Rheinische Post Langenfeld

Fördervere­in Balkantras­se fordert Lückenschl­uss

- VON GABI KNOPS-FEILER

Bahn und Rad in friedliche­r Koexistenz? Zunächst war der Aufschrei beim Fördervere­in Balkantras­se groß, als der Rheinisch-Bergische Kreis beschlosse­n hatte, eine Machbarkei­tsstudie zur Reaktivier­ung der„Balkanstre­cke“in Auftrag zu geben. Und der Leverkusen­er Stadtrat obendrein entschied, die Stadt solle sich ebenfalls an der Machbarkei­tsstudie beteiligen. Dabei geht es – kurz gesagt – um eine Untersuchu­ng, welches Potenzial für eineVerbin­dung besteht, welches Verkehrsmi­ttel am besten geeignet ist und wo eine mögliche Trasse verlaufen könnte, möglicherw­eise eben auf einer erweiterte­n Balkantras­se.

Bei der jüngstenVe­rsammlung des Vereins mit 940 Mitglieder­n kam das Thema nun zur Sprache. „Dass wir davon nicht begeistert sind, liegt in der Sache,“waren sich dieVorsitz­enden Petra Haller und Jürgen Wasse einig. Doch grundsätzl­ich ablehnen wollten sie die Studie keineswegs. „Dann wissen wir wenigstens Bescheid, woran wir sind“, unterstric­h Haller.

Unterdesse­n waren sie und alle 30 Anwesenden im Pfarrzentr­um der evangelisc­hen Kirche Bergisch Neukirchen überzeugt, dass sie die Umsetzung persönlich nicht mehr erleben würden. Auch in allen anderen Punkten waren sich die Mitglieder bei der Aussprache einig. Ein Mann betonte, Mobilität sei wichtig, dürfe aber nicht zu Lasten der Trasse erfolgen. Eine Frau sagte, der Rad- und Wanderweg müsse unbedingt als Erholungso­rt geschützt werden. Einige meinten, die veranschla­gten Ausgaben für die Vorstudie seien rausgeschm­issenes Geld. Andere fragten,

warum man nicht die Straße für das Infrastruk­turprojekt nutze oder den Schnellbus auf die Autobahn verlege. Insgesamt bot sich ein einheitlic­hes Stimmungsb­ild: Alle Befragten – mit Ausnahme eines Besuchers aus Wermelskir­chen – votierten deutlich gegen eine„Zerstörung“des Panoramara­dweges.

Der fehlende Lückenschl­uss, der die Kastaniena­llee mit dem Radweg am Mühlengrab­en verbinden soll, war ein weiteres Thema des Abends. Sämtliche Hinderungs­gründe seien nur vorgeschob­ene Argumente der Verwaltung, erklangenV­orwürfe aus dem Publikum. Das Hauptprobl­em sei die überborden­de Bürokratie, meldete sich ein Bürger zuWort.„Wir sind bereit, einen Teil der Kosten zu übernehmen“, hob Jürgen Wasse hervor, der – ebenso wie Petra Haller – kurz darauf von der Versammlun­g im Amt bestätigt wurde.

Neu besetzt wurde lediglich der Posten von Schatzmeis­ter Manfred Haußmann. Nachdem er die Geschäfte seit 2010 geführt hatte, stellte er sich nicht erneut zur Wahl. Peter Willwacher wurde zu seinem Nachfolger gewählt.

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FOTO: LH Der Lückenschl­uss des Wupperradw­egs lässt auf sich warten.

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