Kleine Künstler, große Bilder
Ihre Galerie „Grohbi“ist für Birgit Honné zugleich Atelier und Klassenraum. Nach der Flut 2021 sind jetzt neue Kurse gestartet.
LEICHLINGEN In der Grohbi-Galerie an der Neukirchener Straße herrschte geschäftiges, aber hochkonzentriertes Treiben. Es ist fast so, als sei das kleine Gebäude auf dem Hof eines Wohnhauses als Kunstzentrum gebaut worden. Doch Hausherrin Birgit Honné ist erst 2016 nach Leichlingen gezogen und hat es zu ihrer Galerie umgestaltet. Und ab sofort finden auch wieder Malkurse in der „Kreativwerkstatt“statt, so wie es eigentlich seit Jahren gedacht war. Durch das Hochwasser 2021 war schon Schluss, bevor es richtig angefangen hat. Nach mehrjähriger Renovierungsarbeit wird die Galerie demnächst wiedereröffnet. Bisher haben schon erste Kurse für Kinder während des Osterferienprogramms Premiere.„Man muss ja irgendwann mal anfangen“, sagt Birgit Honné.
Der Standard-Kursus im Angebot der Künstlerin und Kunsttherapeutin sind die Mal- und Kreativstunden „Kijuku“für Kinder und Jugendliche verschiedenen Alters. Sie finden ab sofort jeden Dienstag von 16.30 bis 18.30 Uhr statt. Dabei können junge Kreative einfach mal vom Alltag abschalten und sich ausprobieren. Die kleinen Gruppen (sechs bis acht Teilnehmer) tragen laut Honné ihr Übriges dazu bei, dass eine entspannte Atmosphäre herrscht und keiner zu kurz kommt. „Junge Menschen haben heute mehr Möglichkeiten denn je. Dennoch bleibt durch die Digitalisierung vieles auf der Strecke“, bedauert sie. In die Kreativwerkstatt könne jeder jederzeit kommen, ob derjenige nun ein Projekt aus der Schule weiterführen oder etwas Neues ausprobieren wolle.
Die Sechser-Gruppe am Eröffnungstag hatte teilweise genaue Vorstellungen, andere wollten mal sehen, was kommt. „Ich möchte einen Hund malen“, gab etwa Carlotta zu Protokoll.„Traum und Albtraum“seien immer dankbare Themen in der Malerei, hatte sich Mats vorgenommen. Für die Übrigen schlug Birgit Honné nach der ersten Besprechung vor, einfach ein Blatt Karton farbig zu grundieren und dann ganz frei Linien und abstrakte Formen zu malen – „intuitiv“. Damit kennt sich die Kunsttherapeutin aus, malt sie doch selbst manchmal mit geschlossenen Augen.
Carlotta fing mit einer Grundierung an und brachte dann das Porträt ihres Plüsch-Hundes im Handumdrehen auf die Leinwand. „Das sieht toll aus“, lobte Birgit Honné. Leif ist schon etwas älter als die anderen und machte sein eigenes Ding. „Ich arbeite sonst gar nicht mit Pinseln. Ich dachte, ich probier‘ das mal aus.“Am Ende hatte er ein modernes Kunstwerk geschaffen, mit flammenartig verteilter roter Acrylfarbe und abstrakten Kringeln aus Holzkohle. Die Materialien (bis auf echte Leinwände) stellt die GrohbiGalerie zum Eintrittspreis zur Verfügung.
Kinder sind zwar die Hauptzielgruppe von Birgit Honné, aber nicht die einzige. Am 17. April soll das „Creative Café“für Erwachsene Premiere haben und dann einmal im Monat mittwochs stattfinden. Auch das Angebot„Mädelsabend“richtet sich an Erwachsene, und zwar an Frauen, die mit ihrem Freundeskreis einen guten Abend erleben wollen.„Ganz in Ruhe sitzt Ihr in Eurem kleinen Kreis zum Beispiel bei einem Glas Wein zusammen, ohne dass die Zeit drängt“, verspricht die Gastgeberin auf ihrer Homepage. Alle Infos gibt es auf www.grohbi.eu