Zoff um städtische Finanzspritze für Bierbörse
LEVERKUSEN (kno) In der jüngsten Sitzung des Bürger- und Umweltausschusses entbrannte eine hitzige Debatte über die Pflegemaßnahmen für städtische Grünflächen. Konkret ging es um die Vorlage der Verwaltung, dem Büro Werner Nolden als Veranstalter der „Opladener Bierbörse“eine finanzielle Unterstützung für die Pflegemaßnahmen der Grünflächen auf der Schusterinsel in Höhe von bis zu 15.000 Euro zu gewähren. Da die Bierbörse als„Publikumsmagnet sehr gut geeignet“sei, für städtische Veranstaltungen zu werben, solle der Fachbereich Kultur und Stadtmarketing darüber hinaus mit dem Betrag in Höhe von 5000 Euro als Sponsor auftreten.
SPD und Markus Pott (Opladen plus) waren Hauptbefürworter beider Maßnahmen. Die Beihilfe für Nolden sei wichtig, so Pott, um die Attraktivität der Bierbörse zu erhalten und die Grünflächen pflegen zu können. Sein Argument: Die Unterstützung der „Kultveranstaltung“sei – angesichts der beträchtlichen Mittel, die jährlich für Schloss Morsbroich ausgegeben würden – angemessen.
Dem gegenüber stand Bernhard Marewski (CDU), der sich entschieden gegen einen Beistand durch die Verwaltung aussprach. Er kritisierte dieVerwendung öffentlicher Gelder für diese Zwecke und betonte, dass andere Projekte und Einrichtungen – wie etwa Kulturförderung von jungen Leuten – eine höhere Priorität verdienten. Und konnte sich nicht verkneifen, Pott als „Kulturbanausen“zu bezeichnen. Außerdem:
Betriebskosten oder Kosten für Sicherheitsmaßnahmen gebe es auch bei vielen anderen Veranstaltungen. Hinzu komme, dass es sich bei der Wiese um eine städtische Fläche handle, die vom Nutzer nur für eine einzelne Veranstaltung im Jahr benötigt werde.Warum man es eigentlich nicht umgekehrt handhabe, und die Fläche für die Zeit der Bierbörse an Nolden vermiete?
Natürlich wolle niemand der „Bierbörse den Hahn abdrehen“, bemerkte Frank Schmitz (CDU), schlug aber vor, den Pachtvertrag für dasWiesengelände auf den Prüfstand zu stellen und eventuell neu aufzusetzen. Womöglich könne das Grundstück auch für andere Zwecke wie Zirkus oder Zeltlager genutzt werden. „Ich kann überhaupt nicht einsehen, dass wir Geld für die Bierbörse ausgeben“, sagte Petra Franke (FDP), während Horst Müller (Bürgerliste) vorschlug: „Einmalig helfen, dann einen neuen Pachtvertrag erarbeiten.“
Auch nach längerer Diskussion kam im Bürger- und Umweltausschuss keine einheitliche Meinung zustande. Die Entscheidung über die Finanzspritze für die Bierbörse hat der Stadtrat.