Bonner beziehungsweise Fixheider Straße jetzt Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) deutlich ans Herz gelegt. In einem Schreiben fordert der Rheindorfer die dringend notwendige Sanierung der Landesstraße. „Auch in diesem Jahr investiert die Landesregierung 220 Millionen Euro für den Erhalt der Landesstraßen. Damit kann erneut viel in Nordrhein-Westfalen umgesetzt werden“, fasst Scholz zusammen. Die hohe Investitionssumme bestätigt auch Düsseldorf: „Die Landesregierung wird in diesem Jahr so viel wie noch nie in den Erhalt und die Sanierung der Landesstraßen-Infrastruktur investieren.“Von den 220 Millionen Euro sollen Straßen, Brücken und sonstige Straßenbestandteile saniert werden. „Das Landesstraßenerhaltungsprogramm 2024 umfasst 151 größere Einzelmaßnahmen“, sagt das Land. Minister Krischer betonte bei der Vorstellung des Investitionsprogramms: „Im Zuge unserer Sanierungsoffensive werden wir in diesem Jahr Rekordsummen in die Verkehrsinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen investieren. Der Erhalt unserer Infrastruktur ist entscheidend für die Zukunft unseres Landes.“
Da hakt Scholz kritisch ein: „Leider gehört die L288 aber wieder nicht zu den eingeplanten Maßnahmen.“Trotz deren Bedeutung. Deshalb habe er Krischer darauf hingewiesen, „dass an der Straße unter anderem die Autobahnzufahrt Opladen liegt und die L288 Umleitungsstrecke bei Störungen auf der A3 zwischen dem Leverkusener Kreuz und dem Kreuz Hilden ist“.
Und generell recht stauanfällig. Wer zu Berufsverkehrszeiten dort entlang muss, steht aus Richtung Langenfeld kommend mitunter schon ab der Kreuzung mit der Düsseldorfer Straße im Stau. In der Gegenrichtung entpuppt sich die Verkleinerung der Straße von zwei auf eine Spur zwischen Anschlussstelle A3 und Kreuzung Reuschenbgerer Straße als Nadelöhr mit ordentlich Rückstaupotenzial. In Höhe der Verkehrszentrale kurz hinter der Autobahnausfahrt sind unlängst gefühlte fünf Meter des Asphalts erneuert worden, also schlaglochund hubbelfrei. Kommentar eines Opladener Pendlers: „Das ist jetzt fast schon irritierend.“
Rüdiger Scholz verdeutlicht in Richtung Verkehrsminister: „Seit Jahrzehnten erfährt die L288 enorme Belastungen. Entsprechend ist der Zustand dieser Landesstraße.“
Seit 2018 seien in der Stadt mehrere Landesstraßen – „teilweise mit den dazugehörigen Radwegen“– nachhaltig saniert worden. „Die L288 gehört zu den letzten Landestraßen im Stadtgebiet, bei denen eine Sanierung noch nicht umgesetzt wurde. Gleichzeitig ist sie die Landestraße mit dem mit Abstand katastrophalsten Zustand“, moniert der Politiker.
Der zuständige Landesbaubetrieb unterstreiche eben diesen Zustand durch die besagtenVerkehrsschilder mit dem Hinweis auf Straßenschäden.
„Ich habe Minister Krischer gebeten, die L 288 in das Landesstaßenerhaltungsprogramm für das Jahr 2025 aufzunehmen, damit im kommenden Jahr endlich ihre Sanierung erfolgen kann.“
Die Chancen, dass es die L288 in die nächste Runde schafft, stehen nicht schlecht, denn Oliver Krischer hat auch angekündigt: „„In den kommenden zehn Jahren wollen wir so den bestehenden Anteil von Straßen, Brücken und Tunneln in Nordrhein-Westfalen in einem sanierungsbedürftigen Zustand deutlich abbauen. Dafür haben wir im November eine Sanierungsoffensive mit einem Elf-Punkte-Plan vorgelegt. Dieses Maßnahmenpaket setzen wir jetzt um.“