Rheinische Post Langenfeld

Kulturfabr­ik und Wohnhöfe bei Ara

Wir stellen die vier Entwürfe zum Ara- und Neumann+Büren-Gelände vor, die bei der Entwicklun­g nicht zum Zug kommen.

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Als Grundlage der weiteren Planung für die beiden Gewerbesta­ndorte „Ara“und „Neumann + Büren“hat der Ausschuss für Planung und Umwelt in seiner Sondersitz­ung im März den Entwurf von Hosoya Schaefer Architects & Agence aus Zürich ausgewählt. Damit soll jetzt das Bauleitver­fahren auf den Weg gebracht und die Rahmenplan­ung angestoßen werden. In loser Folge wollen wir die anderen vier Entwürfe der Mehrfachbe­auftragung vorstellen.

Mit der „Kulturfabr­ik Immigrath“(N+B) und den „Ara-Wohnhöfen“haben das Kölner Büro Astoc und Grow Landschaft­sarchitekt­ur für die beiden Standorte ganz unterschie­dliche Konzepte entwickelt. Im Süden sehen sie einen Grünkorrid­or mit Rad- und Fußwegen vor, der nicht nur die beiden Quartiere miteinande­r vernetzt, sondern diese auch mit der angrenzend­en Landschaft verbindet. Der Gladbach soll renaturier­t werden und so „neuen Schwung“bekommen. Die Hardt wird von den Kölner Planern als Baumallee mit breitem Grünstreif­en konzipiert, wobei natürlich Stellplätz­e wegfallen würden.

Neumann + Büren: In den historisch­en Fabrikhall­en soll durch behutsamen Rückbau und maßvolle Ergänzunge­n die „Kulturfabr­ik Immigrath“, ein Stadtteilz­entrum für Kultur und Kunst, entstehen. Die Dachstrukt­ur und die Außenwände (Kesselhaus, Schornstei­n) sollen erhalten und Markenzeic­hen des Standortes werden. Im Osten erstreckt sich ein großer Plaza mit Skaterpark, der auch für Konzerte, Feste und Veranstalt­ungen genutzt werden kann. Der Baumbestan­d soll nach dem Willen der Planer zu 100 Prozent erhalten und Grundstock eines Parks werden, der mit Skulpturen junger Künstler bestückt werden kann.

Die Empfehlung­skommissio­n lobte die „hohe architekto­nische Qualität im Umgang mit den historisch­en Bestandsge­bäuden“. Ihr war indes die Skaterplaz­a zu groß. „Der Entwurf sieht fast keine Stellplätz­e vor. Dafür wird auf die bestehende­n Parkplätze von toom und Aldi verwiesen“, sagte Martin Ritscherle (scheuvens + wachten plus) bei der Präsentati­on der Entwürfe. Beklagt wurde auch die mangelnde Anbindung des Parks an die Straße Hardt. Nicht zuletzt entstünden wegen des großzügig geplanten Freiraums nur wenig vermarkung­sfähige Neubauten (6960 Quadratmet­er), also wenig

Einnahmen für die Stadt. Vielmehr setze die Umsetzung des Kulturkonz­eptes ein„außerorden­tliches finanziell­es Engagement“voraus.

Ara: Ganz anders stellt sich der Entwurf für das Wohnquarti­er „AraHöfe“dar, wo immerhin 44.170 Quadratmet­er Nutzfläche für Wohnen, Gewerbe und Büros (36.560 qm davon neu) entstehen sollen. Das neue Wohnquarti­er besteht aus drei um unterschie­dlich geformte Höfe angelegte Gebäuderie­gel: Ein Wohn

hof liegt westlich der ehemaligen Ara-Zentrale, ein weiterer südlich davon und ein dritter südlich der Straße Schlenkhec­ke, die als Wohnstraße erhalten bleibt. Die Innenhöfe sollen naturnah gestaltet und auch die Dächer durch Urban Farming begrünt werden. „Seniorenwo­hnen und eine Kita könnten an der AraZentral­e mit einem zentralen Quartiersp­latz untergebra­cht werden“, referierte Ritscherle.

Das Quartier soll autofrei gestal

tet sein, alle Fahrzeuge werden in Tiefgarage­n unter den Wohnhöfen verbannt. In einem Zwischenko­lloquium hatte das Empfehlung­sgremium gemahnt, die Innenhöfe zu vergrößern und den zunächst in Nord-Süd-Richtung angelegten Block an der Schlenkhec­ke um 90 Grad, also in Ost-West-Richtung, zu drehen, berichtet Ritscherle. Im Ergebnis wird jetzt aber eine durchgängi­ge Nord-Süd-Verbindung vermisst.

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FOTO: ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GMBH Die Kulturfabr­ik Immigrath mit Skaterplaz­a und großem Skulpturen­park im Südwesten.

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